Schnelle Luftrettung Rettungshubschrauber Christoph 45 wird im Deggenhausertal stationiert

Der künftige Standort von Christoph 45 steht nun fest: Wittenhofen im Deggenhausertal.
Der künftige Standort von Christoph 45 steht nun fest: Wittenhofen im Deggenhausertal. (Bild: picture alliance / Fotostand | Fotostand / Reiss)

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Jetzt ist es offiziell. Das Innenministerium hat bekannt gegeben, dass der Rettungshubschrauber Christoph 45 in Zukunft in Wittenhofen stationiert wird. Als aussichtsreicher Kandidat wurde im Vorfeld Bavendorf gehandelt.

Um die Luftrettung in Baden-Württemberg noch weiter zu optimieren, werden die bisherigen acht Standorte um zwei weitere Standorte ergänzt und teilweise verlegt. Damit wird für alle Menschen in Baden-Württemberg eine noch schnellere Luftrettung gesichert.

Wie es in einer Mitteilung der Regierung heißt, wird der Rettungshubschrauber Christoph 41 von Leonberg an die BG Klinik Tübingen verlegt. Der neue Standort an der BG Klinik Tübingen entspricht der vom Gutachten empfohlenen Verlegung nach Süden auf die Achse Tübingen-Reutlingen. Der Rettungshubschrauber Christoph 45 wird von Friedrichshafen nach Deggenhausertal-Wittenhofen verlegt, wo ein neuer Standort entstehen wird.

Zahl wurde von 8 auf 10 Rettungshubschrauber erhöht

„Es ist unser klares Ziel, eine gute und schnelle Luftrettung für alle Menschen in Baden-Württemberg sicherzustellen. Dazu richten wir die Rettungshubschrauberstandorte gezielter an den heutigen Bedürfnissen der Notfallpatienten aus. Wir erhöhen die Zahl der Rettungshubschrauber von acht auf zehn und schließen durch die Verlegung von Rettungshubschraubern Lücken bei der Luftrettung“, sagte der Staatssekretär Wilfried Klenk, anlässlich der Bekanntgabe der Standortentscheidungen bei der Luftrettung.

Gutachten wurden in Auftrag gegeben

Die Standortentscheidungen basieren auf dem Ergebnis intensiver und umfassender Prüfungen der Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen zur Machbarkeit einzelner auf Grundlage des Gutachtens in Aussicht genommener Standorte. Dabei wurden neben topographischer Geeignetheit, Umweltverträglichkeitsprüfung und Lärmschutzprüfung auch einsatztaktische Aspekte in den Blick genommen.

Die neuen Luftrettungsstandorte in Baden-Württemberg:

  • Neubau eines Luftrettungsstandortes in Lahr (Ortenaukreis)
  • Neubau eines Luftrettungsstandortes im Bereich Ravenstein
    (Neckar-Odenwald-Kreis)
  • Christoph 11 Villingen-Schwenningen
    (Standort unverändert, Einsatzbereitschaft 24 Stunden)
  • Christoph 22 Ulm (unverändert, Ausweitung in den Randzeiten)
  • Christoph 41 Tübingen BG-Klinik (anstelle Leonberg)
  • Christoph 43 Karlsruhe St. Vincentius Krankenhaus
    (Rückverlegung von Interims-Standort Baden-Airpark)
  • Christoph 45 Deggenhausertal-Wittenhofen (anstelle Friedrichshafen)
  • Christoph 51 Stuttgart/Pattonville
    (Standort unverändert, neu: Einsatzbereitschaft 24 Stunden)
  • Christoph 53 Mannheim (unverändert)
  • Christoph 54 Freiburg (unverändert)

In 20 Minuten im Notfall beim Patienten

„Von den künftigen Luftrettungsstandorten in Lahr, im Bereich Ravenstein, Tübingen und Deggenhausertal profitieren insbesondere die Notfallpatienten in zahlreiche Orten, die tagsüber nicht innerhalb von 20 Minuten durch einen Rettungshubschrauber erreicht werden können. Die Menschen dort sind aktuell unterversorgt, das wollen wir ändern. Die Entscheidungen sind damit ein konkreter Schritt, allen Menschen in ganz Baden-Württemberg die bestmögliche Versorgung mit Luftrettungsmitteln zu bieten“, so Staatssekretär Klenk.

Nach den Standortentscheidungen können nun die Planungen an den neuen Standorten beginnen und die luftverkehrsrechtlichen Genehmigungen eingeholt werden. Danach werden die Standorte ausgeschrieben und der Bau der Stationen vorangetrieben. Bestehende Luftrettungsstandorte, wie beispielsweise Mannheim oder Ulm, werden nach und nach ertüchtigt, um für die Zukunft auf dem neuesten Stand der Technik und einem Ausschreibungsverfahren zugänglich zu sein.

Am Standort Ulm (Christoph 22) hat das Innenministerium zudem die Erweiterung der Einsatzzeiten in den Morgen- und Abendstunden (sog. Randstunden) bis zum 30. Juni 2024 verlängert.

Stimmen der Stadt Friedrichshafen:

„Der Standort Deggenhausertal ist eine Lösung, mit der Stadt, Region und der Medizin Campus Bodensee (MCB) gut leben können. Wir halten den Standort für gut geeignet, um die Qualität der Notfallversorgung aufrecht zu halten. Unser herzlicher Dank gilt allen, die an dieser guten Lösung mitgearbeitet haben“.

(Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg)