Psychisch auffälliger Mann greift Frau an und legt Feuer

Aggressiver Mann / Symbolbild
Aggressiver Mann / Symbolbild (Bild: pixabay)

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Heiligenberg (ots) – Ein 30-Jähriger, der sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, hat die Polizei am Mittwoch im Bereich Heiligenberg in Atem gehalten. Die Polizei nahm den Mann mittlerweile fest, nachdem er am Mittag eine 80-Jahre alte Frau tätlich angegriffen und am Abend bei einer Kirche in Röhrenbach einen Brand gelegt hatte.

Am Vormittag war gemeldet worden, dass der Mann gegenüber einem Mitbewohner Aussagen getroffen hatte, die eine konkrete Eigengefährdung begründeten.

Unmittelbar danach sei er in unbekannte Richtung davongelaufen. Die Polizei leitete daraufhin Suchmaßnahmen nach dem 30-Jährigen ein, an denen neben mehreren Streifenwagen auch ein Personenspürhund beteiligt war.

Gegen 14.45 Uhr wurde bei der Polizei bekannt, dass es in einem Waldgebiet bei Heiligenberg zu einer Körperverletzung gekommen war. Ein zunächst Unbekannter hatte einer Frau eine Glasflasche ins Gesicht geschlagen und ihr gegenüber bekräftigt, dass er sich selbst etwas antun werde. Die 80-Jährige erlitt durch den Angriff Verletzungen im Kopfbereich und musste vom Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Noch vor dem Eintreffen der Polizei flüchtete der Täter, bei dem es sich den Ermittlungen zufolge um den 30-Jährigen gehandelt haben dürfte, vom Tatort. Mutmaßlich derselbe Mann trat später bei Heiligenberg einer Joggerin äußerst aggressiv gegenüber und fiel hierbei durch blutverschmierte Kleidung auf. Die Frau konnte vor dem Mann flüchten, sodass es hier zu keiner Auseinandersetzung kam.

Eine daraufhin intensivierte polizeiliche Fahndung im Bereich Heiligenberg, für die witterungsbedingt ein Polizeihubschrauber nicht eingesetzt werden konnte, führte zunächst nicht zum Erfolg.

Am Abend gegen 18.15 Uhr ging schließlich ein Hinweis aus dem Bereich Röhrenbach bei der Polizei ein. Ein Zeuge hatte eine verdächtige, stark blutende Person in der dortigen Kirche gesehen, die versuchte, mit Kerzen die Kirche in Brand zu setzen. Auf Ansprache habe der Mann von seinem Vorhaben abgelassen und sei geflüchtet. Daraufhin unmittelbar nach Röhrenbach entsandte Polizeikräfte entdeckten den 30-Jährigen schließlich vor einem Anbau des Gemeindehauses, in welchem er offenbar zuvor ein Feuer gelegt hatte. Da aufgrund der Antreffsituation zu befürchten war, dass der Mann sich möglicherweise in den zwischenzeitlich im Vollbrand stehenden Anbau begeben könnte, griffen die Beamten unter Inkaufnahme einer erheblichen eigenen Gefährdung zu und zogen den 30-Jährigen aus dem Gefahrenbereich des Feuers. Da sich der Mann massiv wehrte, gelang es den Polizeibeamten nur mit Mühe und unter Einsatz von Pfefferspray und eines Diensthundes, den Tatverdächtigen zu überwältigen und vorläufig festzunehmen. Sowohl der 30-Jährige als auch drei der eingesetzten Polizisten wurden hierbei leicht verletzt.

Der Tatverdächtige musste zunächst in einem Krankenhaus behandelt werden, bevor er nun vorläufig in einer Spezialklinik untergebracht wurde.

Die genauen Geschehensabläufe und die Zusammenhänge der Taten sind bislang nicht näher bekannt und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen, die durch die Kriminalpolizei Friedrichshafen geführt werden.