Prozess um Dreifachmord: Angeklagte schweigen zu Vorwürfen

Prozess um Dreifachmord: Angeklagte schweigen zu Vorwürfen
Polizei-Absperrband ist vor einem Wohnhaus in Starnberg zu sehen. Lino Mirgeler/dpa/Archivbild (Bild: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild)

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Starnberg/München (dpa) – Im Prozess um einen mutmaßlichen Dreifachmord an einer Familie im oberbayerischen Starnberg wollen die beiden Angeklagten zu den Vorwürfen schweigen. Das teilten sie zum Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht München II mit.

Laut Anklage soll ein 21 Jahre alter Deutscher seinen Freund und dessen Eltern in deren Haus erschossen haben, um an die illegalen Waffen seines Kumpels zu kommen. Sein mutmaßlicher Komplize, ein 19 Jahre alter Slowake, soll ihn zum Tatort gefahren und ihn dort wieder abgeholt haben. Er ist als Mittäter angeklagt.

Die Verteidigung des 19-Jährigen attackierte in gleich drei Eröffnungsstatements die Staatsanwaltschaft. Diese folge in ihrer Anklage «einer simplen Logik», sagte Rechtsanwalt Alexander Betz. «Vier Personen sind in einem Haus, einer kommt lebendig raus, und damit ist der vierte der Mörder.»

Dies sei aber nur eine von zahlreichen denkbaren Varianten. Es gebe «mehrere Hypothesen von dem was in der Nacht vom 10. auf den 11. Januar 2021 geschehen sein kann, die genauso plausibel, wenn nicht sogar plausibler sind».

Die Verteidigung hält sogar die Version, von der die Staatsanwaltschaft zunächst ausging, für möglich – nämlich dass der Sohn der Familie zuerst seine Eltern und dann sich selbst tötete. In jedem Fall sei eine Mittäterschaft ihres Mandanten nicht nachweisbar.