Das Hobby zum Beruf gemacht Qualifizierung zur hauswirtschaftlichen Meisterin und zum hauswirtschaftlichen Meister

Weiterbildungsmöglichkeiten zu Meister und Meisterinnen der Hauswirtschaft sind in Biberach möglich.
Weiterbildungsmöglichkeiten zu Meister und Meisterinnen der Hauswirtschaft sind in Biberach möglich. (Bild: pixabay)

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Biberach – „Mein Kuchen ist das Ergebnis gelebter Leidenschaft“, so lautet die treffsichere Aussage von Beatrix Weirather aus Babenhausen. Sie ist eine der 2020 in Biberach qualifizierten Meisterinnen der Hauswirtschaft.

Auch in diesem Jahr wird an der Fachschule für Landwirtschaft in Biberach die zweijährige berufsbegleitende Qualifizierung zur hauswirtschaftlichen Meisterin und zum hauswirtschaftlichen Meister angeboten. Nach Abschluss der Qualifizierung stehen den Absolventinnen und Absolventen eine Vielzahl an Möglichkeiten offen.

Diese gute Grundlage hat Beatrix Weirather genutzt. Sie hat sich mit der eigenen Backstube einen langgehegten Lebenstraum verwirklicht! Aber: nur mit einer fachlich fundierten Basis und einem ausgeklügelten Plan, konnte dieser Traum Realität werden. Ihre Neugier, Experimentierfreude und Vorbilder in der eigenen Familie ließen sie eine Ausbildung zur Konditorin beginnen.

Neben der eigenen wachsenden Familie, wurde das Café ihrer Mutter fleißig mit selbst kreierten Kuchen beliefert. Bald folgte die Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Der krönende Abschluss war die Meisterin in der Hauswirtschaft.

Heute fertigt sie in ihrer Backstube Kuchen nach eigenen Rezepten und mit regionalen Zutaten, und verkauft sie erfolgreich über den Lieferservice einer Biokiste aus Bedernau. Dass auch die Lieferkette ihrer Zutaten (Eier, Zucker, Kakao und Butter) möglichst nachhaltig abläuft ist der Selbständigen sehr wichtig: „Bei der Eierlieferung aus Salgen werden auf dem Heimweg die Kuchen nach Bedernau zur Frischekiste geliefert. Die Kuchen für Casa Verde [Oliven + Öl Compagnie GmbH] und die Marktstände werden auf dem Weg zur Arbeit transportiert“, erläutert die Hauswirtschaftsmeisterin auf ihrer Website.

Perspektive zur landwirtschaftstechnischen Lehrerin

Wie multipel die Einsatzbereiche der Hauswirtschaftsmeister sind, zeigt ein ganz anderes Beispiel: Sabine Mutschler setzte nach ihrer Meisterqualifikation noch eins drauf und ließ sich, am Landratsamt Schwäbisch Hall, zur landwirtschaftstechnischen Lehrerin ausbilden. In punkto Persönlichkeitsentwicklung habe ihr die Meisterfortbildung sehr viel gebracht, dazu zähle auch die Stärkung des Verantwortungsbewusstseins, wie auch das selbständige Erarbeiten und Umsetzen eigener Ideen in der Fach- und Meisterarbeit, berichtet sie.

Heute unterrichtet sie an der Schule in Biberach, an der sie selbst 2018 ihren Abschluss als Meisterin in der Hauswirtschaft machte, nun ihrerseits Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter sowie Meisterinnen und Meister. Sie bereitet diese in der Nahrungszubereitung, der Wäschepflege, dem Nähen und Projektmanagement auf ihre zukünftige Arbeit vor.

Unterrichtsinhalt im Fachbereich Hauswirtschaft

Der Unterricht gestaltet sich durch Projekte, Exkursionen und Referenten aus der Praxis lebensnah und handlungsorientiert. Die Qualifizierung bildet mit den Bereichen Betriebliche Kommunikation, Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensführung, Einkommenskombinationen, Hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen das breit gefächerte Spektrum der Hauswirtschaft ab.

Berufliche Perspektiven

Mit dem Meisterbrief in der Tasche leiten die Absolventinnen und Absolventen den Bereich Hauswirtschaft in Seminarhotels, Senioreneinrichtungen oder weiteren dienstleistungsorientierten Großbetrieben. Sie erhalten das Rüstzeug, um als Unternehmerin und Unternehmer den Schritt in die Selbständigkeit mit einem Partyservice oder die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Lebensmitteln zu wagen.

Auch in Verbänden und bei Fachorganisationen bieten sich für Hauswirtschaftsmeisterinnen und Hauswirtschaftsmeister als Fachreferenten gute Chancen und flexible Beschäftigungsverhältnisse. Im Bereich Ausbildung und als Lehrkraft tragen sie dazu bei, dass viele unverzichtbare und wertvolle Berufe in der Hauswirtschaft der Allgemeinheit in der Zukunft weiterhin zu Gute kommen.

Nächster Weiterbildungslehrgang für Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft

Im Oktober 2022 startet die nächste zweijährige berufsbegleitende Qualifizierung zur hauswirtschaftlichen Meisterin in Biberach an der Fachschule für Landwirtschaft im Fachbereich Hauswirtschaft. Ergänzende Informationen zur Weiterbildung der Meisterin und des Meisters in der Hauswirtschaft gibt es bei der Schulleiterin Irmgard Jörg unter der Telefonnummer 07351 52-6732 oder auf der Homepage des Landwirtschaftsamtes Biberach unter: https://www.biberach.de/landratsamt/landwirtschaftsamt/fachschule/fachschule-hauswirtschaft.html

(Pressemitteilung: Landratsamt Biberach)