Saisonstart in Kürnbach: Das Freilichtmuseum bietet bewährte Events und einen Blick ins Dorfleben vor 250 Jahren

Das Kürnbachhaus ist sage und schreibe 400 Jahre alt und der Hauptdarsteller in der neuen Saison des Freilichtmuseums.
Das Kürnbachhaus ist sage und schreibe 400 Jahre alt und der Hauptdarsteller in der neuen Saison des Freilichtmuseums. (Bild: Uli Landthaler)

Bad Schussenried/Kürnbach – Am 27. März startet das Freilichtmuseum in Kürnbach in die neue Saison. Das ist eine gute Nachricht für Familien – nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen will das beliebte Ausflugsziel wieder voll loslegen. Es gibt neue Themen und bewährte Attraktionen rund um die Geschichte Oberschwabens.

Wie hat man im Jahr 1760 auf dem Dorf gelebt? Dieser Frage geht das Kürnbacher Museumsteam in seiner neuen Ausstellung nach. Hauptdarsteller ist das Kürnbachhaus – das landwirtschaftliche Wohn- und Arbeitsgebäude mit seinem wuchtigen Strohdach steht seit 1662 an dieser Stelle im heutigen Bad Schussenrieder Stadtteil. Es ist die authentische Keimzelle des vom Landkreis Biberach betriebenen Freilichtmuseums und steht im Mittelpunkt der Saison 2022. 

„Leben, lieben und leiden im Kürnbachhaus“ heißt die Ausstellung – das klingt ein bisschen wie „gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und soll auch so rüberkommen: Das Leben einer Kürnbacher Bauern- und Handwerkerfamilie vor 250 Jahren, authentisch rekonstruiert nach Unterlagen aus dem Kreisarchiv. Und zwar mit neuen Präsentationsmethoden, die von einer Stuttgarter Kommunikationsagentur ersonnen wurden.  Im Kürnbachhaus gib es nicht nur Schautafeln, sondern auch Textprojektionen und Video-Animationen, die mit gesprochenem Text an die Innenwand projiziert werden und Geschichten von damals erzählen. Zusammen mit der kargen Einrichtung der Wohn- und Schlafstuben ergeben sich anschauliche Eindrücke, wie die Menschen damals in der Barockzeit tatsächlich gelebt haben und was sie bewegte. Dazu gehören auch Armut, Kindersterblichkeit und die Furcht vor Missernten.  

Das Kürnbacher Angebot will auch Leute anlocken, die sonst nicht ins Museum gehen, verdeutlichte Landrat Heiko Schmid bei der Vorstellung des Saisonprogramms: Familien, Kinder, Jugendliche und ihre Eltern und Großeltern, Leute aus allen Bildungsschichten. Das Freilichtmuseum soll ein Ort des Lernens und Erlebens sein, bei dem man hautnah erfahren und erspüren kann, wie die Menschen in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten gelebt, gewohnt und gearbeitet haben und wie ihr Alltag ausgesehen hat. Damit solle den Besuchern nicht nur Geschichte anschaulich gemacht, sondern auch die eine oberschwäbische Identität vermittelt und Vergleiche zwischen damals und heute ermöglicht werden.

Dazu gehört auch, dass die weitläufige Museumsanlage ein Treffpunkt ist, wo man feiern und es sich gut gehen lassen kann. In diesem Sinn gibt es ab 27. März bis zum Herbst ein buntes Veranstaltungsprogramm. Hier ein paar Auszüge:   

  • 3. April: Frühlingsmarkt mit Pflanzen und Saatgut von früher sowie Infos und Nützlichem rund um Haus und Garten.

  • 24. April: Historischer Handwerktag mit Schmied, Drechsler und Korbflechter – altes Handwerk live.

  • 8. Mai: Oldtimer-Schlepper-Treffen mit vielen alten Treckern.

  • 11./12. Juni: Kürnbacher Dampffest mit alten Dampfmaschinen im Einsatz.

  • 10. Juli: Woll- und Stoffmarkt mit Workshops über alte Handarbeitstechniken. 

  • 14. Juli: Oberschwäbischer Biertag rund um die Braukultur aus der Region.

  • 21. August: Schussenrieder Barockfest: In Zusammenarbeit mit dem Kloster Schussenried ist man dem Leben in der Barockzeit in der Region auf der Spur.     

  • 11. September:  Traditionelles Schlachtfest mit Tierschau.

  • 2. Oktober: Kürnbacher Herbstmarkt mit 120 Ausstellern aus der Region.    

Außerdem ist regelmäßig Familiensonntag zu verschiedenen Themen – von „fleißige Bienen“ (22. Mai) über „Kindheit vor 100 Jahren (28. August) bis „Unsere Äpfel“ (16. Oktober).    

Alles zum Freilichtmuseum gibt es unter https://www.museumsdorf-kuernbach.de/