DSDS-Star Daniel Schuhmacher aus Pfullendorf: „Ich bin einfach mehr Musiker als Influencer.“

Musiker Daniel Schuhmacher beschäftigt sich in seinen Songs mit wichtigen Themen.
Musiker Daniel Schuhmacher beschäftigt sich in seinen Songs mit wichtigen Themen. (Bild: Tamara Müler/Fokus Fotografie)

Seit über einem Jahrzehnt steht er auf der Bühne. Ein Jahrzehnt, in dem er sich sehr verändert hat. Daniels neuer Song ist eine Liebeserklärung an seinen Lebensgefährten. Über Dating zu Pandemie-Zeiten, Selbstliebe und Heimatgefühl spricht der Künstler im Wochenblatt-Interview.

Daniel! „And just like that…“ ist definitiv ein Liebeslied. Ist der Angebetete im Song fiktiv oder echt?

Daniel Schuhmacher (lacht): „Den gibt es wirklich. Ich wollte einen Lovesong schreiben aber keine Standard-Ballade. Und das ist das Ergebnis.“

Wochenblatt: „Ein fröhliches Ergebnis! Und ein wirklich schönes Geschenk zum Einjährigen!“

Daniel: „Stimmt. Der Song ist mehr oder weniger zufällig genau zu unserem ersten Jahrestag erschienen.“

Das Cover von Daniels neuer Single zeigt offen, an wen die Liebeserklärung geht.
Das Cover von Daniels neuer Single zeigt offen, an wen die Liebeserklärung geht. (Bild: Tamara Müler/Fokus Fotografie)

Wochenblatt: Wo lernt man sich denn kennen, mitten in der Corona-Pandemie?

Daniel: „Er war mein allererstes Tinder-Date. Mein Freund ist Marketingmanager. Ich habe damals an meinem Video geschnitten. Wir waren also so eine Art „Arbeitsgemeinschaft“.

Wochenblatt: „Das war dann ja definitiv eine sehr konstruktive Zusammenarbeit. In dem Song ist es ganz klar, dass es um einen Mann geht. Unsere Gesellschaft ist da leider oft noch rückständig, hart und ja – manchmal auch einfach dumm. Wie gehst du mit Anfeindungen um? Mit Beleidigungen oder offenem Hass?“

Daniel: „Anfangs hat mir das extrem zugesetzt. Ich wusste oft nicht, wie ich damit umgehen soll. Ignorieren oder auf die Kommentare eingehen? Aber manchmal MUSS man einfach eingreifen, gerade wenn es homophob ist. Ich habe gemerkt, dass es oft gar nicht um mich als Person geht. Sondern dass die Leute ihren Lebensfrust an mir ablassen. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich bin mit mir im Reinen.“

Wochenblatt: „Das klingt selbstbewusst. Um Selbstakzeptanz geht es auch oft in deinen Songs, oder?“

Daniel: „Ja. Man muss das Leben genießen, stolz darauf sein, wer man ist. Du hast ja nur ein Leben, nutze das für dich selbst.“

Gelernter Speditionskaufmann, ein bisschen Influencer und viel Musiker: Das ist Daniel Schuhmacher aus Pfullendorf.
Gelernter Speditionskaufmann, ein bisschen Influencer und viel Musiker: Das ist Daniel Schuhmacher aus Pfullendorf. (Bild: Tamara Müler/Fokus Fotografie)

Wochenblatt: „Wie sah dein Leben denn in den letzten Jahren aus? Corona hat viele Künstler in Bedrängnis gebracht. Keine Auftritte, keine Einnahmen.“

Daniel: „Anfangs war es sauschwer. Auf Social Media ging ein bisschen was. Ich habe auch wieder in der Spedition meiner Eltern in Pfullendorf gearbeitet. Jetzt geht es aber zum Glück wieder bergauf. Seit Dezember trete ich wöchentlich in Österreich auf und im Sommer kommen hoffentlich viele Bookings.“

Wochenblatt: „Bist du dann auch wieder in der alten Heimat unterwegs? Ist dort ein Konzert geplant?

Daniel: „Ich hoffe sehr, dass ich auch wieder mal in dieser Gegend auftreten darf.“ Ich bin eigentlich jede Woche für ein paar Tage in Pfullendorf. Die meiste Zeit verbringe ich aber bei meinem Schatz in Stuttgart.“

Wochenblatt: „Wie kommt es eigentlich, dass du so unglaublich nette Fans hast, von denen aber nicht besonders viele? Du hast nur knapp über 8000 Follower auf Instagram. Das ist im Vergleich zu anderen Musikern nicht viel, oder?“

Daniel: „Als ich 2009 DSDS gewonnen habe, gabs Insta noch nicht. Also die Chance, dass man da während eines Live-Auftrittes viele Follower gewinnt, hatte ich gar nicht. Ich glaube, da komme ich aus einer anderen Generation, da bin ich einfach mehr Musiker als Influencer.“

2009 entscheidet Daniel Schuhmacher auch das letzte Gesangsduell für sich und wird Sieger von DSDS.
2009 entscheidet Daniel Schuhmacher auch das letzte Gesangsduell für sich und wird Sieger von DSDS. (Bild: picture-alliance/ dpa | Rolf_Vennenbernd)

Wochenblatt: „Dafür sind deine Fans aber ausgesprochen süß zu dir. Da stehen Kommentare wie „Unfassbar schade, dass so ein toller Mensch und Künstler nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt“ oder „GEILER SONG!!!!! WÄR WAS FÜR DEN ESC GEWESEN“. Damit spricht der Kommentator ein Thema an, oder?“

Daniel: „Jaaa! Die Teilnahme beim ESC wäre mein großer Traum. Daraus habe ich ja noch nie ein Geheimnis gemacht. Ich war in mehreren Songwriter-Camps vom ESC. Das war eine Wahnsinnserfahrung. Wie schnell und kreativ die arbeiten! Im letzten Camp haben wir einen neuen Song geschrieben. Eine Pop-Nummer und mein absoluter Lieblingssong. Er wird demnächst veröffentlicht aber mehr verrate ich noch nicht.“

Wir sind gespannt – auf den Pop aus Pfullendorf!

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Das Video bekommt mit seinem Retro-Style viel Zuspruch von Daniels Fans.