Sechs für Laupheim: Die Kandidatenvorstellung zur OB-Wahl gibt’s online zum Anklicken

Die Reden der Laupheimer OB-Bewerber für die Wahl am 27. März gibt es online. Von links Kevin Wiest, Ingo Bergmann, Raymond Ihle, Robert Dilber, Michael Springer und Alexandra Scherer, rechts Gesprächsleiterin Erste Bürgermeisterin Eva-Britta Wind.
Die Reden der Laupheimer OB-Bewerber für die Wahl am 27. März gibt es online. Von links Kevin Wiest, Ingo Bergmann, Raymond Ihle, Robert Dilber, Michael Springer und Alexandra Scherer, rechts Gesprächsleiterin Erste Bürgermeisterin Eva-Britta Wind. (Bild: Stadt Laupheim)

Laupheim – Am 27. März wählt Laupheim sein neues Stadtoberhaupt. Die sechs Bewerberinnen und Bewerber für den OB-Posten kann man online studieren: Die Kandidatenvorstellung vom 18. März gibt es als Videoaufzeichnung.   

Die Stadt Laupheim hat die Kandidatenvorstellung vom 18. März in der Herrenmahdhalle auf Video aufgezeichnet – und in handliche Portionen gestückelt, die man sich als mp4-Files über die städtische Homepage zu Gemüte führen kann: Sechs mal zehn Minuten Vorstellungsrede, dazu 90 Minuten Fragerunde mit zwölf Anliegen aus dem Auditorium. Wer sich durchklickt, erhält einen ziemlich guten Überblick über die Vorlieben und Absichten der Kandidatinnen und Kandidaten und wie sie diese den Bürgern vermitteln möchten.

Schon das Auftreten zeigt unterschiedliche Mentalitäten im Bewerberfeld: Heimatliches Schwäbeln oder weltgewandtes Hochdeutsch, freisprechend mit Headset wie ein Motivationstrainer oder korrekt am Pult vom Blatt ablesend. Alle sechs erzählen erstmal aus ihrer Biographie und verteilen Begrüßungslob – an die Laupheimer, an die Rathaus-Mitarbeiter und an die Ehrenamtlichen in den Vereinen.

Interessant wird es immer, wenn die Kandidat/inn/en konkret sagen, was sie in Laupheim ändern und einführen wollen. Etwa ein samstags geöffnetes Bürgerbüro im Rathaus, eine Landesgartenschau, ein Kino, eine weitere Zufahrt zur B 30, ein Rufbus-System für die Ortsteile, dichteres Bauen, um auf den knappen Flächen mehr Wohnraum zu schaffen, Plätze zum Sportklettern für junge Leute. Eher fad wird es, wenn aufgezählt wird, um welche Themen man sich kümmern will, aber nicht sagt, wie: Dass ein Laupheimer OB die Gesundheitsversorgung erhalten will, ist wirklich kein Geheimnis. Und Weisheiten wie „Wirtschaftsförderung ist bei mir Chefsache“ hört man bei jeder Bürgermeisterwahl.  

Die Redebeiträge lieferten interessante Einblicke in Denkweisen und Persönlichkeitsstrukturen: Es gab Eigenlob und Selbstkritik bis zu Selbstmitleid und Selbstverteidigung, was zum kuriosen Ordnungsruf an den Kandidaten führte: „Können Sie erläutern, warum Sie als OB-Kandidat kandidieren?“. Es gab fragwürdige Behauptungen („40 Prozent der Bevölkerung ist mit unserem politischen System nicht mehr einverstanden“) und verzichtbare Biographie-Details („Ich bin 54, ledig, ohne Kinder“).

Fazit: Mindestens drei der sechs Bewerber/inn/en (Kevin Wiest, Ingo Bergmann, Raymond Ihle, Robert Dilber, Michael Springer und Alexandra Scherer) haben tatsächlich die thematische Bandbreite und glaubhafte Pläne für ihre Umsetzung, die man als OB für das 20 000 Einwohner-Mittelzentrum braucht. Und das Angebot zum Online-Anklicken der Reden ist ein schönes Beispiel für die Bürgerbeteiligung, die alle fordern.

Abrufbar sind sie auf https://www.laupheim.de/buergerservice-verwaltung/kommunalpolitik/wahlen