Die TTF Ochsenhausen peilen den nächsten Bundesliga-Sieg an

Die TTF Ochsenhausen peilen den nächsten Bundesliga-Sieg an
Kanak Jha und seine TTF Ochsenhausen möchten sofort wieder punkten. (Bild: Dr. Stephan Roscher)

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Ochsenhausen – Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben 12:2-Punkte auf dem Konto, Gegner TTC OE Bad Homburg 2:12. Die Oberschwaben sind Tabellenzweiter, die Hessen Schlusslicht der Tischtennis-Bundesliga. Eigentlich alles klar, oder? Sicher nicht. Denn die TTF wollen das Duell am Sonntag, 31. Oktober, ab 15 Uhr, keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.

Der Zweitligameister und Aufsteiger der Saison 2019 / 2020, der – laut TTF-Vereinsmitteilung – ein ähnliches Konzept mit jungen, talentierten Spielern verfolgt wie die TTF und sich auf Dauer im Oberhaus etablieren möchten, hatte in seiner Debütsaison sicher Glück, da er die Runde als Tabellenletzter mit nur zwei Pluspunkten beendete.

Zudem profitierte man davon, dass aufgrund des Saisonabbruchs in allen Ligen unterhalb der TTBL kein Aufstieg und somit auch kein Abstieg möglich war. Somit blieb man erstklassig und veränderte das Gesicht der Mannschaft, konnte aber finanziell keine allzu großen Sprünge machen und keine Topstars an Land ziehen.

Und: Es schien genau so weiterzugehen wie vergangene Saison, als man fünf Spiele in Folge verlor, darunter auch sehr enge Partien wie in Grünwettersbach und Bremen, die jeweils mit 2:3 hauchdünn an die Gegner gingen. Dann musste man zum Hessenderby nach Fulda und gewann dort, wo die TTF vor der TTBL-Pause ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten, sensationell mit 3:1.

Damit hatte man – so die TTF weiter – eine Duftmarke gesetzt und ein Signal an die Konkurrenz ausgesendet – drei Teams liegen nur zwei Punkte vor den Kurstädtern und man wolle alles versuchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Demzufolge werde sich auch in Ochsenhausen kein Opferlamm präsentieren, sondern eine junge, hochmotivierte Truppe, die kämpferisch alles geben wird.

Bad Homburg habe sich immer dann als sehr gefährlich erwiesen, wenn der an Position zwei gemeldete 20-jährige Japaner Yuta Tanaka zum Einsatz kam. Der Weltranglisten-126. hat sich bei seinen ersten drei Einsätzen als Bereicherung der Bundesliga erwiesen und ist mit einer 4:1-Bilanz gestartet – geschlagen wurden unter anderem namhafte Gegner wie Mattias Falck (Bremen) und Ruwen Filus (Fulda).

Sollte Tanaka dabei sein, dürfte es für die TTF ein ganzes Stück schwerer werden. Der als Leitwolf verpflichtete 34-jährige Tscheche Lubomir Jancarik (Weltrangliste Platz 85), zuvor schon bei den TTBL-Klubs Mühlhausen und Grenzau unter Vertrag, konnte mit seiner 2:6-Bilanz die Erwartungen noch nicht ganz erfüllen.

Auch der 21-jährige Rares Sipos (WRL Platz 153), Vize-Europameister im U21-Bereich und als einziger Akteur der Vorjahresbesetzung übernommen, habe noch Luft nach oben (Bilanz 2:4). Mit Siegen über Wang Xi (Grünwettersbach) und Alexandre Cassin (Fulda) hat der aggressiv angreifende Rumäne sein großes Potenzial aber schon angedeutet.

Noch ohne Erfolgserlebnis im TTC OE-Dress sind dagegen die beiden 21-jährigen deutschen Talente Cedric Meissner und Benno Oehme aus dem U23-Anschlusskader des DTTB. Doch auch bei ihnen sind Steigerungen im Lauf der Saison zu erwarten.

Favorit sind aber natürlich die TTF, die das kleine „Zwischentief“ mit zwei Niederlagen in Meisterschaft und Pokal gegen bärenstarke Gegner überwinden und zurück in die Erfolgsspur wollen. Die Chancen stünden gut auf zwei weitere Punkte, wenn man den Gegner vom ersten Ball an ernst nimmt und den Kampf annimmt. TTF-Chefcoach Fu hält es für unangebracht, den Gegner lediglich nach dem aktuellen Tabellenstand zu beurteilen. „Bad Homburg ist eine gefährliche Mannschaft, denn sie haben – wie wir – ein junges, talentiertes Team“, erklärt der Tischtennislehrer. „Nach diversen Turnieren haben wir als Mannschaft eine Woche Zeit, uns gut auf dieses Spiel vorzubereiten. Wir möchten nach der Niederlage in Fulda mit einem Heimsieg zurück in die Erfolgsspur.“