Riedlingen sucht einen Tausendsassa als Wirtschaftsförderer

Bürgermeister Marcus Schafft beschreibt Erfolge bei der Wirtschaftsförderung.
Bürgermeister Marcus Schafft beschreibt Erfolge bei der Wirtschaftsförderung. (Bild: MK)

Die Stadt Riedlingen ist auf der Suche nach einem Wirtschaftsförderer (m/w/d). Neben der Suche über die Tagespresse, wird auch auf diversen online-Portalen (z.B www.jobijoba.de und www.jobs.meinestadt.de) nach einer geeigneten Person gesucht.

Bisher war die Stelle des Wirtschaftsförderers von Thorsten Nurna (Juli 2015 bis Frühjahr 2016) und Eva-Maria Moser (März 2017 bis Anfang 2021 besetzt. Zusätzlich wurde Ex-Schultes Alexander Leitz (Ertingen) ab Mitte 2016 als externer Berater der Stadt tätig. Die von Bürgermeister Marcus Schafft beschriebene und im Internet nachlesbare Aufgabenfülle lässt ahnen, dass dies kein reiner Bürojob wird, sondern in jeglicher Hinsicht eine gewaltige Herausforderung darstellt.

Knapp drei Jahre war Eva-Maria Moser für die Wirtschaftsförderung in Riedlingen zuständig
Knapp drei Jahre war Eva-Maria Moser für die Wirtschaftsförderung in Riedlingen zuständig (Bild: MK)

Auch auf der Homepage der Stadt (www.riedlingen.de) wird eine geeignete Person als Nachfolge für Moser gesucht, die zum Jahresanfang die Stelle als Leiterin des Hauptamtes bei der Stadt übernahm. Wörtlich steht auf der Homepage: „Haben Sie Freude daran, aktiv am Projekt ‚Lebendige Altstadt‘, der Gewerbeflächenentwicklung, sowie bei den Vorbereitungen für die Gartenschau 2035 mitzuwirken und das Mittelzentrum Riedlingen weiter nach vorne zu bringen? Dann suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt genau Sie in der Stabsstelle als Wirtschaftsförderer (m/w/d).“

Es folgt der Hinweis auf die ausführliche Stellenausschreibung, die unter Aktuelles & Karriere nachlesbar ist. Die Bewerbungsfrist endet am 24. Juli 2021.

Ein gewaltiges Aufgabengebiet wartet

Schafft umriss die Aufgabengebiete des Wirtschaftsförderers (m/w/d) auf Nachfrage: „Der Fokus liegt auf der Wirtschaftsförderung und der Fortführung des Stadtmarketings. Ferner soll ein Augenmerk auf die Entwicklung der Bestandsförderung von Handel, Gastronomie, Handwerk und Industrie gerichtet werden.“

Die Stadt setzt in ihrem nicht geringem Erwartungshorizont darauf, dass u.a. auch die Förderung von Neugründungen, Nachfolgen und Neu-Ansiedlungen nachhaltig bearbeitet werden. Schafft hat aber noch einen weiteren Schwerpunkt in petto: „Es soll ein gezieltes Standort- und (Innen-)Stadtmarketing betrieben werden, nicht zuletzt im Hinblick auf die Gartenschau im Jahr 2035.“ Viele weitere Aufgabengebiete, wie der Breitbandausbau, gehören zum umfangreichen Aufgabengebiet.

Bisherige Erfolge aus Sicht der Verwaltung

Das Wochenblatt bat um eine Stellungnahme der Verwaltung und der im Gemeinderat vertreten Fraktionen, ob und wie sie die bisherigen Erfolge beurteilen. Schafft führt aus seiner Sicht eine Reihe von Erfolgen an: Es sei demnach gelungen, eine Aufgabensplittung in der Verwaltung herbeizuführen (Zentralstelle, Wirtschaftsförderung).

Die Gründung des Interkommunalen Industrie-Parks Donau-Bussen verbucht Schafft ebenso als Erfolg, wie u.a. auch den Zuschlag zur Gartenschau 2035. „Überaus erfolgreich war die Begleitung der Projekte Theatersommer und Heimatkarawane‘,“ gibt sich Schafft überzeugt, wobei er auch noch die Anpassung des Ordnungsrechts (Erleichterung für die Sperrstunde und Außenbewirtschaftung) anführt.

Stimmen aus dem Gemeinderat

Manfred Schlegel hätte gerne eine echte Granate auf dem Stuhl des Wirtschaftsförderers
Manfred Schlegel hätte gerne eine echte Granate auf dem Stuhl des Wirtschaftsförderers (Bild: MK)

Manfred Schlegel, Fraktionsführer von Mtg! (Mut tut Gut), zieht einen Vergleich zu einem der populärsten und erfolgreichsten Fußballtrainer: „Um es kurz und knapp zu machen, Riedlingen braucht einen Macher! Wir suchen den Jürgen Klopp für Riedlingen, der den Ball am Rollen hält.“

Dorothea Kraus-Kieferle will den Bürgermeister in die Pflicht nehmen
Dorothea Kraus-Kieferle will den Bürgermeister in die Pflicht nehmen (Bild: PR)

Dorothea Kraus Kieferle von WiR (Wir in Riedlingen) stärkt die Position des externen Beraters Leitz: „Herr Leitz, unser externer Wirtschaftsförderer, hat sehr erfolgreich für die Stadt die Fernschule und auch das Gesundheitszentrum entwickelt.“ In ihrer weiteren Beurteilung sind sowohl kritische Anmerkungen, aber auch ein konkreter Vorschlag enthalten: „Weitere Formen der Wirtschaftsförderung seitens der Stadt, sind uns nicht bekannt! Generell ist eine externe und projektbezogene Wirtschaftsförderung zu bevorzugen. Im kleinen Mittelzentrum Riedlingen sollte jedoch die Wirtschaftsförderung die Aufgabe des Bürgermeisters sein,“ so die klare Meinung, die Kraus Kieferle mit ihrer Fraktion abgestimmt hat.

Jörg Bossler verwies bei der Wochenblatt-Nachfrage auf die Stellenausschreibung
Jörg Bossler verwies bei der Wochenblatt-Nachfrage auf die Stellenausschreibung (Bild: MK)

Jörg Bossler (CDU) teilte auf Nachfrage kurz und knapp mit: „Die Verwaltung hat in Abstimmung mit den Fraktionen eine Stellenausschreibung formuliert, aus der das genaue Tätigkeitsprofil sowie alle weiteren Details herausgelesen werden können.“