Trockenstress, Bewässerungen, Neupflanzungen und Fällungen Pflegeteam und Fachgutachter kümmern sich um Bäume in Konstanz

Pflegeteam und Fachgutachter kümmern sich um Bäume in Konstanz
Entlang der Grünspange Weiherhof im Stadtteil Petershausen-West pflanzen die TBK 30 Jungbäume. Auf dem Bild (v.l.): Christoph Fischer (Vorarbeiter / Landschaftsgärtner) und Christoph Stocker (Baumsachverständiger). (Bild: Stadt Konstanz)

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Im städtischen Baumkataster sind aktuell rund 16.000 Bäume erfasst. Diese werden von den Technischen Betrieben der Stadt Konstanz (TBK) gepflegt – angefangen bei der Anpflanzung über die Pflege und Verkehrssicherung bis zur Baumentnahme und Ersatzpflanzung.

Ein Großteil der Bäume des städtischen Baumbestandes übertrauft Parks und Grünanlagen, Spielplätze, Außenanlagen von Schulen, Kitas, Schwimmbädern, Sportanlagen und Straßenräume. Hier spielt die Verkehrssicherungspflicht eine bedeutende Rolle. Um allen Aufgaben gerecht zu werden, wird ein ausgebildetes Baumpflegeteam unter Unterstützung externer Baumpfleger und Fachgutachter mit einem Jahresaufwand von rund einer Million Euro vorgehalten. Das Wässern, Pflanzen, der Formschnitt, z. B. von Platanen, und die Stammanstriche kommen zu den Kosten hinzu.

Trockenstress der Bäume

Die klimatischen Veränderungen mit langen Trockenperioden veranlassen die TBK, das Augenmerk auf die Bewässerung der Bäume zu richten. Der Erhalt von Bestandsbäumen ist eine der wichtigsten Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung im Stadtgebiet. Bei einer bedarfsgerechten und kostenverantwortlichen Bewässerung von Altbäumen werden manchmal recht hohe Wassermengen benötigt. Ein Altbaum braucht in Dürrephasen, je nach Größe, alle 14 Tage eine Wassergabe zwischen 2.000 und 5.000 Liter, damit das Wasser wirkungsvoll bei den Versorgungswurzeln ankommt und der Baum vor Trockenstress so gut wie möglich bewahrt wird. Jungbäume werden in den ersten zwei Standjahren mit bis zu 15 Wassergaben á 150-200 Liter bewässert.

Um die unterschiedlichen Bewässerungsbedarfe der Stadtbäume im Blick zu behalten, ist ein Bewässerungsmanagement notwendig. Für die Bestimmung der richtigen Bewässerungszeitpunkte und -mengen werden Bodenfeuchtesensoren an Referenzbäumen eingebaut. Damit lassen sich bis zu 25 % Wasser einsparen. Die Stadtwerke, das Amt für Stadtplanung und Umwelt und die TBK haben vorgesorgt und ein entsprechendes Bewässerungskonzept entwickelt. Um die Bewässerung der Altbäume in unseren Park- und Grünanlagen umsetzen zu können, müssen Mittel in Höhe von rund 280.000 € in 2023 und geschätzte 110.000 € in den Folgejahren aufgewendet werden.

Fällungen und Neupflanzungen

Am häufigsten mussten Bäume in Folge von Trockenschäden und dem daraus resultierenden Befall mit Parasiten wie Pilze und Schadinsekten gefällt werden. Im Jahr 2021 waren die TBK aus diesen Gründen gezwungen, 184 Bäume zu fällen. Dieses Jahr haben sie bis zum 3. Quartal 103 Fällentscheidungen getroffen. Die Zahlen waren im Vergleich zu den Vorjahren erfreulicherweise rückläufig. Bevor eine Fällentscheidung getroffen wird, werden im Einzelfall neben der Verkehrssicherheit artenschutzrechtliche Belange, aber auch Belange wie das Siedlungs- und Landschaftsbild sowie historische und emotionale Bedeutung sorgfältig gegeneinander abgewogen. Die Fällungen großer Bäume werden auf tbk-konstanz.de unter Baumfällungen erläutert. Wo es möglich und sinnvoll ist, werden Bäume nachgepflanzt. Für die kommende Pflanzsaison planen die TBK insgesamt 110 Nach- und Neupflanzungen.

Obstbäume mit gelben Bändern

Seit diesem Jahr bringen die TBK an den städtischen Obstbäumen, zum Beispiel in der Gottlieber Straße, gelbe Bänder an. Diese Bänder weisen darauf hin, dass an dem Baum Obst für den Eigenbedarf gepflückt werden kann. Sie gehören der Stadt, die das Pflücken von Obst, das sonst nicht verwendet werden würde, ausdrücklich begrüßt.

(Pressemitteilung: Stadt Konstanz)