Schwere Unwetter fordern mindestens Todesopfer

in Unwetter mit einem Tornado hat im Südosten Tschechiens am Donnerstag, 24. Juni 2021, erhebliche Schäden verursacht. Im Bild die Situation in Moravská Nová Ves am Freitag, 25. Juni 2021.
in Unwetter mit einem Tornado hat im Südosten Tschechiens am Donnerstag, 24. Juni 2021, erhebliche Schäden verursacht. Im Bild die Situation in Moravská Nová Ves am Freitag, 25. Juni 2021. (Bild: picture alliance / HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com | HELMUT FOHRINGER)

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Hrusky (wb) – Südöstliche Landesteile Tschechiens sind nahe der Grenze zu Österreich am Donnerstag von schweren Unwettern heimgesucht worden, die laut übereinstimmenden Medienberichten mindestens fünf Todesopfer mit sich brachten. Es habe sogar – neben Starkregen – einen Tornado und Hagelschlag gegeben, dessen Körnung bis zu tennisballgroß gewesen war.

Und: Es könnte bis zu 150 Verletzte gegeben haben, teilte die zuständige Feuerwehr in einer ersten Einschätzung mit. Der Fernsehsender CT berichtete am Donnerstagabend davon, dass in mehreren Dörfern unter anderem Dächer abgedeckt, Fensterscheiben zerstört, Bäume umgestürzt und sogar Autos durch die Luft geschleudert wurden.

Die Wucht des Sturms sei so stark gewesen, dass bei dem Unwetter in Südmähren auch mehrere Busse umgestürzt seien. Der tschechische Innenminister erklärte, dass alle verfügbaren Einsatzkräfte auf dem Weg in die Unglücksregion seien. „Alles, was Arme und Beine hat, fährt dorthin“, hieß es.

Gegenüber der Agentur CTK musste der stellvertretende Bürgermeister des Dorfes Hrusky bekanntgeben, dass der halbe Ort komplett zerstört worden sei. „Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster“, wurde er zitiert. Nach vorläufigen Mitteilungen in den sozialen Medien seien allein in den Verwaltungsbezirken Breclav und Hodonin Hagelkörner vom Himmel gefallen, die so groß wie Tennisbälle gewesen waren.

Darüber hinaus sei eine riesige Windhose auf Bildern und Videos in den sozialen Netzwerken zu erkennen. Die beiden Gemeinden Hrusky mit seinen knapp 1.500 sowie die Moravska Nova Ves mit rund 2.600 Einwohnern waren am schlimmsten von den Wetterkapriolen betroffen.

Ein Millionenschaden sei auch am Schloss Valtice, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehöre, entstanden. Zahlreiche Fensterscheiben des Barockbaus aus dem 17. Jahrhundert seien zerborsten. Die von Brno – in Deutschland als Brünn bekannt – nach Breclav führende Autobahn D2 war zeitweise durch umgestürzte Hochspannungsleitungen unpassierbar. Neben zwei entsendeten Rettungshubschraubern aus Österreich, bot auch die Slowakei ihre Hilfe an.