Der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) strukturiert sich neu: Im Rahmen der 2022 beschlossenen Zwei-Standort-Lösung soll an einem zentralen Standort im Landkreis ein neues Klinikum entstehen.
Anhand der nun vorliegenden Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie ist die Grundstückskommission in ihrer Sitzung am 14. November 2023 zu einer Entscheidung in der Standortfrage gekommen und empfiehlt das Grundstück am nördlichen Stadtrand von Singen für den Klinikneubau.
Für einen zentralen Klinikneubau des GLKN lagen dem Landkreis Konstanz insgesamt fünf Grundstücksangebote der Städte Singen und Radolfzell vor: Die Grundstücke der Stadt Singen liegen auf dem Gelände des Hegau-Bodensee-Klinikums, an der Nordstadt und an der Autobahn 81. Die Standorte in Radolfzell befinden sich an der Bundesstraße 33/34 und bei Böhringen.
Eine Machbarkeitsstudie hatte geprüft, inwieweit sich die einzelnen Standorte für dieses Vorhaben eignen. Die nun vorliegenden Ergebnisse der Studie wurden am 14. November 2023 der Grundstückskommission vorgestellt, welche anschließend auf Grundlage der beschlossenen Grundstückskriterien einen Standortort empfahl.
In der nachfolgenden Pressekonferenz informierten Landrat Zeno Danner, der Geschäftsführer des GLKN Bernd Sieber sowie die Oberbürgermeister Simon Gröger, Bernd Häusler und Uli Burchardt über die Empfehlung der Grundstückskommission. Diese spricht sich unter anderem aufgrund der guten räumlichen und baulichen Bedingungen für eine schnelle Umsetzung des Neubaus sowie der besseren Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für den Standort Singen Nord aus.
Landrat Zeno Danner: „Daran, dass sich gleich zwei Städte um das neue Krankenhaus bemüht haben, zeigt sich die große Bedeutung des Projekts für unseren Landkreis. Das nun empfohlene Grundstück Nordstadt Singen bietet sehr gute Voraussetzungen für die weitere Realisierung des beschlossenen Zwei-Standort-Szenarios. Zwar ist Radolfzell hier nicht zum Zug gekommen, und dennoch gewinnen die Einwohnerinnen und Einwohner ein modernes, neues Krankenhaus in unmittelbarer Nähe. Gleichwohl wird die abschließende Entscheidung durch die Gesellschaftergremien getroffen. Seit der Vorstellung des Struktur- und Wirtschaftlichkeitsgutachtens von Lohfert & Lohfert im März 2022 arbeiten wir mit Sorgfalt und Hochdruck an den notwendigen Meilensteinen, um in 2032 ein neues Klinikum in Betrieb nehmen zu können. Sicherlich wird uns dieses Projekt in den nächsten Jahren noch vor einige Herausforderung stellen, die wir gemeinsam anpacken und meistern werden.“
Oberbürgermeister Bernd Häusler, Singen: „Als Stadt Singen freuen wir uns über die Entscheidung der Grundstückskommission, dass der Klinikneubau auf Singener Gemarkung liegen soll. Nach dieser elementaren Weichenstellung gilt es weiterhin alle Kräfte für eine optimale Umsetzung eines finanzierbaren und zukunftsorientierten Klinikums im Kreis zu bündeln. Denn im Sinne einer bestmöglichen Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger liegen vor der Eröffnung des Klinikneubaus in Singen noch viele Herausforderungen vor uns.“
Oberbürgermeister Simon Gröger, Radolfzell: „Das Ergebnis, zu dem die Grundstückskommission gekommen ist, überrascht mich. Und zwar aus dem folgenden Grund: Das Gutachten von Lohfert & Lohfert hat für den neuen Zentralstandort einen Suchradius definiert, der als idealen Bereich für den neuen Standort die Lage an der B33 vorsieht. Dieses Kriterium, aber auch weitere wie Grundstücksgröße und Erreichbarkeit legten wir bei der Auswahl unserer Radolfzeller Grundstücke zugrunde. Die Mitglieder der Grundstückskommission empfehlen mit großer Mehrheit das Singener Grundstück, westlich von Singen. Aktuell kann ich der Empfehlung der Grundstückskommission deshalb nicht zustimmen. Unsere beiden Radolfzeller Grundstücke konnten beide mit ihrer zentralen Lage und guten Erreichbarkeit von allen Seiten des Landkreises punkten.“
Oberbürgermeister Uli Burchardt, Konstanz: „Wir haben heute Zukunft entschieden. Was mich besonders freut: Am Ende haben wir mit großer Mehrheit so entschieden. Diese Entscheidung haben wir sehr gründlich vorbereitet und transparent getroffen. Ich bin überzeugt, dass wir einen guten Standort für den Neubau einer zweiten Klinik neben dem Klinikum in Konstanz gefunden haben. Damit sichern wir für uns im Landkreis Konstanz langfristig eine gute, nachhaltige Gesundheitsversorgung. Jetzt haben natürlich noch die Gremien von Landkreis, Fördergesellschaft Singen und Spitalstiftung Konstanz das Wort, denn wir haben als Auswahlkommission heute formal ja nur eine Empfehlung ausgesprochen.“
Bernd Sieber, Geschäftsführer des GLKN: „Mit der heutigen Entscheidung, deren Findung sehr transparent verlief und von einer breiten Mehrheit getragen wurde, haben wir einen großen Meilenstein erreicht. Die Aufgabe der Grundstückskommission war nicht, ein Grundstück für den Neubau zu finden, sondern unter den angebotenen Grundstücken das Grundstück zu finden, das zur entschiedenen Zwei-Standort-Lösung passt, aber auch das mögliche Potenzial besitzt, eine Ein-Standort-Lösung aufzunehmen. Ich freue mich auf die nun kommenden Schritte, welche uns immer näher an die Umsetzung des Neubaus bringen und damit – gemeinsam mit dem Standort Konstanz – die Zukunftsfähigkeit des GLKN sicherstellen.“
Die kommunalen Gremien der Gesellschafter des GLKN beraten sich im November und Dezember 2023 in ihren öffentlichen Sitzungen zur Empfehlung der Grundstückskommission, um zu einer finalen Entscheidung in der Standortfrage des Klinikneubaus zu gelangen. Zunächst steht die Grundstücksempfehlung am 27. November 2023 auf der öffentlichen Tagesordnung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Kreistages.
Über weitere Hintergründe, neueste Entwicklungen und die nächsten Schritte im Prozess der Neustrukturierung des GLKN informiert der Landkreis Konstanz ausführlich unter www.starkindiezukunft.info.
Dort ist auch die Machbarkeitsstudie in ihrem gesamten Umfang für die Öffentlichkeit einsehbar.
(Pressemitteilung: Landratsamt Konstanz)