Wasserstände Regenfälle füllen manche Gewässer auf: Aber nicht von Dauer

Fünf Männer vom Untersee schieben das Motorboot mit dem Namen „Nice day“ aus dem Hafen von Iznang.
Fünf Männer vom Untersee schieben das Motorboot mit dem Namen „Nice day“ aus dem Hafen von Iznang. (Bild: Felix Kästle/dpa/Archivbild)

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Regen entspannt die Lage im Südwesten etwas – aber bei weitem nicht überall. Und er ist auch nicht anhaltend. Trotzdem sind schon nach wenigen Tagen ohne Hochsommer-Gefühl erste Folgen sichtbar.

Karlsruhe/Konstanz (dpa/lsw) – Dank der Niederschläge der vergangenen Tage hat sich die Niedrigwasserlage im Süden Baden-Württembergs entspannt. «In der Nordhälfte des Landes sind weiterhin kleinere und mittelgroße Fließgewässer, als auch die großen Flüsse wie Neckar und Oberrhein, betroffen», teilte die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe am Freitag mit. Der Regen ist dem Deutschen Wetterdienst zufolge allerdings nicht von langer Dauer.

Am Samstag drohen von Westen nach Osten ziehend zwar noch Schauer und Gewitter. Die Temperaturen betragen demnach bis zu 27 Grad am Rhein und 19 Grad im Bergland. Nur noch bewölkt und teilweise windig mit vereinzelt auch starken Böen zeigt sich das Wetter laut den Meteorologen dann am Sonntag. Die Temperaturen sollen ähnlich hoch bleiben. Der Montag hält den Angaben nach voraussichtlich bloß noch vereinzelt Regen bereit. Im Schwarzwald steigen die Temperaturen der Prognose zufolge dabei auf 21 Grad und im Nordosten des Landes auf bis zu 28 Grad. Die Bewölkung nimmt laut Vorhersage wieder ab.

Eine nachhaltige Entspannung der Niedrigwasserlage im Südwesten ist laut der LUBW daher nicht in Sicht. Dafür wären länger andauernde und flächenhaft ergiebigere Niederschläge erforderlich.

Derzeit liegen nach Angaben der Behörde die Wasserstände an rund 45 Prozent der Pegel in Baden-Württemberg unterhalb des niedrigsten Wasserstandes in einem durchschnittlichen Jahr. Dieser Kennwert wird als «mittleres Niedrigwasser» bezeichnet. In den vergangenen Wochen waren zeitweise deutlich mehr Gewässer betroffen.

Wegen örtlich teils mehrstündigen Starkregens erwarteten die Fachleute den Angaben zufolge am Freitag mancherorts sehr rasche und deutliche Wasserstandsanstiege. Betroffen seien voraussichtlich vor allem die östlichen Landesteile Oberschwaben, Allgäu und Ostalb. Im Allgäu seien unwetterartige Mengen von bis zu 60 Litern Niederschlag pro Quadratmeter möglich, teilte ein Sprecher des Wetterdienstes mit.

Der Wasserstand des Bodensees am Pegel Konstanz betrug den Angaben nach am Freitagmorgen 307 Zentimeter. Das seien etwa 80 Zentimeter weniger als für die Jahreszeit üblich. Ein niedrigerer Wasserstand an einem 19. August wurde in Konstanz seit dem Jahr 1850 demnach nur in den Jahren 2003 (292 Zentimeter) und 1949 (298 Zentimeter) gemessen.

Dennoch zeigen die Regenfälle dort erste Wirkung: Der aufgrund des Niedrigwassers eingeschränkte Verkehr der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) wird wieder ausgeweitet. Aufgrund der geänderten Wetterlage mit guter Pegelprognose sei es ab Samstag wieder möglich, die beiden Landestellen Iznang (Kreis Konstanz) und Mannenbach (Schweiz) anzufahren, teilte ein Sprecher der BSB am Freitag mit.