Prozess um Drogenhandel auf dem Postweg

Prozess um Drogenhandel auf dem Postweg
Das Landgericht in Memmingen ist von außen zu sehen. (Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild)

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Memmingen (dpa) – Drei mutmaßliche Drogenhändler aus Baden-Württemberg sollen Rauschgift im Internet angeboten und die Abnehmer dann auf dem Postweg beliefert haben. Die zwei Männer und eine Frau müssen sich von heute an vor dem Landgericht Memmingen verantworten.

In dem Verfahren geht es um rund 8700 Verkäufe von Cannabisprodukten. Insgesamt sollen die Angeklagten etwa 51 Kilo der Drogen in Briefen verschickt und so 740 000 Euro verdient haben. Das Trio soll laut Anklage das Rauschgift auf mehreren Handelsplattformen im sogenannten Darknet angeboten haben.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 42-Jährigen aus Blaustein (Alb-Donau-Kreis) und dessen 34 Jahre alte Ehefrau. Der dritte Verdächtige ist ein 32-Jähriger aus Trochtelfingen im Landkreis Reutlingen. Die Angeklagten haben sich nach Angaben des Gerichts bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert. Die beiden Männer sind in Untersuchungshaft.

Die zentrale Ermittlungsstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hatte gegen das Trio ermittelt. Nachdem die Angeklagten die Drogen auch über Briefkästen in Neu-Ulm verschickt haben sollen, wurde der Fall in Bayern angeklagt. Für den Prozess sind zunächst fünf Verhandlungstage geplant, ein Urteil könnte im Mai verkündet werden.