Schimmel ade: Hausdämmung mit Köpfchen

Schimmel ade: Hausdämmung mit Köpfchen
Eine der besten Methoden, Heizkosten zu sparen sowie Schimmel zu vermeiden, ist eine wirkungsvolle Dämmung. (Bild: picture alliance / imageBROKER | Michaela Begsteiger)

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Viele Mythen ranken sich um Wärmedämmung: Einer, der sich besonders hartnäckig hält, besagt, dass Dämmung Schimmel befördere. Dabei sind gut gedämmte Häuser seltener von Schimmel befallen. Gibt es Probleme liegt das weniger an der Dämmung, sondern eher an unzureichender Ausführung oder das Lüftungsverhalten wurde nicht angepasst. Andreas Köhler, Energieexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, gibt Tipps zur richtigen Strategie in Sachen Wärmedämmung.

Winters wie sommers hilft eine gute Wärmedämmung: Wenn eisige Kälte oder drückende Hitze bis in unsere Wohnräume vordringt, kostet es häufig Anstrengung und Geld, die Temperaturen auf Wohlfühl-Niveau zurückzubringen.

Eine der besten Methoden, Heizkosten zu sparen sowie Schimmel zu vermeiden, ist eine wirkungsvolle Dämmung, die alle Gebäudeelemente eines Hauses miteinbezieht und Art sowie Stärke des Dämmstoffs berücksichtigt. Damit an Gebäudestellen nicht ungewollt Wärme austritt (Wärmebrücken), ist eine fachgerechte Montage unerlässlich.

Der Befall von Schimmel wird bisweilen oft mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung gebracht. Allerdings verringert Wärmedämmung sogar das Schimmelrisiko, denn Schimmel entsteht vorrangig, wenn feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. Sind die Außenwände eines Hauses gedämmt, hat der Schimmel schlechte Chancen, weil sich die Temperatur auf der Oberfläche der Innenwand erhöht.

Ein weiterer Risikofaktor für Schimmel ist hohe Luftfeuchtigkeit. Werden undichte Fenster beispielsweise im Rahmen einer Sanierung ausgetauscht, gelangt durch die neuen Fenster weniger Luft von außen in das Haus. Das heißt: Das Haus lüftet durch die vormals undichten Fenster nicht mehr „von selbst“ und es verbleibt mehr feuchte Luft im Haus. Daher ist es wichtig, dass nach einem Fenstertausch das Lüftungsverhalten angepasst wird.

Leider hält sich dieser Mythos hartnäckig: Wände müssen atmen. Aber: Wände atmen nicht, weder gedämmte noch ungedämmte. Die Feuchtigkeit vom Kochen oder Duschen können gedämmte Wände genauso gut puffern wie ungedämmte: Die Wandoberfläche nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie beim Lüften wieder ab. Regelmäßiges Lüften ist mit und ohne Wärmedämmung unerlässlich.

Bei Fragen zu den Themen Lüften oder Dämmung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

(Pressemitteilung: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V.)