Schäden in Landwirtschaft nicht länger tolerierbar Schutzstatus von Saatkrähen muss heruntergestuft werden

Die Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen durch Saat- und Rabenkrähen sind enorm.
Die Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen durch Saat- und Rabenkrähen sind enorm. (Bild: picture alliance / blickwinkel/M. Woike | M. Woike)

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Saat- und Rabenkrähen richten auf landwirtschaftlichen Flächen in Baden-Württemberg von Jahr zu Jahr größere Schäden an. Der Bundesrat berät heute, 31. März 2023, über die Herabstufung des Schutzstatus der Saatkrähe.

Dazu erklärt Jürgen Maurer, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV):

Jürgen Maurer, Vizepräsident des Landesbauernverbandes.
Jürgen Maurer, Vizepräsident des Landesbauernverbandes. (Bild: LBV/Niedermüller)

„Die durch Saat- und Rabenkrähen verursachten Schäden in der Landwirtschaft haben ein nicht mehr tolerierbares Niveau erreicht. Deshalb unterstützen wir die bayerische Initiative im Bundesrat, den Schutzstatus der Saatkrähe herabzustufen und in die Liste der jagdbaren Arten aufzunehmen.“

„Die stetig ansteigenden Bestände dieser Vögel rechtfertigen diesen Eingriff. Alle gängigen Vergrämungsmaßnahmen der schlauen Vögel sind wirkungslos. Die Kosten für Ernteverluste, Qualitätseinbußen, aber auch erfolglose Abwehrmaßnahmen belasten die landwirtschaftlichen Betriebe erheblich und nehmen kontinuierlich zu.“

Hintergrund:
Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 33.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.

Schadensbericht Saat- und Rabenkrähen in der Landwirtschaft 2021

Schäden durch Saat- und Rabenkrähen wurden aus insgesamt 21 Landkreisen gemeldet. Im Verbandsgebiet des Landesbau-ernverbands in Baden-Württemberg (LBV) wurde die größte Betroffenheit aus den Regionen Heil-bronn, Rhein-Neckar-Kreis, Stuttgart-Filder, Biberach, Ludwigsburg, Karlsruhe, Esslingen und dem Hohenlohekreis gemeldet.

Im Verbandsgebiet des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) wurden die größten Schäden aus den Kreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Rastatt, dem Ortenaukreis und Konstanz gemeldet. Insgesamt wurden 166 Schäden an 24 Kulturarten gemeldet.

Über die Hälfte der Schadensmeldungen betraf die Kulturart Mais. Die Schadenshöhen für einzelne Betriebe belaufen sich auf bis zu 25.000 Euro. Rabenvögel sind ausgesprochen schlau und lernfähig, deshalb lassen sich die Tiere von Vergrämungsmaßnahmen wie Vogelscheuchen, Reflektoren, Blinklichter, Flatterbänder, Windspiele oder Hagelnetze nicht beeindrucken.

Zum Schadensbericht 2021 kommen Sie hier: Landesbauernverband stellt Schadensbericht 2021 vor.

(Pressemitteilung: Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V.)