Sailing Champions League: WYC mit „Licht und Schatten“

Reichlich Wind wehte beim Finale der Sailing Champions League - für das WYC-Team war es zu viel, um an das gute Ergebnis aus dem Qualifier-Event anzuknüpfen.
Reichlich Wind wehte beim Finale der Sailing Champions League - für das WYC-Team war es zu viel, um an das gute Ergebnis aus dem Qualifier-Event anzuknüpfen. (Bild: JR Sailing Energy)

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Ordentlich durcheinandergewirbelt hat der frische Wind vor Sardinien das Team des Württebergischen Yacht-Clubs (WYC) beim Finale der Sailing Champions League (SCL) in Porto Cervo (Italien). Conrad Rebholz, Felix Diesch, Jakob Gruber und Carlo Schnetz erreichten nur Rang 25. Sieger wurde der SMC Überlingen. Aufs Treppchen segelte dafür das WYC-Team beim DSL-Pokal in Hamburg: Yannick Hafner, Ellen Bauer, Lina Schnetz und Oliver Munz erreichten hinter dem Deutschen Meister NRV Rang zwei.

Friedrichshafen (wb) – Mit „Licht und Schatten“ charakterisierte WYC-Präsident Oswald Freivogel den Saisonabschluss der Liga-Teams. Für den DSL-Pokal wurde dem WYC Anfang voriger Woche eine Wild-Card angeboten – man brauchte nicht lange, um eine Crew zusammenzustellen. Am Freitag ist das Team nach Hamburg gefahren und ging am Samstag in dieser Zusammenstellung erstmals an Bord. Bei wenig Wind – etwa zwei Beaufort – und den üblichen Drehern auf der Alster kam das Team gut in Fahrt: Mit den Plätzen 2-1-1 war die Stimmung trotz trübem Wetter von Anfang an gut. Es folgten drei Rennen, bei den es nicht so gut lief, auch einmal ein Strafkringel eingefangen wurde. Doch abends, bei Halbzeit, gehörte die Crew zu den ersten vier Teams. Mit dabei in Hamburg: Der neue und inzwischen fünffache Liga-Meister NRV aus Hamburg, Vorjahresmeister VSaW aus Berlin und andere Top-Teams aus der 1. Liga.

Yannick Hafner, Lina Schnetz, Ellen Bauer und Oliver Munz segelten beim DSL-Pokal in Hamburg für den WYC auf Rang zwei. (Bild: L.Wehrmann DSBL)

„Der erste Tag war zum Reinkommen gut, am Sonntag hat dann alles gleich viel besser geklappt“, blickte Steuermann Yannick Hafner zurück. „Wir haben aus jedem Lauf das Beste gemacht und uns weiter nach vorne gearbeitet.“ Bei nunmehr rund vier Beaufort wurden zwei weitere Laufsiege errungen. Nach zwölf Wettfahrten lag der NRV souverän an erster Stelle, gefolgt vom WYC und dem Flensburger SC. „Sich nur dem NRV mit Meister-Steuermann Tobi Schadewaldt geschlagen zu geben, das ist doch eine super Leistung“, freute sich auch der WYC-Präsident.

Weit weniger glücklich war das WYC-Team, das seit Donnerstag vor Sardinien im Finale der Sailing Champions League (15. bis 18. Oktober) segelte, wo vor allem die Meister-Vereine aus 13 Nationen am Start waren. Drei bis vier Windstärken Grundwind, in den Böen fünf und mehr – das war für das Team zu viel. Denn ein Tief über dem Tyrrhenischen Meer sorgte an den ersten drei Tagen zwar für meist sonniges Wetter, aber auch für starken und vor allem sehr böigen Wind. Steuermann Conrad Rebholz hatte vorher schon vorsichtig darauf hingewiesen, dass in Porto Cervo sehr viele Teams dabei waren, die deutlich mehr Erfahrung auf Starkwindrevieren haben als die Crew aus Friedrichshafen. Sein Bauchgefühl sollte ihm Recht geben.

„Porto Cervo war diesmal sehr anspruchsvoll – sehr viel Wind, starke internationale Konkurrenz. Zu kurz die Vorbereitung und zu wenig Training im Vorfeld für die Jungs“, sagte Team-Manager Klaus Diesch. „Aber die Erfahrung, die unser Team für die Liga in diesem hochkarätigen Feld sammeln konnte, ist sehr wertvoll, besonders für unsere Liga-Youngsters Carlo Schnetz und Jakob Gruber.“