Ravensburg: Stadt und Polizei rechnen erneut mit Corona-Demonstrationen

Ravensburg: Stadt und Polizei rechnen erneut mit Corona-Demonstrationen
Beamte der Bereitschaftspolizei begleiten die Demonstranten am 13.12.2021 die Bachstraße in Ravensburg entlang. (Bild: David Pichler / Wochenblatt Media)

Ravensburg (dpi) – Das Katz und Maus Spiel hat wohl vorerst kein Ende: Die Stadtverwaltung sowie die Polizei rechnen am Montag erneut mit einer unangemeldeten Corona-Demonstration in Ravensburg. Erstmals findet auch eine angemeldete Gegendemonstration statt.

Die „Montagsspaziergänge“ der Corona-Maßnahmenkritiker sind zwischenzeitlich zur bitteren Realität geworden, auch im überschaubaren Oberschwaben. Während sich die 3.000 Demonstranten am letzten Montag kurzerhand nach Friedrichshafen verlagerten, weil ihnen das Polizeiaufgebot in Ravensburg schlicht zu groß war, rechnet man am kommenden Montag wieder mit einer Versammlung in Ravensburg.

Gegendemonstration geplant

Wie die Stadt Ravensburg mitteilte, soll es nun erstmals zu einer angemeldeten Gegendemonstration auf dem südlichen Marienplatz kommen. „Die angemeldete und damit zulässige Versammlung hat laut Versammlungsleitung zum Inhalt, sich in der Gesellschaft solidarisch und friedlich in der gemeinsamen Bekämpfung der Corona-Pandemie zu verhalten und die weltweite Freigabe von Impfstoffpatenten zu erreichen.“ so die Stadtverwaltung. Am Montag um 17 Uhr soll die Versammlung unter Einhaltung der Maskenpflicht und Abstandsgebote beginnen.

„Steckt euch eure Lügen unter die Maske“ steht auf einem Schild.
„Steckt euch eure Lügen unter die Maske“ steht auf einem Schild. (Bild: David Pichler / Wochenblatt Media)

Zwischenfazit der Polizei 

Mehrere Strafanzeigen, Bußgelder, Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sowie der Polizei sind das Ergebnis der vergangenen Corona-Demonstrationen. „Unsere Ermittlungen sind längst noch nicht abgeschlossen. Sie benötigen Zeit, werden aber mutmaßlich zu weiteren Verantwortlichen führen.“ kündigt Polizeipräsident Uwe Stürmer an.

„Wir sitzen am längeren Hebel. Was soll die Polizei schon (…) tun?“

Stürmer fordert zudem, sich nicht nur auf seine Rechte zu berufen, sondern auch die damit verbundenen Pflichten zu beachten. „Dazu gehört eben, sich gesprächs- und verantwortungsbereit zu zeigen: durch ordnungsgemäße Anmeldungen, die Benennung von Versammlungsleitern und gemeinsame Vereinbarungen mit den zuständigen Versammlungsbehörden im Vorfeld.“ so Stürmer weiter, der die Proteste aufs Schärfste kritisiert.

Am vergangenen Montag waren zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei am Ravensburger Marienplatz auf eine Demonstration vorbereitet. Schlussendlich entschieden sich die Teilnehmer dann aber für Friedrichshafen.
Am vergangenen Montag waren zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei am Ravensburger Marienplatz auf eine Demonstration vorbereitet. Schlussendlich entschieden sich die Teilnehmer dann aber für Friedrichshafen. (Bild: dpa / picture alliance / Felix Kästle)

„Das Versammlungsverbot in Ravensburg war eine Stufe der Eskalation. Wir sind nach dieser Aktion nicht mehr gesprächsbereit!“ so ein Teilnehmer der Demonstration gegenüber dem Wochenblatt. Weiter sagt er: „Wir (Demonstranten) sitzen am längeren Hebel, was soll die Polizei schon gegen tausende Menschen tun?“. Ob und wie viele Demonstranten letztendlich am Montag nach Ravensburg kommen werden, ist bislang unbekannt.