Region: Häufung von schweren und tödlichen Unfällen – Polizei zieht traurige Zwischenbilanz

Zahlreiche schwere und tödliche Verkehrsunfälle ereigneten sich in den letzten Monaten in der Region.
Zahlreiche schwere und tödliche Verkehrsunfälle ereigneten sich in den letzten Monaten in der Region. (Bilder: Wochenblatt Media/David Pichler)

Ravensburg/Bodensee (dpi) – Die schweren und tödlichen Verkehrsunfälle erschüttern nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Polizei. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt gab es im Vergleich zum letzten Jahr einen deutlichen Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle.

2020 gab es im Kreis Ravensburg 11 schwere Verkehrsunfälle mit 11 Toten, genaue Zahlen aus diesem Jahr darf das Polizeipräsidium Ravensburg zwar noch nicht herausgeben, spricht aber von einer zum jetzigen Zeitpunkt erhöhten Bilanz. Im Bodenseekreis gab es im letzten Jahr vier Tote, zu 2019 ein Rückgang von 59,6 Prozent. „Es zeichnet sich im Kreis Ravensburg eine deutliche Erhöhung der tödlichen Unfälle ab“ so Daniela Baier, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg im Hinblick auf die Unfallzahlen.

Zum Einsatzgebiet des Polizeipräsidiums Ravensburg gehören die Landkreise Ravensburg, Sigmaringen und der Bodenseekreis. Insgesamt sind in den drei Landkreisen im Jahr 2020 26 Menschen bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. 488 Personen wurden bei Unfällen schwer verletzt, 1816 leicht.

Alkohol und Drogen haben bei den bisherigen tödlichen Unfällen nur wenig eine Rolle gespielt so die Polizei, meist kam es durch „nicht beeinflussbare Faktoren“ zu den Unfällen. Mitte des Jahres kam es besonders im Einsatzgebiet der Feuerwehr Bad Waldsee zu tragischen Verkehrsunfällen. Dort war ein 1 Jahre altes Kind bei einem Unfall verstorben, wenige Monate danach wurden drei 18-Jährige bei einem Frontalzusammenstoß so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort starben. Das sind Ereignisse, die auch Einsatzkräfte nicht kalt lassen.

Unfallschwerpunkte sind besonders die drei Bundesstraßen B30, B32 und B33. Auch auf der Autobahn 96 hatte es in letzter Zeit mehrere Male gekracht, dort kontrolliert die Polizei mittlerweile mit dem neuen „Enforcement Trailer“, ob die bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten werden. Auch auf den Bundesstraßen werden in unregelmäßigen Abständen Lasermessungen durchgeführt.

Unfallzahlen könnten im Winter steigen – Polizei bereitet sich auf Winter vor

Glatteis, Schnee, schlechte Sicht und Rutschgefahr, das sind alles Probleme, die im Winter – wie jedes Jahr – auf die Millionen Autofahrer in Deutschland zukommen. Prognostizieren kann die Polizei einen Anstieg der Unfallzahlen natürlich nicht, zeigt aber die Gefahren in der Winter-Saison auf. Auf die regelkonforme Ausstattung eines Fahrzeugs, also mindestens Winter-konforme Allwetter-Reifen oder Winterreifen, sowie eine vorsichtige Fahrweise bei entsprechenden Straßenverhältnissen sollte acht gelegt werden.

Auch die Polizei hat sich auf den Wintereinbruch vorbereitet, die Winterreifen sind bereits montiert, auch die Funktionalität der Beleuchtung der Einsatzfahrzeuge wird noch einmal genau unter die Lupe genommen. Im Allgäu, von dem ein Teil auch noch Einsatzgebiet des Polizeipräsidiums Ravensburg ist, werden die Fahrzeuge mit Schneeketten ausgerüstet. In einem Fahrsicherheitstraining werden die Beamten aller operativen Einheiten der Polizei, auf das Fahren in einem Einsatzfahrzeug während Winterbedingungen geprüft.