Die Alte Spinnerei wird an eine neugegründete GmbH verkauft

So könnte die Alte Spinnerei nach dem Umbau aussehen.
So könnte die Alte Spinnerei nach dem Umbau aussehen. (Bild: Stadt Wangen)

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Wangen – Mit der Alten Spinnerei ist das letzte Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen ERBA von der Stadt Wangen veräußert worden. Käufer ist die Alte Spinnerei GmbH & Co. KG, hinter der – laut städtischer Mitteilung – mit Patrick Meier aus Lindau, und Sebastian Storz aus Weingarten, Menschen aus der Region stehen.

Das älteste Produktionsgebäude auf dem Gelände der Landesgartenschau 2024 wird – so die Stadt Wangen weiter – ein Mix aus Wohnen, Gewerbeflächen, Erlebnisgastronomie und Oldtimer-Ausstellung aus dem Dornröschenschlaf wecken. Das im Erdgeschoss geplante, großzügige Restaurant biete neue Möglichkeiten für Veranstaltungen, Schauflächen für Oldtimer oder exklusive Fahrzeuge.

Auf der Nordseite des Gebäudes werde eine Werkstatt samt Waschanlage für Oldtimer untergebracht, so dass Besitzer ihre schönen Fahrzeuge dort auch in Stand halten lassen können. Und für den Winter oder weil es sonst praktisch ist, stünden Stellplätze für solche Schmuckstücke im Untergeschoss zur Verfügung. Sie sollen vom Restaurant aus zumindest teilweise sichtbar sein.

Das sei in aller Kürze das Projekt, das Patrick Meier von der „bpm gmbh“ in Lindau, und Sebastian Storz, Inhaber der „STORZ IMMO GmbH“ in Weingarten, gemeinsam in der Alten Spinnerei umsetzen wollen. Sie haben dafür ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet unter dem Namen „Alte Spinnerei GmbH & Co. KG“. Architekt Harald Bader stehe mit seinem Büro „wassung bader architekten“ für die bauliche und planerische Expertise ein.

Das Vorhaben umfasst rund 6000 Quadratmeter auf sechs Stockwerken und eine Investitionssumme von rund 20 Millionen Euro. Es wird Barriere-frei mit zwei Eingängen an der Nord- und Südseite erschlossen. Für die Öffentlichkeit einsehbar und zumindest teilweise nutzbar, werden das Untergeschoss und das Erdgeschoss sein.

Von der Süd-Westseite her werden Besucherinnen und Besucher das Restaurant auch über einen Biergarten und eine große Treppe erreichen können. Vorgesehen sei eine Eventgastronomie, die auch von der Optik der besonderen Fahrzeuge bestimmt wird. Gerne ermöglichen die Investoren auch dem Altstadt- und Museumsverein, sich mit seiner Sammlung in die Ausstellung zu integrieren.

Im ersten Obergeschoss könne sogenanntes, nicht störendes Gewerbe einziehen. Es könnten aber auch Wohnungen entstehen. In welche Richtung es gehe, werde sich in den kommenden Monaten noch abzeichnen. Vom zweiten Obergeschoss an seien ausschließlich Wohnungen unterschiedlichen Zuschnitts vorgesehen.

Insgesamt sind voraussichtlich am Ende – je nach Größe – 45 bis 50 neue Wohnungen unter dem dann sanierten Dach der Alten Spinnerei untergebracht. Im Herbst möchte die Alte Spinnerei GmbH & Co. KG den Bauantrag einreichen. Dann soll auch die Vermarktung beginnen. Baubeginn ist für Januar / Februar 2022 vorgesehen und die Fertigstellung für Ende 2023 – kurz vor Beginn der Landesgartenschau.

Der Zustand des riesigen Dachs war der Hauptgrund, weshalb die Stadt das Spinnereigebäude nun aus der Hand gibt. Es bedürfe dringend einer Sanierung. „Aber eine Sanierung ohne entsprechende Nutzung des Baus hat keinen Sinn“, erklärte Oberbürgermeister Michael Lang beim Pressetermin vor Ort.

Ursprünglich hatte die Stadt das Gebäude noch länger behalten wollen, um es zu einem späteren Zeitpunkt nach der Landesgartenschau 2024 an einen oder mehrere Liebhaber vergeben zu können. Dass dieser Zeitpunkt jetzt schon kommen würde, war bei der Vermarktung der übrigen Gebäude in der ERBA im Jahr 2016 nicht absehbar.

Mit Blick auf die Landesgartenschau 2024 sagte OB Lang: „Die große Fläche im Erdgeschoss ermöglicht uns die eine oder andere Überraschung für die Besucherinnen und Besucher.“ Bevor im Mai der Kaufvertrag unterschrieben wird, hätten sich Patrick Meier und Sebastian Storz – sowie ihr Team – intensiv mit den Themen der Denkmalpflege auseinandergesetzt.