Prosit Neujahr! Bräuche und Unterhaltung an Silvester

"Prosit Neujahr" - das neue Jahr möge gelingen. (Bild: Pixabay)

Auch wenn Silvester heuer leider erneut coronabedingt in vielen Familien im engsten Kreis gefeiert wird (bzw. werden muss), kann das Fest auf eine lange Geschichte zurückblicken.

Das letzte Jahr hat uns allen viel abverlangt. Deshalb dürften sich viele Familien auf den Jahreswechsel freuen und sich um Mitternacht selbst die Daumen drücken, dass im neuen Jahr endlich alles besser wird. Auch an diesem Silvester werden coronabedingt große Partys und Böllereien draußen wie drinnen eher ausfallen.

Der letzte Tag des Jahres, Silvester, hat seinen Namen von Papst Silvester I, der zwischen 314 und 355 regierte. Die Legende sagt, dass er Kaiser Konstantin den Großen vom Aussatz heilte und ihn dann zum Christentum bekehrte.

Der letzte Tag des neuen Jahres geht auf Papat Silvester zurück, der von 314 bis 355 regierte. Seinen Namentag feiern wir allerdings erst seit 1582.
Der letzte Tag des neuen Jahres geht auf Papat Silvester zurück, der von 314 bis 355 regierte. Seinen Namentag feiern wir allerdings erst seit 1582. (Bild: picture alliance / imageBROKER | Heinz-Dieter Falkenstein)

Seinen Namenstag feiern wir jedoch noch gar nicht so lange. Nach dem Julianischen Kalender der Römer zum Beispiel fiel der Beginn des neuen Jahres nicht auf den 1. Januar. Erst 1582 wurde von Papst Gregor der Gregorianische Kalender eingeführt, nach dem wir noch heute rechnen.

Was wird das neue Jahr bringen?

An Silvesterabend ist natürlich auch viel Zeit gegeben für einen Ausblick auf das neue Jahr. Was wird es bringen, wie wird es verlaufen, persönlich, beruflich?

Silvester zählt, ebenso wie Heilige Abend, zu den „heiligen Nächten“ und steht dadurch auch mit allerhand Brauchtum und Aberglaube in Verbindung. Dämonen, Pech und böse Geister sollen durch die laute Knallerei mit den Feuerwerken vertrieben werden, sodass Glück und Seligkeit uns auf dem Weg durchs neue Jahr begleiten können.

In früherer Zeit wurden beispielsweise Schellen oder auch Peitschen verwendet, um die lauten Geräusche zu erzeugen. Heutzutage wird der Jahreswechsel weltweit mit prächtigen und teils gigantischen Feuerwerken gefeiert, die in erster Linie nicht mehr der Dämonenabwehr dienen, sondern eher die Freude über das neue Jahr verdeutlichen sollen.

Das bei vielen beliebte Feuerwerk muss leider heuer wegen der Corona-Lage weitgehend ausfallen.

Das neue Jahr möge gelingen

Die letzten zehn Sekunden des alten Jahres werden meist laut abgezählt. Punkt Zwölf klirren dann die Sektgläser und man stößt auf den Jahreswechsel an, wünscht sich Glück und ein frohes neues Jahr. Dieser Brauch besteht seit vielen Jahren und hat einen einfachen Grund. Der Ausdruck ‚Prosit‘ hat einen lateinischen Ursprung und bedeutet – es möge gelingen. Dadurch wünschen man sich, seinen Gästen und Freunden ein erfolgreiches und gutes Jahr.

Der Countdown läuft. Traditionell werden die letzten zehn Sekunden des Jahres runtergezählt. Dann heißt es: Hoch die Gläser!
Der Countdown läuft. Traditionell werden die letzten zehn Sekunden des Jahres runtergezählt. Dann heißt es: Hoch die Gläser! (Bild: Cottonbro von Pexels)

Spätestens ein paar Minuten vor Anbruch des neuen Jahres sollte man sich ein paar stille Augenblicke gönnen, in denen man das vergangene Jahr Revue passieren lässt und sich die berühmten guten Vorsätze für das kommende Jahr vor Augen führt.

Damit man im neuen Jahr keine finanziellen Probleme hat und demzufolge ausreichend Geld hat, empfiehlt ein alter Brauch, am 31.12. Linsensuppe zu essen. Die Linsen stehen dabei für Geldmünzen. Also, viel Linsensuppe essen hilft dementsprechend viel. Oder man hebt sich eine Schuppe des traditionellen Silvesterkarpfens auf und trägt diese das Jahr über im Portmonnaie mit sich rum.

Neben den oben genannten Brauchtümern gibt es auch weitere Traditionen, die nicht so bekannt sind.

Der Silvesterlauf gehört zu den immer beliebter werdenden Silvesterbräuchen. Er besitzt eine nicht so lange Tradition wie die vielen anderen Bräuche, dennoch melden sich immer mehr Menschen für die vielen Silvesterläufe überall auf der Welt an. Der Gedanke dahinter ist einfach – durch den Lauf soll das alte Jahr zurückgelassen werden. Bevor Sie die Feierlichkeiten starten, sollten Sie vorab nochmal sportlich aktiv sein.

Gemeinsames Essen gehört zu Silvester

Das gemeinsame Essen mit der Familie und mit Freunden gehört auch zu den älteren Bräuchen. Am beliebtesten sind Gerichte, bei denen alle gemeinsam etwas zubereiten können. Daher wird am häufigsten Raclette oder Fondue in deutschen Wohnzimmern an Silvester zubereitet. Aber auch Linsensuppe oder Sauerkraut sind in Deutschland sehr beliebt und sollen als Symbol zudem die finanzielle Sicherheit im neuen Jahr. Beliebt ist auch eine Mitternachtssuppe z.B. eine Gulasch- oder Zwiebelsuppe.

Wie wäre es im neuen Jahr mit einer herzhaften Mtternachtssuppe, z.B. einer Gulaschsuppe?
Wie wäre es im neuen Jahr mit einer herzhaften Mtternachtssuppe, z.B. einer Gulaschsuppe? (Bild: Pixabay)

Ein Brauch zufolge sollte man an Silvester keine Wäsche aufhängen, ansonsten könnten Sie Wotan und sein Heer aufhalten. Wotan ist der germanische Göttervater und Jagdgott und ist in dieser Nacht unterwegs. Durch aufgehängte Wäsche ziehen Sie demnach die Wut des Gottes auf sich. Darum sollten Sie die Wäsche besser im neuen Jahr erst wieder aufhängen.

Hier ein paar Tipps, wie Sie sich Silvesterbräuche, die auch noch kindertauglich sind, ins Haus holen können:

Schweinchen, Schornsteinfeger und Kleeblätter bringen Glück

Absolut kindertauglich ist der Brauch, sich zum neuen Jahr Glück in Form von Schweinchen, Schornsteinfegern oder vierblättrigen Kleeblättern zu schenken. Wenn ihr Schwein und Schornsteinfeger in Form von Figürchen verschenkt, können die Kids wunderbar damit spielen. Oft gibt es die Glücksschweinchen auch aus Marzipan, da greifen die Kleinen noch lieber zu. Der Tradition nach werden sie als Deko verwendet oder in kleine Präsente verpackt, die man den Gästen einer Silvesterparty mit auf den Weg gibt.

Eine lange Tradition hat der Brauch, sich mit kleinen Geschenken, z.B. Schweinchen, Glück fürs neue Jahr zu wünschen.
Eine lange Tradition hat der Brauch, sich mit kleinen Geschenken, z.B. Schweinchen, Glück fürs neue Jahr zu wünschen. (Bild: Pixabay)

Natürlich können wir auch in diesem Jahr den ganzen Abend fotografisch festhalten, oder? Dazu hot man sich witzige Utensilien zum Verkleiden und dann startet den Contest fürs „witzigste Silvester-Selfie“. Da können schon die Kleinsten mitmachen! Und die besten Fotos landen in einem „Silvester-Album“, wo man jährlich dann nachsehen kann, was man jedes Jahr so gemacht hat. Das wird eine schöne Erinnerung!

Böllern fällt heuer aus!

Laut sein gefällt den meisten Kindern, gehört das Lärmen doch zu ihrem gesunden Standardrepertoire. Heuer sollte man es dieses Jahr etwas vorsichtiger angehen und sich zugunsten aller etwas zurückhalten. Man kann ja auch mal aufs Böllern verzichten. Zudem gibt es auch cooles Tischfeuerwerk und andere Partyknaller für die Wohnung. Aber Vorsicht: Kleinkinder aber auch die meisten Haustiere mögen Böllern zudem sowieso meist nicht und sind eher verschreckt.

Auf Raketen und Böller sollte man heuer lieber verzichten. Ein Tischfeuerwerk tut es genauso.
Auf Raketen und Böller sollte man heuer lieber verzichten. Ein Tischfeuerwerk tut es genauso. (Bild: picture alliance / Zoonar | Philipp Jakob Schumacher)

Zwar noch kein besonders altes Silvesterritual, aber mittlerweile dennoch ein beliebtes: gemeinsam den Sketch “Dinner for one” schauen. Der Klassiker aus dem Jahr 1972 ist auch kindertauglich und bringt der ganzen Familien Spaß. Das Wochenblatt beichtet darüber ausführlich.

Wachs und Glückskekse sagen das neue Jahr voraus

Blei ist nicht der gesündeste Stoff, weder für Kinder noch für Erwachsenen. Deshalb ist der Verkauf von Bleigieß-Sets seit 2018 verboten. Auf den alten Silvesterbrauch muss man deshalb trotzdem nicht verzichten. Es gibt tolle “Bleigieß”-Sets aus Wachs. Das Prinzip bleibt dabei das gleiche: Wachsportion auf einem Löffel über einer Kerze erhitzen und das geschmolzene Wachs dann mit einer flüssigen Bewegung in kaltes Wasser kippen.

Bleigießen ist seit 2018 verboten. Aber auch mit Wachs kann man die Zukunft genauso vorhersagen.
Bleigießen ist seit 2018 verboten. Aber auch mit Wachs kann man die Zukunft genauso vorhersagen. (Bild: Pixabay)

Das erkaltete Wachsgebilde herausholen und deuten. Man wird jedes Mal fasziniert sein, was Kinder alles voraussagen können! Da kommt garantiert keine Langeweile auf. Wer nicht auf Metall verzichten will, kann auch ein Set aus Zinn verwenden.

Wie wird das nächste Jahr? Hoffentlich besser! Konkretere Antworten geben euch leckere Glückkekse, die man zusammen mit den Liebsten knacken und knabbern könnt.

Konkrete Antworten auf die Frage, was uns das neue Jahr bringen wird, können auch Glückskekse liefern.
Konkrete Antworten auf die Frage, was uns das neue Jahr bringen wird, können auch Glückskekse liefern. (Bild: Pixabay)

Das ganze lässt sich sogar in ein lustiges Spiel (für ältere Kinder) verwandeln:
Glückkeks-Tabu! Dabei muss jeder den Spruch auf seinem Glückskeks pantomimisch darstellen und die anderen müssen raten. Eine letzte große, aber spaßige Herausforderung im alten Jahr. Wer auf den Spiel-Geschmack gekommen ist, kann gleich noch eine Runde mit einem der vielen  Gesellschaftsspiel anhängen. Damit vergeht die Zeit bis Mitternacht wie im Flug!

Jetzt wünscht Ihnen allen das Wochenblatt ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2022! Rutschen Sie gut hinüber!