Sibirische Kälte nimmt Fahrt nach Deutschland auf: Märzwinter statt Märzfrühling!

Sibirische Kälte nimmt Fahrt nach Deutschland auf: Märzwinter statt Märzfrühling!
(Bild: pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – An diesem Wochenende werden die Weichen für die nächste Woche gestellt: Der Winter meldet sich teils schon ab Sonntag und insbesondere zum Wochenstart mit Schneefall und Frost zurück. Der maßgebliche Grund hierfür ist die sibirische Kälte, die immer mehr Fahrt in Richtung Mitteleuropa nimmt und uns wohl die gesamte Woche flutet. Es heißt also: Märzwinter statt Märzfrühling!

Der Samstag bringt uns nach einer frostfreien Nacht mit Werten von deutlich über dem Gefrierpunkt ein relativ einheitliches Wettergeschehen am Bodensee. Zahlreiche und mitunter auch sehr kompakte Wolken wechseln sich zeitweise mit freundlicheren Abschnitten ab. Die Höchstwerte erreichen bis zum frühen Nachmittag 9 bis 13 Grad und der Westwind weht ziemlich ruppig. Stellenweise weht der Wind besonders in freien Lagen und über dem See stark bis stürmisch und lässt die Temperaturen deutlich kühler anfühlen. Durch vorhandene Föhneffekte herrscht eine erneut sehr gute Fernsicht auf die Gebirge in Österreich und der Schweiz.

Ab Samstagabend zieht von Westen her ein neues Regengebiet auf, das mit dem auffrischenden Wind einige und mitunter auch kräftige Regenfälle sorgt. Die Temperaturen sinken mit dem Einsetzen des Regens spürbar ab. Dieses Absinken der Messwerte leitet dann eine deutlich kältere Witterungsphase ein.

Am Sonntag ist der Himmel den ganzen Tag mit einer dichten Bewölkung verhangen, aus der vielfach Niederschläge fallen. Mit Höchstwerten von 2 bis teilweise 5 Grad fällt am Bodensee noch meist Regen, wobei sich mit kräftigeren Windböen schon einzelne Schneeflocken verirren können. Oberhalb von 600 bis 800 Metern muss man sich auf Schneeregen, Graupel und nassen Schneefall einstellen. Dabei herrscht vor Ort erhebliche Glättegefahr. Ab den Abendstunden sinkt die Schneefallgrenze dann weiter ab, sodass die Niederschläge bis an den Bodensee in Schneeregen, teils auch schon in nassen Schnee übergehen. Der Sonntag präsentiert sich also insgesamt nass-kalt, wobei sich der unangenehme Wind im Laufe der zweiten Tageshälfte merklich abschwächt.

Zum Wochenstart ändert sich an dieser nass-kalten Witterung zunächst eher wenig. Häufig fällt aus der kompakten Wolkendecke Regen und Schneeregen in den Gebieten, die nahe am Bodensee liegen. Örtlich ziehen auch einzelne Graupelschauer durch, die für lokale Straßenglätte sorgen können. In den höheren Lagen, meist oberhalb von 500 bis 800 Meter fällt bei einer schwankender Schneefallgrenze oftmals Schnee, sodass sich hier auch eine nasse Schneedecke ausbilden kann. Die Höchstwerte erreichen dabei spätwinterliche 0 bis 4 Grad.

Am Dienstag und Mittwoch erreichen uns voraussichtlich noch kältere Luftmassen, die die Schneefallgrenze zeitweise bis an den Bodensee sinken lassen. Aus den zahlreichen Wolken fällt dann teilweise kräftiger Schneeregen und Schneefall. Dabei kann sich im Verlauf eine dünne Schneedecke ausbilden. Die Höchstwerte erreichen am Dienstag und Mittwoch gerade einmal -1 bis 3, unmittelbar am Bodensee örtlich und kurzweilig vielleicht auch knapp 4 Grad. Die Nächte zeigen sich mit um die 0 Grad winterlich kalt, sodass bei Niederschlägen meist Schnee fällt. Ansonsten stellt sich spätwinterliches Wetter ein, das sich durch den Nordostwind mitunter deutlich kälter anfühlt.

Für diese unangenehme und unterkühlte Wetterlage, die ansteht ist die sibirische Kaltluft verantwortlich, die volle Fahrt auf Mitteleuropa nimmt. Wie man auf dieser Wetterkarte des GFS-Modells für den Freitag (!) erstaunlich gut erkennt, flutet uns die Kaltluft in 1.500 Meter Höhe mit voller Macht, sodass man in dieser Höhe teilweise knapp -10 Grad misst.

(Bild: wxcharts.com)

Diese Kaltluft wird dann durch Wind bis in die untersten Schichten, an den Erboden abgegeben. Nach diesen Berechnungen bleibt uns der Spätwinter mindestens bis einschließlich Freitag in der nächsten Woche erhalten.

Die detaillierte Entwicklung und alles Weitere erblicken wir ab Montag im Detail etwas genauer. Fakt ist: Der nachhaltige Frühlingsdurchbruch, wie wir in beispielsweise Ende Februar hatten, lässt demnach weiter auf sich warten.