Wer keinen Spaß verseht, sollte am 1. April lieber im Bett bleiben und nicht mal den Radio oder den Fernseher einschalten, denn auch hier wird man veräppelt. Heute ist auch der Tag der Heimzahlung im Büro. Wer sich das ganze Jahr über an der Milch des Kollegen bedient hat, sollte vorsichtig sein. Wer weiß, was am 1. April drin ist. Aber: Jeder Spaß hat auch ein Loch! Spätestens wenn es um Sachbeschädigung geht.
Spaß in Maßen ist okay
Ohne Späße, Scherze und Witze wäre das Leben oft nur halb so schön – nicht nur heute. Bevor Sie also verzweifelt ihre Gartenmöbel suchen, schauen Sie einfach mal beim Nachbarn vorbei. Die wurden dort nachts sicherlich von den Kids in der Straße versteckt. Mit etwas Pech dazu das ganze Auto noch mit Klopapier eingewickelt.
Aprilscherze sind steinalt
Die Tradition der Aprilscherze hat schon einiges auf dem Buckel. Vor rund 400 Jahren wurde die Redewendung „Jemanden in den April schicken“ das erste Mal in Bayern aufgeschrieben. Manche behaupten sogar, dass der Aprilscherz schon im Jahr 1564 in Frankreich entstand. König Karl IX erneuerte den Kalender und verlegte Neujahr vom 1. April auf den 1. Januar. Scherzkekse sollen aber weiterhin Einladungen zu einer Neujahrsparty im April verschickt haben und veräppelten alle, die kamen.
Aus dem Christentum heißt eine unbelegte Theorie: Der gefallene Engel Luzifer soll an einem 1. April in die Hölle eingezogen sein. Für die Christen bedeutet dieser Tag also Unglück, vor dem man sich besser hüten sollte.
Weltweit wird veräppelt
Letztes Jahr landete VW mit einem verfrühten Aprilscherz den Vogel ab. Der Autoriese teilte mit, dass sein Markenname im Zuge einer strategischen Neuausrichtung hin zur E-Mobilität in den USA in Zukunft „Voltswagen“ heißen soll. Auf den ersten Blick im Grunde passend, doch die angebliche Umbenennung sei ein PR-Gag gewesen, wie VW dann einräumte. Die Aktien stiegen und es donnerte Kritik.
Der DAV München wollte im letzten Jahr nicht nur die Mitglieder (das WOCHENBLATT berichtete mit einem Augenzwinkern darüber) reinlegen und verkündete auf seiner Homepage, dass sich auf dem flachen Dach des neuen Gebäudes ein Steinbock gemütlich niedergelassen hat. Die Fotomontage sah täuschend echt aus.
Mit Lamas zu Demos
Einen drauf legte die Polizei in Mittelfranken auf Facebook. Sie wären in Zukunft bei Demonstrationen nur noch mit Lamas unterwegs – wie ihre Kollegen in den USA. Das würde zur Deeskalation beitragen. Der Fantasie sind bei Scherzen keine Grenzen gelegt, aber man sollte es nicht übertreiben.
Die Polizei hat ein Auge auf Scherzkekse
Da jeder Spaß auch Grenzen hat, besonders bei Sachbeschädigungen, haben wir bei der Polizei nachgefragt: „Wenn Gegenstände oder öffentliche Einrichtungen beschmiert, beklebt oder besprüht werden, ist das Sachbeschädigung. Das sollten auch Kinder wissen. Denn für entstandene Schäden können ihre Eltern und die Kinder (ab 7. Jahren) haftbar gemacht werden.“
Mitgehangen – Mitgefangen
Das trifft auch zu, wenn das eigene Kind nur mit einer Gruppe von Kindern unterwegs war, die öffentliche Einrichtungen usw. beschädigt haben. Hier kann das unbeteiligte Kind ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden. Wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung ist dann mindestens mit einer Geldstrafe zu rechnen.
Tipps der Polizei
Handeln gegen Sachbeschädigung:
- Lass dich nicht zu Streichen und Scherzen überreden, bei denen Gegenstände oder fremdes Eigentum beschädigt werden könnten. Auch wer nur „Schmiere“ steht, macht sich strafbar.
- Sieht nicht weg, wenn jemand fremdes Eigentum beschädigt. Wende dich in einer akuten Situation an einen Erwachsenen oder an die Polizei unter 110.
- Greife nicht selbst ein. Gewalt gegen Gegenstände kann auch zu Gewalt gegen Personen ausarten.
- Melde auch Schäden, die eine Gefahr für andere sein könnten.