Am Montag, 11.11. beginnt die fünfte Jahreszeit. Um Punkt 11:11 Uhr läuten die Narren die schwäbisch-alemannische Fasnet ein.
Obwohl die schwäbisch-alemannische Fasnet offiziell erst am 6. Januar (Dreikönigstag) mit bunten Umzügen und allem Drum und Dran beginnt, wollen unsere Narren sich am 11.11. nicht den Spaß nehmen lassen! Dieser Tag ist nicht nur ein Auftakt, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft, Lebensfreude und den Beginn einer Zeit, in der die traditionellen Bräuche lebendig werden.
Was hat es mit dem 11.11. um 11:11 Uhr auf sich?
Das Datum besitzt eine lange Tradition. Die Zahl 11 ist als „närrische Zahl“ bekannt, die schon im Mittelalter als Symbol für Schabernack galt. Im christlichen Glauben ist die 11 eine „unheilige“ Zahl, die zwischen der göttlichen Zehn und der vollendeten Zwölf liegt.
Schon damals standen die Narren symbolisch für den Widerstand gegen starre gesellschaftliche Vorschriften. Mit dem Fasnetsstart beginnt also eine Phase, in der die Regeln und Konventionen des Alltags auf den Kopf gestellt werden.
Im Mittelalter diente die Fasnet dazu, den Winter zu vertreiben und böse Geister zu bannen. Es war ein Fest des Übergangs, das zugleich den Beginn der Fastenzeit markierte. Auch heute noch werden bei vielen Umzügen symbolische Handlungen vollzogen, um den Winter zu verabschieden und den Frühling willkommen zu heißen.
Unterschiede der Traditionen
Die schwäbisch-alemannische Fasnet unterscheidet sich von dem rheinischen Karneval. Hier im Südwesten Deutschlands spielt das Maskenbrauchtum eine große Rolle. Die sogenannten „Hästräger“, ziehen mit kunstvoll geschnitzten Holzmasken und aufwendig genähten Gewändern durch die Straßen. Jede Region, Stadt oder Zunft hat ihre eigenen bestimmten Figuren, die oft historische oder mythische Hintergründe haben. Typische Gestalten sind z.B. Hexenliesel, Plätzler und Narro.
Mit viel Vorfreude wird schon am 11.11. in der Region gefeiert. Die perfekte Gelegenheit für alle Fasnetsfans.
In Aulendorf ist 2025 großes Landschaftstreffen
Aulendorf gehört zu den Städten mit der größten Fasnetstradition und legt natürlich auch schon am 11.11. los. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts konnte man in den Zeitungen vom närrischen Frühschoppen an Martini um 11:11 Uhr lesen.
Ein weiterer Feiergrund in Aulendorf: Im Jahre 1949 wurde an diesem Datum der Verein „Narrenzunft Aulendorf e.V.“ gegründet. Die Narrenzunft Aulendorf lädt am 11.11. um 11.11 Uhr zu einem närrischen Frühschoppen ein.
Am 15. und 16. Februar 2025 findet das Landschaftstreffen der Narrenzunft Aulendorf statt und zieht Tausende von Narren und Besuchern an. Mit 33 Zünften aus Oberschwaben-Allgäu und zahlreichen Brauchtumsvorführungen zählen die Narrennacht und der Narrensprung zu den Höhepunkten auf dem Programmplan.
In Bad Waldsee sind die Narren los
In den Morgenstunden des 11.11. lädt Fasnetslader Ralph Zell mit Jungelfern-Bäckern die Stadt zur Feier am Federlesbrunnen ein. Um 11.11 Uhr läutet der Wecker und Zunftmeister Christoph Mayer aus Bad Waldsee spricht närrische Worte – begleitet von Musik und Tänzen.
Narrenbäumlesetzen in Kißlegg
Am 11.11. um 11:11 Uhr lädt die Narrenzunft Kißlegger Hudelmale zum Narrenbäumlesetzen vor dem Neuen Schloss ein. Ein zartes Pflänzchen wird dabei begossen und wächst zum Narrenbaum der kommenden Fasnet heran. Bürgermeister Dieter Krattenmacher unterstützt das Wachstum des Baums mit seinem „Wunderwässerle“.
Saubloderaschiessa in Ravensburg
Die Ravensburger Schwarze Veri Zunft e.V. lädt zum 11.11. ins Zunftheim Wernerhof ein. Dort wird das Fass von den Schützenkönigen des Saubloderaschiessens traditionell angestochen. Danach eröffnet der amtierende Schützenkönig das Schießen. Das Küchenteam bietet eine deftige Schlachtplatte sowie Kaffee und Kuchen. An der Bar gibt es den berühmten Schwaben-Tequila und weitere „scharfe Sachen“.
Kleines Froschkuttelnessen in Riedlingen
Die Narrenzunft „Gole“ aus Riedlingen lädt am 11.11. um 19 Uhr zum „Kleinen Froschkuttelnessen“ in das Gasthaus Hirsch ein. Bei diesem gemütlichen Beisammensein können sich Besucher über die frische Fasnet informieren und austauschen. Der Abend wird vom Trommler- und Fanfarenzug begleitet.
Der Name „Froschkutteln“ stammt von den Störchen in Riedlingen; das Gericht besteht jedoch aus einer Mischung aus Rinderpansen, -herz, -leber und -nieren. Das „große Foschkuttelnessen“ findet im Februar statt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann war schon oft zu Gast.
Fasnetsauftakt in Eberhardzell
Eberhardzell, idyllisch im Umlachtal zwischen Ulm und dem Bodensee, ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Die Narrenzunft vereint Tradition und Lebensfreude und hat neben dem ursprünglichen Lällenkönig heute vier Gilden, fünf Masken und drei Garden. Der Auftakt zur Fasnet wird am 11.11. um 19:30 Uhr in der Umlachtalhalle gefeiert.