Ravensburger AG verkauft nach Corona-Boom weniger Spiele

Sechs Prozent weniger: Umsatzrückgang nach Corona-Boom bei der Ravensburger AG.
Sechs Prozent weniger: Umsatzrückgang nach Corona-Boom bei der Ravensburger AG. (Bild: Pixabay)

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Nach einem starken Wachstum während der Pandemie ist der Umsatz des Ravensburger Spielehersteller Ravensburger AG um 6 Prozent zurückgegangen. Der Umsatz in 2022 lag bei 598 Millionen Euro.

Das Unternehmen teilte mit, dass sinkende Kaufkraft und wirtschaftliche Unsicherheit der Konsumenten in Deutschland und anderen europäischen Märkten zu rückläufigen Umsätzen in der Spielwarenbranche führten. Dennoch lag der Umsatz von Ravensburger im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der pandemiebedingten Sonderkonjunktur, um 14 % höher.

Sammelkartenspiel „Disney Lorcana“

Im aktuellen Geschäftsjahr knüpft das Unternehmen hohe Erwartungen an seinen Einstieg ins Sammelkartengeschäft. Dieser findet im September mit der weltweiten Markteinführung des Sammelkartenspiels „Disney Lorcana“ statt.

Der Umsatz mit Ravensburger Puzzles nahm 2022 nach extremen Steigerungen in den vorangegangenen Pandemie-Jahren um 13 % ab, lag aber dennoch um 27 % höher als vor der Pandemie. So hielt die Begeisterung für Puzzles auch nach den Lockdowns merklich an. Zugleich gewann Ravensburger in seinen wichtigsten Märkten und vor allem in den USA und Kanada Marktanteile im Puzzlegeschäft.

Umsatzwachstum im Ravensburger Spieleland

Die für ihre Holzeisenbahnen bekannte Marke BRIO legte mit einem Plus von
8 % deutlich zu. Auch das Ravensburger Spieleland erzielte ein starkes Umsatzwachstum. Die Besucherzahl des Freizeitparks stieg in der vergangenen Saison auf 440.000 und übertraf damit auch die Gästezahlen vor der Pandemie.

Stetigkeit in schwierigem Marktumfeld

„Es war ein turbulentes Jahr 2022 mit drastisch veränderten Marktbedingungen“, betonte der Ravensburger Finanzvorstand Hanspeter Mürle am Vorabend der Nürnberger Spielwarenmesse. Steigende Inflation, extrem erhöhte Logistikkosten und teurere Erzeuger-Preise im energieintensiven Sektor Papier und Pappe hätten zu erheblichem Kosten- und Margendruck geführt. „Wir fokussieren uns daher auf ein effizientes Kostenmanagement, gleichzeitig sind wir gut aufgestellt, um weiter in die Zukunft von Ravensburger zu investieren.“

In Bezug auf das Geschäftsjahr 2023 setzt Vorstandsvorsitzender Clemens Maier auf bewährte Ravensburger Stärken: „Als langfristig orientiertes Unternehmen führen wir unsere Strategie der Internationalisierung und Innovation fort und werden in neuen Märkten und Produktfeldern aktiv. Nicht zuletzt bieten wir Produkte an, die auch in schwierigen Zeiten gefragt sind und Essentielles vermitteln: Freude und Gemeinsamkeit.“

Ravensburger erweitert Fertigung in Europa

Im vergangenen Jahr übernahm Ravensburger in der Slowakei den holzverarbeitenden Betrieb „Designwood“. Das Unternehmen produzierte bereits seit mehreren Jahren Holzelemente und Holzschienen für Ravensburger. Der Betrieb firmiert nun als neue Tochtergesellschaft „Ravensburger Wood Slovakia“. Mit diesem Schritt vergrößert Ravensburger seinen hohen Anteil an Eigenfertigung. Künftig sollen Fertigungskapazitäten und Produktionstechniken des slowakischen Werks erweitert werden und damit auch die Unabhängigkeit von externen Lieferanten wachsen.

(Pressemitteilung: Ravensburger AG)