Gürtelrose: AOK übernimmt Kosten für Schutzimpfung

Impfungen gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen, um vor schweren Krankheiten zu schützen.
Impfungen gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen, um vor schweren Krankheiten zu schützen. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde)

Jeder Mensch kann an Gürtelrose erkranken. Laut AOK sind in Bodensee-Oberschwaben im Jahr 2021 rund 1.755 AOK-Versicherte an diesem Virus erkrankt. Das Virus nistet sich nach einer überstandenen Windpockeninfektion inaktiv in den Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark ein. Impfungen gehören daher zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Die AOK übernimmt die Kosten für die Schutzimpfung.

 „Im Landkreis Ravensburg waren 719 Personen betroffen, im Landkreis Sigmaringen 605 und im Bodenseekreis 431,“ so AOK-Geschäftsführer Markus Packmohr. Kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems, kann der Virus wieder aktiviert werden und wandert dann über die Nervenbahnen zur Haut, wo sich schmerzhafte Entzündungen meist in Verbindung mit dem für Gürtelrose typischen Ausschlag bilden. Auslöser können unter anderem auch übermäßiger Stress, bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Kortison oder zu wenig Sonnenschutz sein.

Windpocken und Gürtelrose (Herpes Zoster) werden beide durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Während sich Windpocken sehr leicht durch Tröpfcheninfektion ausbreiten, also quasi mit dem Wind, wird Gürtelrose hingegen durch Schmierinfektion weitergegeben. Allerdings ist der häufigste Grund an Gürtelrose zu erkranken die beschriebene Reaktivierung der im Körper verbliebenen Varizella-Zoster-Viren nach einer überstandenen Windpockeninfektion.

Die Symptome einer Gürtelrose sind zuerst Abgeschlagenheit und Fieber

Nach zwei bis drei Tagen kommt ein brennender oder stechender, mittelstarker bis starker Schmerz im betroffenen Bereich hinzu, gefolgt von leichten Hautrötungen mit kleinen Knötchen, aus denen sich innerhalb weniger Stunden Bläschen entwickeln, die jucken können. Dieses Stadium hält bis zu fünf Tage an. Danach trocknen die Bläschen innerhalb von zwei bis zehn Tagen aus, wobei sich eine gelbliche Kruste bildet. Insgesamt dauert es in der Regel zwei bis vier Wochen, bis die Erkrankung ausgestanden ist. Eine Gürtelrose kann überall am Körper auftreten. Oft ist aber nur eine Region betroffen, etwa die Brust oder der Rumpf.

Eindeutige Diagnose ist wichtig

Markus Packmohr: „Bei Anzeichen einer Gürtelrose sollte unbedingt die Hausarztpraxis zur Abklärung aufgesucht werden, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und die Schmerzen entsprechend ihrer Ursache auch zu behandeln.“ Eine frühzeitige Behandlung kann chronischen Schmerzen und Komplikationen vorbeugen. Die Schmerzen im betroffenen Bereich haben ihre Ursache in den Entzündungen der Nervenbahnen. Sie können auch nach dem Abheilen des Ausschlags noch einige Zeit anhalten. In seltenen Fällen werden diese Schmerzen chronisch, bleiben also dauerhaft bestehen.

Patienten sind ansteckend

Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es wichtig zu wissen, dass Patienten mit Gürtelrose bereits bis zu zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend sind und es bis zum vollständigen Verkrusten aller Bläschen bleiben. Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es sinnvoll, den betroffenen Bereich abzudecken, bis die Bläschen vollständig verkrustet sind. Denn der Virus sitzt in der Flüssigkeit in den Bläschen, weshalb das Abdecken das Ansteckungsrisiko für andere senkt.

Betroffen sind vor allem Ältere und Menschen mit geschwächter Immunabwehr. Von den 1.755 erkrankten AOK-Versicherten waren 73,88 % älter als 50 Jahre; mehr als die Hälfte der Erkrankten (57,58 %) waren älter als 60 Jahre. „Um sich vor einer Gürtelrose zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission daher Menschen über 60 Jahren und Menschen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf bereits ab 50 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose“, hebt der AOK-Geschäftsführer hervor.

Impfungen gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen, um vor schweren Krankheiten zu schützen. Deshalb übernimmt die AOK die Kosten vieler lebensrettender Schutzimpfungen.

Diese Impfungen sollten Erwachsene auffrischen:

Es ist wichtig, den eigenen Impfschutz regelmäßig überprüfen zu lassen.

Folgende Auffrischungsimpfungen werden in der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses empfohlen:

  • Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie alle zehn Jahre
  • Keuchhusten (Pertussis) einmal im Erwachsenenalter
  • Masern einmalig, wenn Sie nach 1970 geboren wurden, älter als 18 Jahre sind und einen unklaren Impfstatus haben oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden
  • Polio bei unvollständigem Impfstatus

Mehr Infos online unter der Webseite der AOK.

(Quelle: AOK)