Schulung in Gehölz- und Streuobstpflege stößt auf reges Interesse bei Bauhofmitarbeiterinnen und -mitarbeiter

Bernd Brunner erklärt den Teilnehmer/inne den Schnitt von Streuobstgehölzen.
Bernd Brunner erklärt den Teilnehmer/inne den Schnitt von Streuobstgehölzen. (Bild: Michaela Berghofer)

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Lindau – Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) hat in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Bernd Brunner die erste von drei geplanten Bauhofschulungen zu dem Thema „Gehölz- und Streuobstpflege im kommunalen Bereich – Tipps für die Praxis, gut und einfach“ durchgeführt. Die anwesenden Bauhofmitarbeiter zeigten reges Interesse an der Veranstaltung, welche in der Versuchsstation für Obstbau Schlachters stattfand.

Die Schulungen sind ein Teil des NATÜRLICH BAYERN-Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“, welches die ökologische Aufwertung kommunaler Grünflächen zum Ziel hat. In den weiteren Schulungen sollen unter anderem die Ernte von gebietsheimischem Saatgut auf artenreichen Wiesen und die ökologische Grünflächenpflege vorgestellt werden.

Hecken, Feldsäume, Streuobstbäume und artenreiche Wiesen sind sehr wichtige Strukturen in der Landschaft und tragen einen großen Teil zur Biodiversität bei. Diese Strukturen verschwinden durch beispielsweise eine intensivierte Bewirtschaftung der Flächen in alarmierender Geschwindigkeit. Insekten und viele andere Tierarten sind auf diese Kleinstrukturen angewiesen und verschwinden daher mit ihnen. Kommunale Flächen bieten ein großes Potential für Kleinstrukturen.

Daher ist es dem LPV und dem Kreisfachberater ein großes Anliegen, die Mitarbeitenden der Bauhöfe im Landkreis Lindau für das Thema zu sensibilisieren und Praxistipps für eine ökologische und biodiversitätsfördernde Flächenpflege zu geben.

„Eine geänderte Flächenpflege spart durch beispielsweise eine weniger häufige Mahd oder das Liegenlassen von Totholz oft nicht nur Zeit, sondern auch Geld.“, sagt Julia Greulich vom LPV bei der ersten Schulung. Auf eine Einführung in die Thematik folgt für die Bauhofmitarbeiter ein ausgiebiger Praxisteil, bei dem intensiv auf die Themenwünsche der Teilnehmenden eingegangen wird.

Neben dem aus ökologischer Sicht richtigen Schneiden einer Hecke, wird unter anderem der Obstbaumschnitt besprochen und demonstriert. Streuobstbäume brauchen besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen geeigneten Erziehungsschnitt um alt werden zu können. Da im Landkreis Lindau in den nächsten Jahren im Zuge des Streuobstpakts viele neue Streuobstbäume gepflanzt werden sollen, wird dieses Thema auch bei den Kommunen an Relevanz gewinnen.

„Ich möchte, dass Sie heute nach Hause gehen und sagen, so hat mir noch niemand das Baumschneiden beigebracht.“, sagt Bernd Brunner zu Beginn der Schulung. Dieses Ziel scheint erreicht worden zu sein, da nach positiver Rückmeldung schon einige Zusagen für die nächste Schulung am 12. Mai eingingen.

HINTERGRUND:

Im Rahmen der Initiative „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“ unterstützt der DVL über fünf Jahre 30 Projekte bayerischer Landschaftspflegeverbände. Seit 2019 wurden mehrere 100 Hektar Säume, Wiesen und Äcker als Lebensräume für Insekten neu angelegt. Die Landschaftspflegeverbände beraten und schulen dazu die kommunalen Akteure. Die Initi-ative wird im Rahmen des Blühpakts Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit rund 2,7 Millionen Euro gefördert. Was sie so besonders macht, erfahren Sie unter www.natuerlichbayern.de. Der DVL ist der Dachverband der 181 Land-schaftspflegeorganisationen in Deutschland. Im Freistaat Bayern gibt es 64 Landschaftspfle-geverbände und vergleichbare Organisationen.

(Pressemitteilung: Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V.)