Razorbacks-Chefcoach Fandert: „Zeit ist brutal knapp“

Razorbacks-Chefcoach Fandert: „Zeit ist brutal knapp“
Sebastian Fandert, Cheftrainer der Footballer Razorbacks. (Bild: PR)

Die Ravensburg Razorbacks müssen sich weiter gedulden, normales Teamtraining ist aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin nicht möglich. Dennoch laufen die Vorbereitungen beim Bundesliga-Aufsteiger im Hintergrund auf Hochtouren, so wurde zuletzt die Verpflichtung von Offense-Koordinator Clayton Turner bekanntgegeben. Das WOCHENBLATT hat mit Sebastian Fandert, Cheftrainer der Footballer, über die derzeitige Situation gesprochen.

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Sebastian, das Jahr 2020, welches für euch mit dem Aufstieg in die German Football League so überragend begann, neigt sich nun ohne ein absolviertes Spiel dem Ende entgegen. Wie sehr drückt das auf die Stimmung im Team?

Es ist nach wie vor eine verrückte Situation, in der wir uns alle befinden. Wir versuchen natürlich seit Monaten so gut wie möglich, die Aufstiegseuphorie zu konservieren. Aber so langsam haben die Jungs die Nase voll von Videokonferenzen und Training in kleinen Gruppen.

Seit März war kein normales Teamtraining mehr möglich.

Richtig, wir haben auch während des Sommers, als die Infektionszahlen sanken, maximal in Fünfergruppen trainieren dürfen. Auch unser geplantes Trainingslager zur Vorbereitung auf die GFL musste abgesagt werden.

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Nach derzeitigem Stand soll der Saisonstart im kommenden Juni erfolgen.

Darauf arbeiten alle im Klub mit viel Leidenschaft hin. Es ist für uns etwas ganz Besonderes, das erste Mal gegen Gegner wie München, Stuttgart oder Schwäbisch Hall antreten zu dürfen. Um diese große Aufgabe angehen zu können, müssen wir uns aber – wie alle GFL-Vereine – professionell vorbereiten. Der Unterschied ist, dass es für uns das erste Mal eine Pre-Season zur GFL ist…

…welche ab Februar beginnen würde.

Spätestens dann müssen es uns die Auflagen erlauben, dass wir rund 60 Spieler während des Trainings auf dem Feld haben. Die Zeit ist jetzt schon brutal knapp und dabei wissen wir ja nicht, wie sich die Situation im Februar gestaltet.

Wie haltet ihr als Trainerteam die Jungs fit und vor allem bei Laune?

Wir haben den Spielern bereits Anfang November einen Trainingsplan an die Hand gegeben. Allerdings ist es den Umständen entsprechend ein reduziertes Programm, beispielsweise ohne Gewichte. Wir hoffen alle auf einen Trainingsstart im Januar, denn irgendwann ist „Online“ einfach kein Ersatz mehr.

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Du bist im vergangenen Januar aus Luzern nach Ravensburg gekommen, nebenbei bist du zudem Nationaltrainer von Tschechien. Mit 33 Jahren blickst du bereits auf 13 Jahre Erfahrung als hauptberuflicher Footballtrainer zurück. Welche Gründe sprachen für das Engagement bei den Razorbacks?

Ich plane langfristig und habe vor, hier in den kommenden Jahren zusammen mit den Verantwortlichen etwas aufzubauen. Wir haben ein junges, hungriges Team, das unglaubliches Potenzial besitzt, dazu unsere fantastischen Fans, die uns bei jedem Spiel nach vorne peitschen. Ich freue mich auf die Aufgabe!

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Gehen wir davon aus, dass die Saisonvorbereitung planmäßig abläuft und es im Juni losgeht. Wie lauten die Saisonziele?

In erster Linie ganz klar der Klassenerhalt. Wir spielen in der besten Liga Europas, es ist aber unser erstes Jahr. Ich sage gerne: Wir sind der SC Freiburg des Footballs und müssen aus unseren Möglichkeiten das Beste machen. Das bedeutet unter anderem, weiterhin jungen Spielern eine Chance zu geben, bescheiden zu bleiben und dabei dennoch extrem erfolgshungrig auftreten – das wird unser Weg sein.