Ravensburg zeigt Flagge: mit einem eigenen Bio-Kaffee aus Fairem Handel

(v.l.n.r.) WeltPartner-Vorstand Thomas Hoyer, Ravensburgs Wirtschaftsförde-rer Andreas Senghas, Barbara Schad vom Weltladen Ravensburg und Wifo-Geschäftsführer Eugen Müller präsen-tieren stolz den neuen Ravensburger Turmkaffee.
(v.l.n.r.) WeltPartner-Vorstand Thomas Hoyer, Ravensburgs Wirtschaftsförde-rer Andreas Senghas, Barbara Schad vom Weltladen Ravensburg und Wifo-Geschäftsführer Eugen Müller präsen-tieren stolz den neuen Ravensburger Turmkaffee. (Bild: Marcel Martetschläger)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Ravensburg – „Ravensburg – Wir handeln fair“ – unter diesem Motto haben sich Stadtverwaltung, Wifo und das Fair Trade-Unternehmen WeltPartner zusammengetan und einen Bio-Kaffee aus Fairem Handel entwickelt.

Der Faire Handel gewinnt zunehmend an Bedeutung in unserer Gesellschaft. Viele der globalen sozialen und ökologischen Herausforderungen stehen in Zusammenhang mit unserem Konsumverhalten. In Ravensburg setzen sich deswegen viele Akteure seit Jahren erfolgreich für den Fairen Handel ein und möchten einen Wandel bewirken.

Als Zwischenziel wurde Ravensburg bereits 2012 als „Fairtrade-Town“ ausgezeichnet, 2019 wurde der Titel zum dritten Mal um weitere zwei Jahre verlängert. Mit der Ravensburger WeltPartner eG, einem der führenden Fair Trade-Unternehmen in Deutschland haben sich die Stadtverwaltung und Wifo jetzt zusammengetan und mit Unterstützung des „d-werks“ den „Ravensburger Turmkaffee“ entwickelt. Als konsequenter Schritt wird der Kaffee in hochwertiger Fair Trade & Bio-Qualität bereits seit Wochen in den Büros der Stadtverwaltung ausgeschenkt – nun ist dieser besondere Kaffee, der bewusst in blau-weiß und mit der modern angedeuteten Silhouette des Mehlsacks gestaltet wurde, auch im Handel erhältlich.

Der „Ravensburger Turmkaffee“ hat seinen Ursprung im Anden-Hochland im Norden von Peru und wird dort von einer Genossenschaft, bestehend aus Kleinbauernfamilien angebaut. In dem hoch gelegenen Anbaugebiet (1.000 – 1.700m) wachsen die Kaffeepflanzen in Mischkulturen mit Frucht- und Schattenbäumen.

Diese Bäume werden nach 10 Jahren nach den Prinzipien der nachhaltigen Forstwirtschaft dem Wald entnommen und zu Holz verarbeitet. Dadurch wird das Einkommen der Kleinbauernfamilien gesteigert und durch die Diversifizierung stabiler. Für ihre edlen, reinen Arabica-Kaffeebohnen erhalten die Genossenschaftsmitglieder vom Kaffee-Importeur WeltPartner faire Preise sowie regelmäßige Vorfinanzierungszahlungen. Damit können sie ihr Familien-Einkommen dauerhaft verbessern und schaffen den Ausweg aus der vorherrschenden Armut in der peruanischen Region.

„Ein solches Erfolgsmodell mit einer eigenen Kaffee-Kreation zu unterstützen, passt perfekt zu den Zielen der Fairtrade-Town Ravensburg und sicher werden viele Ravensburgerinnen und Ravensburger unsere gemeinsame Fair Trade-Idee mit dem Kauf und Genuss des Ravensburger Turmkaffees unterstützen“, ist sich Wirtschaftsförderer Andreas Senghas sicher.

Doch der Faire Handel endet beim Ravensburger Turmkaffee nicht am Hamburger Hafen, sondern geht weiter bis nach Ravensburg. Seit 1996 besteht zwischen WeltPartner und der BruderhausDiakonie eine beispiellose Kooperation. Die gemeinnützige Stiftung macht Teilhabe möglich: für alte Menschen, für junge Menschen mit Benachteiligungen, für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen.

WeltPartner beschäftigt mit den vielfältigen Aufträgen bei der BruderhausDiakonie in Ravensburg regelmäßig 50 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Sie übernehmen Dienstleistungen in den Bereichen Abfüllung, Verpackung und Etikettierung der Produkte. Auch der Ravensburger Turmkaffee wird von den Beschäftigten sorgsam von Hand etikettiert.

Und auch die Nachhaltigkeit spielt beim Turmkaffee eine wichtige Rolle: Die Kaffee-Tüten enthalten bewusst keine Aluminiumschicht, bieten aber dennoch vollen Aromaschutz. Der Versand des Kaffees an alle Büros der Stadtverwaltung Ravensburg erfolgt CO2-neutral.

Seit Freitag, 26.11. steht der Ravensburger Turmkaffee zum Verkauf: im Weltladen Ravensburg, der Tourist Information, bei Charlie’s – Coffee, Food & Wine, im ViktualienMARKT und bei Trend Reischmann – weitere Verkaufsstellen in und um Ravensburg werden bald folgen.

Auch Eugen Müller, Geschäftsführer des Wirtschaftsforums Pro Ravensburg und Projektpartner freut sich über den neuen, fairen „Ravensburger Turmkaffee“: „Das Wifo unterstützt solche gemeinsam, nachhaltig wirkende Aktionen sehr gerne. Wir haben bereits weitere Ideen für unsere Gemeinschaftsaktion „Ravensburg – wir handeln fair“, die wir im kommenden Jahr umsetzen möchten.“

(Pressemitteilung: Stadt Ravensburg)