Pflege und gleichzeitiger Nutzen Privatwaldbesitzende am Andelfinger Berg können sich gemeinschaftlich beteiligen

Zum Abschluss der halbtägigen Veranstaltung im Andelfinger Wald erhielten die Teilnehmenden eine umfassende Einführung und eine praktische Demonstration des Arbeitsverfahrens. Auch die Technik der Holzerntemaschine wurde ausführlich erklärt.
Zum Abschluss der halbtägigen Veranstaltung im Andelfinger Wald erhielten die Teilnehmenden eine umfassende Einführung und eine praktische Demonstration des Arbeitsverfahrens. Auch die Technik der Holzerntemaschine wurde ausführlich erklärt. (Bild: Landratsamt Biberach)

WOCHENBLATT
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Das Kreisforstamt bietet für die Waldbesitzenden im Bereich Andelfinger Berg zu Beginn des Jahres 2023 die Möglichkeit an, eine gemeinschaftliche Holzernte durchzuführen.

Bei einer Veranstaltung in Andelfingen konnten sich interessierte Privatwaldbesitzende bereits über die Möglichkeiten und die Chancen einer gemeinschaftlich durchgeführten Durchforstungsmaßnahme informieren.

Holzerntekosten beeinflussen maßgeblich die Erlöse

Der Holzpreis wird am Markt gebildet und ist deshalb vom Waldbesitzenden wenig beeinflussbar. Am Andelfinger Berg erschweren besonders die kleinflächigen Besitzverhältnisse eine kostengünstige Holzernte. Um dennoch einen möglichst hohen Erlös zu erzielen, können die Ausgaben durch einen gemeinsamen Holzeinschlag deutlich reduziert werden. Je mehr Waldbesitzende sich an einer solchen Maßnahme beteiligen, desto vorteilhafter wird das Kosten-Erlös-Verhältnis:

  1. Gut gepflegte Bestände verringern den Zufäll- und Vorlieferaufwand, da der Einzelbaum eine höhere Stückmasse aufweist.
  1. Eine systematische und dauerhaft angelegte Feinerschließung (Rückegassen) ermöglicht eine maschinelle Aufarbeitung. Zudem wird die flächige Befahrung und die damit einhergehende Bodenverdichtung vermieden.
  1. Große Holzmengen verursachen im Verhältnis weniger Logistik- und Verwaltungsaufwand als bereitgestellte Kleinmengen.

Hintergrund: Konkurrenz um Wasser, Nährstoffe und Licht

Auf undurchforsteten Flächen wirken Konkurrenz und Zufall. Dies führt dazu, dass einzelne Bäume dem Wachstum ihrer Nachbarn unterliegen und absterben. Der Wettkampf um lebenswichtige Ressourcen findet im Kronenraum um das Licht und im Wurzelraum um Wasser und Nährstoffe statt.

Frühe Durchforstungen greifen in diese Konkurrenzsituationen ein und lenken den Bestandszuwachs auf einzelne, qualitativ gute Bäume. Nach einer Durchforstung können sich die Kronen dieser Bäume neuen Wuchsraum erschließen und der Durchmesserzuwachs steigt an. Damit minimieren sich die Risiken gegenüber Trockenheit oder Sturm. Der verbleibende Bestand wird vitaler gegenüber Schadorganismen. Mit einer frühen und regelmäßigen Durchforstung ist auch sichergestellt, dass wichtige Mischbaumarten erhalten werden. Dies ist vor allem im Hinblick auf die Klimastabilität sehr sinnvoll.

Kontakt:

Bei Interesse an der gemeinschaftlichen Holzernte oder für weitere Fragen steht Revierleiter Johannes Hainzl unter Telefon 0175 46546546 und das Sachgebiet Dienstleistungen unter Telefon 07351 52-6900 oder E-Mail [email protected] zur Verfügung.

(Pressemitteilung: Landratsamt Biberach)