Sicherheitsbericht der Polizei: Pandemie hat auch Auswirkungen auf Kriminalitätsbelastung

Die Polizei will künftig vielerorts noch mehr Präsenz zeigen, um in der Bevölkerung das Sicherheitsgefühl zu steigern.
Die Polizei will künftig vielerorts noch mehr Präsenz zeigen, um in der Bevölkerung das Sicherheitsgefühl zu steigern. (Bild: picture alliance / Fotostand | Fotostand / Reuhl)

Friedrichshafen (dab) – „Wir leben nicht nur in einer sehr schönen, sondern auch sehr sicheren Region“, schloss Polizeipräsident Uwe Stürmer seinen Bericht zur Sicherheitslage des vergangenen Jahres.

Zuvor hatte er zusammen mit Volkmar Rees, Leiter des Polizeireviers Friedrichshafen, anhand vieler Zahlen veranschaulicht, wie sich die Kriminalitätsbelastung in und um Friedrichshafen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 entwickelte. Die Corona-Pandemie hatte auch hier teilweise drastische Auswirkungen.

Insgesamt stieg die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr im Bodenseekreis um 189 auf 10.175 Fälle an, was einer Zunahme von 1,8 Prozent entspricht. In Friedrichshafen registrierte die Polizei 4.244 Straftaten, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht, jedoch leicht über dem Fünfjahres-Durchschnitt liegt. Über zwei Drittel aller Fälle werden laut der Presseerklärung des Polizeipräsidiums Ravensburg aufgeklärt.

„Glücklicherweise mussten wir 2020 kein Kapitalverbrechen verzeichnen“, betont Uwe Stürmer. Teilweise deutlich zugenommen haben jedoch Sexualstraftaten, Bedrohungen und Körperverletzungen. Letzteres beinhaltet auch häusliche Gewalt, eine häufige Folge der wochenlangen Lockdownzeit in den zurückliegenden Monaten. Corona hat jedoch auch positive Auswirkungen: Es gab deutlich weniger Einbrüche und Fahrraddiebstähle. „Die Diebstahlkriminalität ist rückläufig, die Rauschgiftdelikte hingegen auf dem Niveau von 2019“, so Volkmar Rees.

Generell möchte die Polizei ihre Präsenz verstärken, um Sicherheit zu vermitteln – angesichts voll belegter Polizeischulen scheint der Generationswechsel bereits in trockenen Tüchern. „Die Pandemie wirkt sich auch auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus“, weiß Bürgermeister Dieter Stauber. Ängsten könne man jedoch mit Fakten entgegenwirken: „Anhand dieser Ergebnisse unserer Polizei können wir weitere Maßnahmen im Sinne der Sicherheit treffen.“

Themen, welche die Beamten beschäftigen, seien derzeit unter anderem Themen wie Autoposer, Rauschgifttrends, Anrufe von falschen Polizeibeamten, Gewalt gegen Polizisten oder die Beobachtung der Party- und Eventszene am Bodenseeufer. Problempunkte in Friedrichshafen wie am Hinteren Hafen, am Stadtbahnhof oder am Uferpark wurden bereits Maßnahmen unterzogen.