Polarluft bringt Schneefälle und Frost: Bleibt der Januar bis Monatsmitte winterlich?

Bleibt uns die Winterluft bis Monatsmitte erhalten?
Bleibt uns die Winterluft bis Monatsmitte erhalten? (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Kalte Polarluft brachte uns in den vergangenen Stunden bereits immer wieder Schnee bis an den Bodensee herab. Von Nordosten schwappen andauernd kalte Luftmassen zu uns, die uns auch in der nächsten Woche oft Winterwetter samt Frösten und Schneefällen erzeugen. Doch kann sich die Winterkälte bis Monatsmitte bei uns halten? 

„Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch keiner mehr dahinter.”

Diese alte Bauernregel besagt, dass kein Winterwetter mehr zu uns kommt, wenn es bis zum Dreikönigstag nicht winterlich war. Solch eine Volksweisheit war für die Menschen damals – vor allem in der Landwirtschaft – exorbitant wichtig. Mittlerweile sind Bauernregeln natürlich nicht mehr so zentral, haben zum Teil aber trotzdem (noch) eine recht hohe Trefferquote. 

Die Weichen für den Winter werden oft Anfang Januar gestellt.
Die Weichen für den Winter werden oft Anfang Januar gestellt. (Bild: Pixabay)

Und um auf die oben genannte Bauernregel zurückzukommen:
Auch „moderne” Wetteranalysen zeigen, dass oft Anfang Januar die Weichen für den weiteren Verlauf des Winters gestellt werden. Aktuell erleben wir eine Nordostlage mit polarer Luft und Schnee. 

Wettervorhersage Freitag, 07. Januar – Sonntag, 9. Januar

Die kalte Winterluft bleibt uns auch am Freitag und über das Wochenende erhalten. Am Freitag bleibt es bis zum Mittag häufig kompakt bewölkt mit nur örtlichen Wolkenlücken. Im Laufe der zweiten Tageshälfte zieht ein Niederschlagsgebiet heran, was von Baden-Württemberg und Westbayern über den Bodensee und die Schweiz für leichte Schneefälle sorgt. 

Ein Schneefallgebiet liegt am Freitagnachmittag über dem Bodensee.
Ein Schneefallgebiet liegt am Freitagnachmittag über dem Bodensee. (Grafik: Wxcharts.com)

Am Bodensee setzt voraussichtlich am späten Nachmittag leichter bis mäßiger Schneefall ein, der uns auch durch die Nacht begleitet. Die Höchstwerte erreichen 0 bis 3 Grad am See und um -1 Grad im Ober- und Westallgäu. 

Am Samstag und Sonntag ändert sich an der Wetterlage und Wetterstimmung bei uns wenig. Nach aktuellem Stand ist es am Samstag – abgesehen von den Frühstunden – meist trocken und bewölkt. Die Höchsttemperaturen erreichen dazu relativ einheitliche 0 Grad im Allgäu und 1 bis 3 Grad am Bodenseeufer. 

Neue Schneefälle erwarten uns dann ab Sonntagmorgen

Eine großräumige Niederschlagsfront umfasst uns von Westen mit teils kräftigen Regen- und Schneefällen.

Eine große Niederschlagsfront beschäftigt uns Sonntagmorgen.
Eine große Niederschlagsfront beschäftigt uns Sonntagmorgen. (Grafik: Wxcharts.com)

Bis zum Bodensee herab soll der Niederschlag größtenteils als Schnee fallen. Von der Ostschweiz bis zum westlichen Bodensee werden sogar Gewitter simuliert. Tagsüber ziehen dann noch einzelne Schneeschauer durch, ansonsten bleibt der Himmel bedeckt. Je nach Niederschlagsaktivität klettern die Höchstwerte auf 0 bis 3 Grad. 

Wochenbeginn: Winterliches „Grau” 

Auch die neue Woche, für viele Kinder und Jugendliche der Schulstart nach den Ferien, bleibt wechselhaft, bewölkt und kalt. Dazu blicken wir zur Veranschaulichung auf den direkten Modelloutput (Modellberechnung) des GFS-Modells für Montag, den 10. Januar. 

Winterliches „Grau“ erwartet uns zum Wochenanfang.
Winterliches „Grau“ erwartet uns zum Wochenanfang. (Grafik: http://www2.wetter3.de/)

Nach dem direkten Modelloutput haben wir es mittags mit zahlreichen Wolken zu tun. Umso befüllter die Kreise sind, desto wolkiger ist der Himmel. Die gelben Schraffierungen deuten auf Hochnebel und Nebel hin. Dazwischen fällt immer wieder etwas Schnee (blaue Symbole). Entlang des Rheins ist es öfter Schneeregen und/oder Regen. 

Die Höchsttemperaturen gehen mit -1 bis 2 Grad (Hochrhein vielleicht 3 Grad) im Vergleich weiter etwas zurück. 

Ensemble-Prognose bis Monatsmitte

Um die Frage „Bleibt der Januar bis Monatsmitte winterlich?” zu klären, betrachten wir die sogenannte Ensemble-Prognose (14-Tage-Trend) für die Bodenseestadt Lindau genauer. 

Der Trend besteht aus über 30 einzelnen Berechnungen (bunten Linien), die Temperatur und Niederschlag prognostizieren. Zu Beginn der „Ensemble” erkennen wir, dass wir im Mittel um 0 Grad pendeln. Das Temperaturniveau setzt sich grob bis um den 11. Januar fort. Zudem sind unten immer wieder Niederschlagssignale vorhanden, die meist als Schnee niedergehen. 

Bis zum Monatsmitte bleibt es relativ winterlich.
Bis zum Monatsmitte bleibt es relativ winterlich. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Ab dem 12. Januar sinken die Temperaturen weiter ab und begeben sich zunehmend in den Dauerfrostbereich. Ein paar Einzelberechnungen erwarten noch über 0 Grad. „Hinten raus” nehmen sowohl die kalten, als auch die warmen Ausreißer nach unten (kalt) und nach oben (warm) zu. 

Im Mittel aller Modellberechnungen bleibt es mit 0 Grad und knapp darunter relativ kalt und winterlich – bis über die Monatsmitte hinaus.