Sie schweigen, sie rufen verzweifelt laut aus und sie musizieren: Aus Protest gegen den Krieg und aus Solidarität mit der Ukraine haben erneut Hunderte auf landesweiten Veranstaltungen demonstriert.
Leutkirch/Stuttgart (dpa/lsw) – Auch am Samstag sind zahlreiche Menschen in Baden-Württemberg aus Protest gegen Russlands Angriff auf die Ukraine auf die Straße gegangen. Auf mehreren Kundgebungen und Demonstrationen zeigten sie ihre Solidarität mit dem schwer umkämpften Land. In Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) kamen nach Polizeiangaben am Vormittag rund 650 Menschen ohne Zwischenfälle zusammen. In Lörrach waren es mehrere Hundert.
Unter dem Titel «Musik für den Frieden» musizierten renommierte Stuttgarter Orchester, Chöre, Sänger und Hobby-Musiker gemeinsam gegen Russlands Angriff. Vor dem Opernhaus stimmten die Stuttgarter Philharmoniker, die Staatsoper Stuttgart, das SWR Symphonieorchester und das Stuttgarter Kammerorchester unter anderem die «Ode an die Freude» von Ludwig van Beethoven an. «In diesem Satz komponierte Beethoven 1824 mit Schillers Worten seine Utopie einer versöhnten Menschheit», erklärten die Musiker zur Wahl des Stückes.
Auch bei der Wahl der musikalischen Leitung setzten die Stuttgarter ein Zeichen: Das Konzert vor zahlreichen Besucherinnen und Besuchern auf dem Areal rund um den Eckensee wurde von der Ukrainerin Viktoriia Vitrenko dirigiert.
Einen Schweigemarsch gab es am Samstag durch Mannheim mit rund 9000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie die Polizei mitteilte. Aus Ludwigshafen seien noch einmal zusätzlich 1200 Menschen dazugekommen. Bei der Abschlusskundgebung im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses hätten sich 7000 Menschen versammelt.
In Konstanz war ebenfalls für den Nachmittag eine Kundgebung unter dem Motto «Solidarität mit der Ukraine» geplant, in Friedrichshafen sollten bei einem Friedenskonzert Spenden für die Ukraine gesammelt werden.