„Runder Tisch“ widmet sich dem Thema Schülerverkehr in Mengen

von links nach rechts: Thorsten Reisch (Reisch GmbH), Oliver Buck (RAB), Jürgen Kern (Landratsamt Sigmaringen), Ina Schultz und Jasmin Köppl (Gesamtelternbeirat), Nikolai Hepp (Stadt Mengen), Stefanie Klein (Ablachschule), Joachim Wolf (Sonnenlugerschule) und Susanne Baur (Realschule).
von links nach rechts: Thorsten Reisch (Reisch GmbH), Oliver Buck (RAB), Jürgen Kern (Landratsamt Sigmaringen), Ina Schultz und Jasmin Köppl (Gesamtelternbeirat), Nikolai Hepp (Stadt Mengen), Stefanie Klein (Ablachschule), Joachim Wolf (Sonnenlugerschule) und Susanne Baur (Realschule). (Bild: Frank Schmitz)

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Mengen – Im Dezember 2021 wurden vom Landkreis Sigmaringen und den Buslinienbetreibern weitreichende Verkehrsbesserungen im öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vorgenommen. Unter anderem wurde hierbei auch die Strecke zwischen Mengen – Hohentengen – Bad Saulgau durch Einführung eines Stundentakts von täglich 5 bis 19 Uhr sowie einer Verdichtung des Wochenangebots gestärkt.

Vor allem, um für die Allgemeinheit ein zusätzliches, verlässliches und merkbares Angebot zu schaffen. Dadurch soll der so genannte „Modal Split“, also die prozentuale Verteilung des Transportaufkommens auf die verschiedenen Verkehrsmittel, verstärkt auf die Nutzung des ÖPNV gelenkt werden. Dies wird von politischer Seite unter anderem als eine der notwendigen Maßnahmen erachtet, um letztendlich dem Klimawandel entscheidend entgegentreten zu können.

Der Schülerverkehr sollte durch die Anpassungen der Fahrpläne nach Möglichkeit gar nicht beziehungsweise im nötigsten Fall nur minimal tangiert werden.

Umfrage unter Eltern und Schülern zum Schülerverkehr

Diese Entwicklung nahm der Gesamtelternbeirat der Schulen Mengens zum Anlass, die Schüler und Eltern bezüglich ihrer Erfahrungen und Zufriedenheit mit dem aktuellen Schülerverkehr in und um Mengen zu befragen. Die Umfrage wurde in dem Zeitraum vom 09. März bis zum 17. April 2022 an allen Schulen vor Ort durchgeführt, wobei insgesamt 147 Personen, darunter 107 Eltern und 40 Schüler, teilgenommen haben.

Auf die Frage, ob die durchgeführte Fahrplanänderungen sie betrifft, antworteten 53 % der Befragten mit „Nein“, 27 % mit „Ja“ und 20 % machten hierzu keine Angabe. Die negativen Rückmeldungen konzentrierten sich hauptsächlich auf die Buslinien 466, 416, 419 und 393.

Das Feedback der Elternumfrage umfasst unter anderem einen fehlenden Bushaltestopp nach dem Unterrichtsende, Verspätungen oder zu lange Wartezeiten. Der Gesamtelternbeirat hat diese Ergebnisse gesammelt, ausgewertet, visualisiert und anschließend an das für den öffentlichen Regionalverkehr zuständige Landratsamt Sigmaringen weitergeleitet.

Nach Angaben des Fachbereichs Kommunales und Nahverkehr konnte die zum Dezember vorgenommene Angebotserweiterung mit Einführung eines Stundentakts ohne große Probleme umgesetzt werden. Das Landratsamt wies darauf hin, dass Einschätzungen und Beurteilungen der Fahrpläne beziehungsweise des Schülerverkehrs seitens der Eltern und Schüler oftmals subjektiv und deshalb schwer im Einzelfall zu betrachten seien.

Daher wurden die Umfrageergebnisse zum Anlass genommen, einen gemeinsamen Besprechungstermin anzusetzen, um die potentiellen „Problempunkte“ auszuloten und gegebenenfalls ausbessern zu können.

„Runder Tisch“ diskutiert über Verbesserungsmöglichkeiten

Aus diesem Grund fand am 30. Juni 2022 auf Einladung des Schulträgers, der Stadtverwaltung Mengen, ein so genannter „Runder Tisch“ zum Thema Schülerverkehr an der Sonnenlugerschule statt. Teilnehmer der Runde waren alle Mengener Schulleiter beziehungsweise ihre Vertretungen, Herr Reisch vom Busunternehmen Reisch GmbH und Herr Buck als Vertreter der Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB), der Gesamtelternbeirat in Person von Frau Köppl und Frau Schultz, Herr Kern als Vertreter des Landratsamts Sigmaringen sowie Herr Hepp von der Stadtverwaltung Mengen.

Das Treffen bot dem Gesamtelternbeirat die Möglichkeit, allen an der Umsetzung der Schülerbeförderung beteiligten Akteuren die Umfrageergebnisse sowie den gewünschten Verbesserungsbedarf nochmals persönlich zu präsentieren.

Das Landratsamt und die Busunternehmer konnten daraufhin erläutern, wie es zu einzelnen Änderungen in Bezug auf diese Linien kam und welche zusätzlichen Personengruppen neben den Schülern seitdem davon profitieren. Im Rahmen des Runden Tisches wurden die Verbesserungsvorschläge seitens der Elternvertreterinnen offen diskutiert und im Nachgang vom Landratsamt und den Busbetreibern, sofern organisatorisch und finanziell umsetzbar, nochmals detailliert ausgewertet und aufgearbeitet.

Zusätzliche Busfahrten ermöglicht

Ein Ergebnis dieses Optimierungsprozesses ist nun unter anderem, dass ab dem kommenden Schuljahr 2022/2023 eine zusätzliche Fahrt um 17.00 Uhr (Mo. – Do.) auf der Linie 466 eingerichtet wird. Die ursprüngliche Rückfahrt am Nachmittag nach der letzten Unterrichtsstunde ab dem Viehmarktplatz in Richtung Hohentengen sowie in die entsprechenden Teilorte wurde durch die Fahrplanumstellung zum Nachteil des Schülerverkehrs verändert. Diese Unstimmigkeit wird nun entsprechend behoben.

Ein weiteres positives Resultat des Runden Tisches ist die zusätzliche Einbindung eines neuen Halts in Sigmaringendorf bei der Rückfahrt nach der sechsten Unterrichtsstunde auf der Linie 393. Diese Maßnahme wird ebenfalls bereits nach den diesjährigen Sommerferien umgesetzt. Zusammen mit weiteren kleineren Anpassungen kann damit eine unmittelbare qualitative Verbesserung des Schülerverkehrs am Schulstandort Mengen erreicht werden.

Elternbeirat informiert über Informationsblatt zum örtlichen ÖPNV

Als zusätzliche Hilfe für neue Schüler und deren Eltern möchte der Gesamtelternbeirat noch ein Informationsblatt zum örtlichen ÖPNV erstellen und künftig ausgeben. Dabei wollen sie vor allem auf die digitale „Naldo“ Fahrplan-App als Hilfsmittel aufmerksam machen, die unbedingt von der „DB Navigator“ App unterschieden werden sollte.

Außerdem wurde mit dem Gesamtelternbeirat eine langfristig wirksame Kommunikationsgrundlage und Beteiligung hinsichtlich der Frage, wie in Zukunft mit Änderungswünschen zu Fahrplänen umgegangen wird und wie diese an das Landratsamt und die Verkehrsunternehmen herangetragen werden können, vereinbart.

In diesem Kontext wird von der Stadt Mengen ein Meldeformular erstellt und eingerichtet, welches betroffenen Personen die Möglichkeit bieten soll, auf etwaige Unstimmigkeiten im ÖPNV beziehungsweise im Schülerverkehr hinzuweisen. Die Ergebnisse können dadurch an zentraler Stelle ausgewertet und bei notwendig erachtetem Handlungsbedarf von der Stadtverwaltung an das Landratsamt und die betroffenen Verkehrsbetriebe übermittelt werden.

Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass nicht jeder subjektive Einzelfall weitergeleitet werden kann, da aus verwaltungstechnischen Gründen dieser Schritt erst dann Sinn ergibt, wenn eine Tendenz in den eingereichten Meldungen zu erkennen ist. Eine mögliche digitale Umsetzung des Meldeformulars über die städtische Homepage befindet sich derzeit noch in Prüfung.

Alles in allem bot der Runde Tisch die Möglichkeit eines konstruktiven Austausches mit positiven Resultaten für den Schülerverkehr in Mengen und Umgebung. Die Stadtverwaltung Mengen dankt allen Beteiligten!

(Pressemitteilung: Stadt Mengen)