Poserszene im Schussental: Polizei greift durch

Poserszene im Schussental: Polizei greift durch
Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen am Argonnenpark präsent. (Bild: David Pichler)

Schussental/Kreis Ravensburg (dpi) – Am Wochenende hatte die Polizei vermehrt Kontrollen durchgeführt und den Weingartener Treffpunkt der Tuner- und Poserszene, den Argonnenpark, überwacht. Mit Zäunen hatte der Eigentümer das Gelände von 21 bis 6 Uhr abgesperrt. Am Freitagabend beendete die Polizei das Ausweich-Treffen der Szene an einer Tankstelle in Amtzell.

„Wir wollen kein Katze und Maus Spiel beginnen“ sagte der Weingartener Polizeichef Riether noch am Freitagnachmittag am Argonnenpark. Die Polizei positionierte sich hier mit mehreren Streifen hinter den Absperrzäunen.

Ausweichtreffen in Amtzell

Rund 50 Fahrzeuge hatten sich als „Test“, wie es ein junger Mann aus der Szene beschrieb, in Amtzell getroffen. Dort habe man laut Polizei mehrere Verstöße gegen die Corona-Verordnung und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit geahndet.

Bisheriges Umgehen der Polizei mit der Corona-Verordnung sorgte für Unverständnis in der Bevölkerung

Zahlreiche Beschwerden von Bürgern seien laut Polizei per Anruf und Social Media über die Treffen im Argonnenpark eingegangen, nicht zuletzt auch wegen fehlenden Abständen zwischen den Teilnehmern der Szene-Treffen.

„Rechtsfreie Räume gibt es nicht“ versicherte eine Sprecherin der Polizei gegenüber dem Wochenblatt. Für Aufsehen hatte nämlich gesorgt, dass die Polizei teilweise kommentarlos an den Menschenmassen am Weingartener Argonnenpark vorbeigefahren ist.

„Wir wissen, dass die Entwicklung die Bürgerschaft zurecht umtreibt und haben die Szene aus diesen Gründen auch im Fokus, wie auch die Maßnahmen der letzten Tage zeigen“ so die Sprecherin weiter. Die beweiskräftige Dokumentation von Verstößen sei allerdings nicht immer einfach.

Nicht nur Kritik, sondern auch Zuspruch für Treffen

In den hitzigen Diskussionen über die Treffen der Tuning- und Poserszene wurde aber auch der Zuspruch laut. Einige Bürger hatten sich für die Treffen ausgesprochen. So hieß es in einem Kommentar auf Facebook: „Macht weiter so!!!Wo sollen sich denn junge Leute noch treffen? Alles ist verboten, kein gemeinsames Kicken usw.“

Anwohner hatten sich allerdings über Lärm, Müll und Rennen beschwert und lehnten die Treffen abermals ab. Auch die Polizei stellte sich nun mit ihrem Durchgreifen gegen die Treffen: „Die Überwachung der Einhaltung von Recht und Gesetz zu gehört zu unseren Kernaufgaben. Rechtsnormen – egal ob Corona oder auch straßenverkehrs- oder ordnungsrechtliche Vorschriften – in der Pandemie sind nicht außer Kraft gesetzt“.