Das Herz-Zentrum Bodensee (HZB) und der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) starten Kooperationsgespräche für eine künftige Zusammenarbeit. Beide wollen ihre Kräfte bündeln, heißt es in einer Mitteilung. Bahnt sich hier eine Mini-Fusion an?
Ziel der Gespräche ist es, die Herzmedizin in der Region in höchster Qualität zukunftsorientiert sicherzustellen und gleichzeitig einen Beitrag gegen die steigenden Gesundheitskosten zu leisten.
Neues Krankenhaus in Singen
Das Gesundheitswesen ist in Deutschland seit Jahren in einem dynamischen Wandel. Dieser ist geprägt durch wirtschaftliche und regulatorische Herausforderungen. In den letzten vier Jahren hat sich diese Situation, getrieben durch die Covid-Pandemie, die anstehende Krankenhausreform und den sich stetig verschärfenden Fachkräftemangel nochmals zugespitzt. Auch der GLKN ist hiervon betroffen. Deshalb hat dieser ein Strukturgutachten in Auftrag gegeben, das konstruktive Möglichkeiten zur Veränderung aufzeigt. Auf dieser Grundlage arbeitet der GLKN an einer neuen Struktur und hat hierzu den Beschluss getroffen, unter anderem ein neues Krankenhaus in Singen Nordstadt, zu bauen.
Auch das HZB steht vor Herausforderungen und ist sich der schwierigen Situation bewusst und möchte die die Bemühungen des Landkreises und des GLKN unterstützen, mit vereinten Kräften einen Strukturwandel herbeizuführen, der die Wirtschaftlichkeit mit medizinischer Exzellenz verbindet. Das HZB erachtet hierzu eine Gesamtperspektive als sinnvoll, um eine zukunftsfähige Organisation im Interesse aller Beteiligten zu schaffen.
Campus Konstanz hat ein großes Wachstumspotential
Das HZB und der GLKN haben deshalb bereits vor rund einem Jahr Gespräche über die mögliche Entwicklung der Kliniken aufgenommen und eine Auslegeordnung vorgenommen. Dabei wurde Ende letzten Jahres ein externes Gutachten in Auftrag gegeben, um das Potential der Herzmedizin im Landkreis Konstanz, unabhängig der Anbieter der medizinischen Leistungen, zu ermitteln und zu bewerten. Diese Analyse hat deutlich aufgezeigt, dass der Campus Konstanz ein großes Wachstumspotential sowohl in der Kardiologie als auch in der Herzchirurgie aufweist. Um dieses Potential auszuschöpfen, müssen jedoch zwingend die vorhandenen Kräfte und das Fachwissen gebündelt werden.
Der Verwaltungsrat des HZB und der Aufsichtsrat des GLKN haben aufgrund der überzeugenden Fakten des Gutachtens den Geschäftsführungen den Auftrag erteilt, nun konkrete Verhandlungen über die verschiedenen Optionen zur Nutzung der Synergien sowie der Bündelung der Kräfte aufzunehmen. Dabei gilt es einerseits die operativen Themen zu beleuchten. Ebenso gilt ein großes Augenmerk den zukünftigen strategischen Herausforderungen in Bezug auf die Krankenhausreform und die dadurch weiter steigenden Anforderungen an die Infrastruktur und die Ressourcen der Kliniken und ihrer Fachbereiche.
Intensiver Austausch findet statt
Als oberstes Ziel steht im Vordergrund, die Versorgung im Bereich der Herzmedizin unter Nutzung der gemeinsamen Stärken nachhaltig, auf dem bis heute gewährleisteten höchsten Niveau, sicherzustellen. Das HZB und der GLKN werden sich nun intensiv austauschen, um zeitnah die besten Lösungen zu finden. Ziel ist es, für alle Beteiligten – insbesondere Bevölkerung, Patienten, Mitarbeitende, öffentliche Hand und Krankenkassen – die bestmögliche künftige Struktur in der Gesundheitsversorgung am Standort Konstanz zu schaffen.
In der Pressemitteilung heißt es weiter: Die Verhandlungen mit dem GLKN haben keine Auswirkungen auf Patienten oder Mitarbeitende des HZB. Sobald Entscheidungen fallen, wird dazu weiter informiert.
(Quelle: Stadt Konstanz)