Der Frühling kommt in diesem Jahr erst langsam in die Gänge und trotzdem malen sich nicht nur die Biertrinker aus, wie schön der Besuch eines Frühlingsfestes, oder gar in einem Biergarten wäre. Sportler, die sich nach der körperlichen Ertüchtigung ein Alkoholfreies gönnen möchten, vermissen die zwanglosen Zusammenkünfte bei einem kühlen Bier ebenso, wie beispielsweise Familien, Freundeskreise oder Handwerker, die sich zu gerne mit einem frisch gezapften Feierabendbier stärken möchten.
Facetten des Bieres
Bier gilt als das meistkonsumierte alkoholische Getränk der Deutschen, nur in Tschechien und Österreich gibt es einen höheren Bierkonsum. In Norddeutschland werden eher herbe Biere bevorzugt, im Süden der Republik sind Helles oder Weizenbier die Favoriten, die Westdeutschen lieben Kölsch und Alt. Nach dem Reinheitsgebot besteht Bier ausschließlich aus den vier Grundzutaten Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Kaum einem Getränk werden so viele positive Eigenschaften zugesprochen, wie dem Bier. Es soll Nierensteinen, Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen. Bier enthält neben Mineralstoffen auch Spurenelemente und Vitamine aus der Gerste, sowie ätherische Öle aus dem Hopfen. Bitterstoffe aus dem Hopfen verleihen dem Bier die typische Würze, und helfen bei Appetitlosigkeit, Magenschwäche und Unruhezuständen. So wirkt Hopfen beruhigend, aber stoffwechselanregend, er enthält entzündungshemmende Flavonoide. Alkoholfreies Bier ist für Freizeitsportler eine echte Genuss-Alternative zu Sportgetränken, da es neben viel Flüssigkeit auch Mineralien und Elektrolyte liefert. Die Anzahl der Biersorten ist gewaltig, sie grenzen sich durch eine typische Kombination bestimmter Eigenschaften (Brauart, Farbe, Zutaten, Alkoholgehalt, Haltbarkeit und Geschmack) von anderen Sorten deutlich ab.
Gelebte Tradition
In Oberschwaben, Allgäu und Bodensee hat die Braukunst eine lange Tradition, viele gingen aus klösterlicher Hand in den privaten Besitz über. Hier werden die Biere noch auf traditionell handwerkliche Art gebraut. Sie unterscheiden sich damit von den Industriebieren der großen Anbieter des Marktes. Die regionalen Brauereien, sind ein fester Bestandteil ihrer angestammten Heimat und brennen mit Leidenschaft für die Region und ihre treue Kundschaft. Sie arbeiten auch ökologisch, denn die Wege der Zulieferer sind ebenso kurz, wie die zum Abnehmer. Zudem setzen sie mit viel Fantasie und Kreativität bemerkenswerte Akzente. Ihr Lohn sind viele Auszeichnungen und Preise bei Wettbewerben und Qualitätsprüfungen. Ein riesengroßer Verdienst der regionalen Brauer ist, dass sie Vereine, Organisationen, Städte und Gemeinden bei der Durchführung von großen und kleinen Festen unterstützen. Ohne Mitwirkung der Brauereien wäre die hoch geschätzte Festkultur kaum denkbar.

Schwere Zeit für die Brauereien
Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020, haben es die Brauer aber schwer. Nahezu alle Volks-, Heimat- und Vereinsfeste, wurden abgesagt. Zusammen mit der geschlossenen Gastronomie und Hotellerie sorgt dies für einen schlimmen Geschäftseinbruch bei den regionalen Brauern, da sie kein Fassbier verkaufen bzw. ausliefern konnten. Als Vertriebsweg blieb ihnen weitgehend nur noch der Handel mit Flaschenbier übrig. „Mit den Lockdowns und dem dadurch ausgelösten Zusammenbruch des Fassbiermarktes, haben die Brauereien von einem Tag auf den anderen einen maßgeblichen Teil ihres wirtschaftlichen Fundamentes verloren. Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden,“ heißt es in einem offenen Brief der deutschen Brauereien vom Februar 2021 an die Politik. Die Hoffnung der Brauer ist es, dass viele Biergenießer beim Kauf die regionalen Bierspezialitäten bevorzugen und auch, dass die Pandemie bald ein Ende findet.
Bierbrausets sind „in“
Bier zu Hause selbst zu brauen, liegt zurzeit voll im Trend. Für Neulinge ist es hilfreich, sich ein Bierbrauset zu besorgen. Darin sind alle notwendigen Bestandteile (Hopfen, Malz und Hefe) enthalten, um ein „eigenes“ Bier zu brauen. Bei einfach gehaltenen Brau-Sets genügt es, die beigefügte Bierwürze mit Wasser und Hefe zu vermischen, damit der Gärvorgang einsetzt. Nach einem rund einwöchigen Gärprozess erfolgt, je nach Rezept, das Nachgären in Flaschen. Es gibt auch Sets, die es den Hobby-Brauern ermöglicht, Geschmack, Bitterkeit und Alkoholgehalt individuell zu bestimmen. Mit einzelnen Zutaten und Würzmischungen lässt sich so das Endergebnis nach den Wünschen des „Brauers“ beeinflussen. Diesen Trend werden die findigen Brauereien sicher aufgreifen und eine passende Antwort darauf finden.