Schneefall und Dauerfrost: Wintereinbruch zum ersten Advent

Schneefälle und Dauerfrost erwarten uns zum ersten Advent.
Schneefälle und Dauerfrost erwarten uns zum ersten Advent. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Der November zeigte sich bisher in „50 Shades of Grau“. Doch ab Freitag kommt neuer Schwung in die Wetterküche. Dieses Wochenende erreicht uns kalte Polarluft und die sorgt pünktlich zum ersten Advent für Dauerfrost.

Schneefälle bis an den Bodensee

Am Donnerstag kündigt der Himmel schon wolkenverhangen das kommende Wetter an. Kompakte Wolkenfelder und Hochnebel kombinieren sich zu einem Anblick, den wir aus den vergangenen Tagen kennen: “Grau in grau!”

Am Donnerstag ist der Himmel meist bewölkt.
Am Donnerstag ist der Himmel meist bewölkt. (Bild: Pixabay)

Chancen auf ein paar Wolkenlücken gibt es maximal in höheren Lagen (Allgäu,…). Unter diesem “Grau” am Bodensee schafft es das Thermometer auf maximal drei bis sechs Grad. Mit ein paar Sonnenstrahlen in höheren Gebieten gibt es immerhin fünf bis acht Grad. 

Freitag kommt der Frost 

Am Freitag stellt sich die Wetterlage weiter um. Die Kaltluft strömt von Nordwesten her weiterhin zu uns und setzt sich bis in tiefere Luftschichten durch. Wie die Wetterkarte anschaulich zeigt, ziehen die kalten Luftmassen in 1.500 m Höhe (850 hPa) bis nach Süddeutschland. 

Ab Freitag strömen kalte Luftmassen nach Mitteleuropa.
Ab Freitag strömen kalte Luftmassen nach Mitteleuropa. (Grafik: Wxcharts.com)

Über unseren Köpfen liegen die Temperaturen in der Höhe (1.500 m Höhe) bei frostigen Minus fünf Grad. Für unser Wettergeschehen am Erdboden bedeuten diese Werte Frühwinter bis ins höhere Flachland. Vor allem im Süden, wo das Flachland insgesamt deutlich höher ist als anderswo, kann sich die Kaltluft gut bis nach unten durchsetzen.

Erste Schneefälle erwartet 

Am und ab Freitag sollten wir uns am Bodensee und den umliegenden Regionen auf die ersten Schneefälle der Saison einstellen. Nach einer kalten Nacht mit möglichem Luftfrost (unter 0 Grad) streift uns ein Schneefallgebiet aus den Alpen heraus. Am Freitag setzt in den frühen Morgenstunden und am Vormittag entlang des Bodensees leichter bis mäßiger Schneefall ein. 

Vorsicht im Straßenverkehr

Auch wenn der erste Schneefall des Frühwinters Kinderherzen höher hüpfen lässt, müssen Autofahrer vorsichtig sein. Denn am gesamten Alpenrand, einschließlich des Bodensees, besteht für einige Stunden Glättegefahr durch überfrierende Nässe, Schneematsch und Schnee. 

Überfrierende Nässe, Schneematsch und Schnee führen teils zu glatten Straßen.
Überfrierende Nässe, Schneematsch und Schnee führen teils zu glatten Straßen. (Bild: Pixabay)

Der sachte Schneefall des Vormittags geht im Laufe des Vormittags direkt am Bodensee dann in Schneeregen über. Am Nachmittag ist es meist trocken und bewölkt. In den Bodenseegebieten erreichen die Höchsttemperaturen null bis drei, in höheren Lagen ab 600 Meter vielerorts nur Minus zwei bis null Grad. 

Am Wochenende frühwinterlich kalt 

Dazu entwickeln sich immer wieder Schneefallgebiete, die uns nach aktuellem Stand am Samstagnachmittag und in der Nacht auf Sonntag erreichen. Dabei kann es regional – bevorzugt am Obersee – auch mal kräftiger schneien. Unmittelbar am oder über dem Bodensee ist es zum Teil auch Schneeregen oder Graupel. 

Je nach Intensität des Niederschlags klettern die Höchsttemperaturen am Samstag auf Minus zwei bis zwei Grad, bevor die Temperaturen zum 01. Advent am Sonntag mit Minus drei bis null Grad überwiegend im frostigen Bereich liegen. 

Schneefall und Kälte: Schneedecke am Bodensee?

Bleibt der Schnee am Wochenende liegen? Um diese Frage zu klären, werfen wir einen Blick auf die Neuschnee-Prognose des EZMWF-Modell. Das sogenannte “EZMWF-Modell” (europäisch) ist neben dem sogenannten “GFS-Modell” (amerikanisch) eines der Wettermodelle, das die “besten” Daten in den Berechnungen besitzt. 

Bis Sonntagabend (20 Uhr MEZ) berechnet das Wettermodell in weiten Teilen Deutschlands eine dünne Schneedecke. Ausgespart blieb die Nordhälfte mit der Nord- und Ostseeküste, die das Land entsprechend noch aufwärmt. 

Besonders am Alpenrand bildet sich vielerorts eine geschlossene Schneedecke.
Besonders am Alpenrand bildet sich vielerorts eine geschlossene Schneedecke. (Grafik: Wxcharts.com)

Am südöstlichen Alpenrand fiel binnen kurzer Zeit sehr viel Schnee, in den Alpen sogar deutlich über einen Meter. Demnach wären auch im Umland des Bodensees fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee möglich. Unmittelbar am Bodensee wärmt das Wasser die Luft und die Böden allerdings noch zu sehr auf, sodass es hier “nur” für zwei bis fünf Zentimeter reichen dürfte. 

Die Winterdienste dürften jedenfalls im Einsatz sein. Denn Fakt ist: Der Frühwinter kommt. Mit Frost und den ersten Schneefällen der Saison bleibt er bis einschließlich Dienstag. In höheren Lagen oberhalb von 500 bis 700 Meter bildet sich nach und nach eine geschlossene Schneedecke. 

Hinweis: Da sich Schneefallgebiete in Alpennähe extrem kurzfristig entwickeln können, halten wir Euch mit “Wetterwarnungen” am Wochenende auf dem Laufenden.