Rund 1800 Personen demonstrieren bei Corona-Demo in Ravensburg

Die Demonstration fand auf dem Parkplatz der Oberschwabenhalle statt.
Die Demonstration fand auf dem Parkplatz der Oberschwabenhalle statt. (Bild: David Pichler / Wochenblatt Media)

Ravensburg (dpi) – Erstmals angemeldet haben sich am Samstagmittag rund 1800 Demonstranten versammelt, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.

Corona-Maßnahmenkritiker Ralph Niemeyer hatte die Demonstration ordnungsgemäß bei der Ravensburger Stadtverwaltung angemeldet (wir berichteten). Am Samstag fanden sich polizeilichen Schätzungen zufolge rund 1800 Personen bei der Versammlung auf dem Oberschwabenhallenparkplatz ein. Unter dem Motto „Gegen Spaltung der Gesellschaft“ wurden verschiedene Redebeiträge gehalten.

Begonnen wurde die Versammlung mit einem Auftritt von Dr. Langhans, der das Coronavirus mehrmals in Frage stellte. Auch nahm er Bezug auf die bekannten Verschwörungstheorien über die Rockefellers, Microsoft-Gründer Bill Gates und den ehemaligen Amazon-Chef Jeff Besoz und verglich die derzeitige Corona-Situation mit dem Nationalsozialismus. Die Pandemie hält er für geplant. Selbst unter den Demonstranten gab es für Dr. Langhanss Redebeitrag scharfe Kritik.

Der unter den Corona-Kritikern bekannte Journalist Nico DaVinci hielt ebenfalls eine Rede. „595 Tage später hab ich keine Lust mehr auf den Scheiß“ so DaVinci rückblickend über die letzten zwei Pandemiejahre. „Geht weiter auf die Straßen, lauft, bleibt jetzt dran und hört nicht auf, bis dieser Wahnsinn ein Ende hat.“ sagt er.

Ralph Niemeyer ist Ex-Mann der Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht.
Ralph Niemeyer ist Ex-Mann der Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht. (Bild: David Pichler / Wochenblatt Media)

Ralph Niemeyer, der die Demonstration angemeldet hatte, schoss in seiner Rede ebenfalls scharf gegen „die Politik“. In seiner Rede erinnerte er an den Tod des Ministerpräsidenten von Schlewsig-Holstein  Uwe Barschel. Er verstarb 1987 in einer Badewanne in einem Hotel. Niemeyer rügte daraufhin die Politiker, dass sie aufpassen sollten, dass ihnen nichts passiert wenn sie ihr „Ehrenwort“ nicht einhalten würden. Daraufhin fügte er hinzu, dass er niemandem damit drohen wolle.

Polizei zieht Bilanz

„Die Demonstration verlief friedlich“ erklärte ein Sprecher der Polizei dem Wochenblatt. Es habe keine größeren Vorkommnisse gegeben heißt es weiter. Kurz vor dem Ende der Versammlung hielt Maximilian Eder, Oberst a.D. noch eine Rede. Er war Gründungsmitglied der Kommando Spezialkräfte (KSK). Dort kritisierte er die Corona-Politik der Regierung und bezeichnete die Polizei als Schlägertrupps. Erst vor wenigen Tagen soll es in seiner Wohnung zu einer polizeilichen Hausdurchsuchung gekommen sein. Bereits in seiner Rede gab er an, dass sein Auftreten in Uniform gesetzwidrig sei. In einem Satz sagte er, man müsse das KSK mal nach Berlin schicken und ordentlich aufräumen lassen.

Die Polizei kontrollierte Maximilian Eder Oberst a.D. und nahm seine Personalien auf.
Die Polizei kontrollierte Maximilian Eder Oberst a.D. und nahm seine Personalien auf. (Bild: David Pichler / Wochenblatt Media)

Unmittelbar nach seinem Auftritt wurden von dem ehemaligen Oberst die Personalien aufgenommen. „Wir prüfen nun, ob ein Verstoß gegen das Uniformierungsverbot auf Versammlungen vorliegt“ so ein Polizeibeamter gegenüber dem Wochenblatt.

Gegen 17 Uhr löste sich die Versammlung nach und nach auf. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl auf 1800 Personen.