Die Angst vor Hagelschäden nimmt zu

Die Angst vor Hagelschäden nimmt zu
Die Autoversicherer verzeichneten im Jahr 2022 nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 290.000 Schäden an Kraftfahrzeugen durch Naturgefahren. (Bild: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt)

Wenn schwere Unwetter über das Land ziehen, steigt die Gefahr von Hagelschäden – besonders in den Monaten Juli und August. Zurück bleiben meist große Schäden an Gebäuden, in der Landwirtschaft und natürlich an Autos.

Der Klimawandel wird laufend von Wissenschaftlern untersucht. Die einhellige Meinung: Wir alle werden in Zukunft immer mehr von Extremwetter betroffen sein. Besonders Autofahrer kennen die Angst vor Hagel. Die oft großen Körner hinterlassen Dellen im Blech, meist auf dem Dach und der Motorhaube. Richtig teuer wird es, wenn Glasschäden hinzukommen.

Schäden am Auto werden übernommen

Laut dem ADAC kann durch eine zersplitterte Front- oder Heckscheibe Regen ins Auto eindringen und erheblichen Schaden verursachen. Auch kleine Risse im Glas können sich rasch vergrößern und sollten daher schnell repariert werden.

Autofahrer können sich mit einer Kaskoversicherung vor den finanziellen Folgen von Unwetterschäden am Fahrzeug versichern. ADAC: „Die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung übernimmt unter anderem die Kosten für Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen. Etwa 3.000 Euro zahlen die Autoversicherungen durchschnittlich für Hagelschäden an Kraftfahrzeugen. Kosten von mehr als 5.000 Euro sind keine Seltenheit“.

Der „Dellendrücker“ mit den Zauberhänden

Jeder Autofahrer kennt die Situation. Wenn es hagelt, weiß man sein Heilixblechle am liebsten in der Garage – wenn man denn eine hat. Es gibt aber Entwarnung, denn die heutige Technik bietet zum Glück gute Reparaturmöglichkeiten für demolierte Autos nach Hagelschäden. Einer, der sich seit 15 Jahren als sogenannter „Dellendrücker“ einen Namen in der Region gemacht hat, ist Ingo Ullrich (Ausbeultechnik Ullrich, [email protected]). Das junge Unternehmen bei Ravensburg steht für Qualität und Zuverlässigkeit und verfügt über Kundschaft aus ganz Deutschland.

Auch große Hagelschäden mit rund 300-400 Dellen werden hier sanft instandgesetzt. Mit der Lackschadensfreien Ausbeultechnik ist es möglich, Parkplatzdellen, Hagelschäden sowie Transportschäden, OHNE aufwendige und oft teure Lackierarbeiten zu entfernen.

Keine Wertminderung

Ingo Ullrich kennt die Angst und Fragen der Kunden, speziell nach einer großen Hagelfront: Wie sieht mein Auto nachher aus, bleibe ich auf Zusatzkosten sitzen und ist der fahrbare Untersatz jetzt viel weniger Wert…? Der Fachmann gibt Entwarnung. „Da der Schaden von der Teilkaskoversicherung übernommen wird, bleibt für den Autobesitzer nur die Selbstbeteiligung. In rund 70 Prozent aller Fälle ist die Reparatur unsichtbar und das Auto sieht so aus, wie vor dem Schaden – also ohne jegliche Wertminderung. Wichtig ist, wie tief die Einschläge waren“.

Wie reagiert man nach einem Hagelschaden am Auto richtig? „Der Schaden wird der Versicherung gemeldet, ein Gutachter kalkuliert die Höhe des Schadens und dann geht es mit der Freigabe ab in die Werkstatt – am besten gleich zum „Dellendrücker“. Hier überprüft der Fachmann nochmal das Gutachten, denn der Preis richtet sich nach der Dellenanzahl und Dellengröße, für die es eine spezielle Tabelle gibt. Wer vertraglich an eine bestimmte Werkstatt gebunden ist, landet im Grunde sowieso bei Ingo Ullrich, denn die bringen das Auto zur Bearbeitung meist zu ihm. Weitere Infos: www.ausbeultechnik-ullrich.de.

Der Süden des Landes ist oft betroffen

Die Autoversicherer verzeichneten im Jahr 2022 nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 290.000 Schäden an Kraftfahrzeugen durch Naturgefahren. Die Kosten dafür lagen bei 900 Millionen Euro. Besonders stark trafen Sturm und Hagel 2022 den Süden Deutschlands. 

Tief „Lambert“ verursachte vor Kurzem durch Hagel, Sturm und Starkregen in Deutschland auf vielen Feldern schwere Zerstörungen und hinterließ eine Schneise der Verwüstung – besonders in Niedersachsen. Die Vereinigte Hagel meldete Schäden in Höhe von über 40 Millionen Euro durch die Unwetter.

Beim Eigenheim ist es nicht anders. Kommt es am Haus zu einem Hagelschaden, geraten die Besitzer in Panik. Welche Versicherung zahlt und vor allem was wird alles bezahlt? Laut der Verbraucherzentrale gilt bei Regen, Hagel, Sturm und Gewitter: Schäden am Haus (Dach, Fenster, Keller) können grundsätzlich etwas für die Wohngebäudeversicherung sein. Schäden am Hausrat, also alles was im Haus ist und nicht fest mit dem Haus verbunden ist und herausgetragen werden könnte, werden ein Fall für die Hausratversicherung. Kommt es zu einem Schaden, empfiehlt es sich, den Schaden möglichst genau zu dokumentieren und im festen Fall Zeugen zu benennen – idealerweise die Nachbarn. 

Solarpanele auf einem Hausdach wurden durch einen Hagelsturm heftig gebrochen.
Solarpanele auf einem Hausdach wurden durch einen Hagelsturm heftig gebrochen. (Bild: OceanProd//iStock / Getty Images Plus)

Sturmschäden

Für Sturmschäden haften beispielsweise Gebäude-, Hausrat– und Kaskoversicherungen. Allerdings: Stürmisch finden die Gesellschaften es erst ab Windstärke 8. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit ab 62 Stundenkilometern. Hat der Sturm Ziegel und Dachpappe mitgehen lassen und lässt sich die Windstärke im Nachhinein nicht feststellen, kann gegebenenfalls trotzdem von einem Sturmschaden ausgegangen werden. Zumindest dann, wenn in der Umgebung auch andere Gebäude oder Sachen durch den Sturm beschädigt wurden oder der Schaden an einem intakten Haus nur durch einen Sturm entstanden sein kann. Sorgen faustgroße Hagel-Brocken für Schäden beispielsweise an Dach, Fenster oder Rollläden, dann tritt der Gebäudeversicherer ein.

Ganz wichtig: Alle Schäden müssen der Gesellschaft umgehend und wahrheitsgetreu gemeldet werden. Außerdem sind Sie verpflichtet, alles zu unterlassen, was die Feststellung des Schadens durch die Versicherung erschweren könnte – ansonsten droht der Verlust des Versicherungsschutzes.

XXXL: Hagelkörner haben meistens einen Durchmesser von 0,6 bis 2 cm, in Einzelfällen können sie aber auch einen Durchmesser von mehr als 10 cm und ein Gewicht von über einem Kilogramm erreichen. Der Rekord lag bei einem Hagelkorn aus Kasachstan. Das Teil wog fast 2 Kilogramm.