Schweigen vor Gericht: Hotelbetreiber soll Gast ermordet und Geld gestohlen haben

Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. (Bild: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

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Im Prozess um den mutmaßlichen Mord an einem zuvor bestohlenen Gast hat sich ein angeklagter Hotelbetreiber aus Stuttgart zunächst in Schweigen gehüllt. Sein Mandant werde sich erst später zu den Vorwürfen äußern, sagte sein Verteidiger zum Auftakt des Prozesses am Freitag vor dem Landgericht.

Dem 47 Jahre alten Hotelchef wird vorgeworfen, im vergangenen Frühjahr einem vermögenden Gast zuerst eine große Summe Geld gestohlen und diesen – als der Mann ihm auf die Schliche kam – ermordet zu haben. Der Mann ist wegen Mordes und veruntreuender Unterschlagung vor dem Landgericht angeklagt.

Laut Anklage soll der Hotelbetreiber insgesamt 110.000 Euro aus dem Besitz des Gastes aus dem Safe gestohlen haben, für den er als einziger einen Schlüssel besessen habe. Das spätere Opfer habe dies bemerkt und den Hotelier zur Rede gestellt. Das kostete ihn laut Staatsanwaltschaft am Ostersonntag das Leben: Der Hotelchef soll den Mann demnach unter einem Vorwand in den Abstellraum einer Tiefgarage des Hauses bestellt, mit einer fünf Kilo schweren Hantel acht Mal auf ihn eingeschlagen und den Schwerletzten anschließend gewürgt haben. Die Leiche versteckte der Deutsche laut Staatsanwaltschaft mit Hilfe eines Bekannten in einem Wald in Esslingen bei Stuttgart.

Das Opfer hatte sich nach Aussage des Staatsanwaltschaft ein Jahr lang in dem Hotel seines mutmaßlichen Mörders eingemietet und mehr als 400.000 Euro aus dem Verkauf seines Hauses im Safe hinterlegt. Die gestohlene Summe soll der finanziell angeschlagene Angeklagte unter anderem genutzt haben, um sie in Goldbarren umzuwandeln und sein geleastes Auto auszulösen.

Insgesamt sind 13 Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist nicht vor Ende Januar zu rechnen.

(dpa)