PETA deckt illegalen Welpenhandel in Stuttgart auf

Das gerade einmal sechs Wochen alte Hundebaby konnte am Samstag beschlagnahmt werden.
Das gerade einmal sechs Wochen alte Hundebaby konnte am Samstag beschlagnahmt werden. (Bild: © PETA Deutschland e.V.)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Wenige Wochen alter Welpe beschlagnahmt – Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Stuttgart – Über eBay Kleinanzeigen wurde PETA auf Händler aufmerksam, die zwei aus Ungarn nach Deutschland importierte Welpen anboten. Mitarbeiter der Tierrechtsorganisation gaben sich als Interessenten aus und kontaktieren die Händler. Am Samstag konnte die Organisation gemeinsam mit dem zuständigen Veterinäramt und der Polizei eine der gerade einmal etwa sechs Wochen alten französischen Bulldoggen beschlagnahmen.

Die kleine Hündin war illegal und ohne Impfschutz nach Deutschland eingeführt worden; sie sollte für 1.700 Euro verkauft werden. Das Tierbaby hatte einen stark angeschwollenen Bauch, was auf einen massiven Wurmbefall hinweist. Sie befindet sich nun – vorerst in Quarantäne – im Stuttgarter Tierheim. Ein weiterer Welpe war bereits für 1.600 Euro in den Raum Esslingen verkauft worden. Die Polizei ermittelt nun wegen illegalem Welpenhandel in dem Fall. PETA appelliert an alle Menschen, niemals ein Tier über das Internet zu kaufen.  

„Der Handel mit Welpen ist ein Multi-Millionen-Geschäft. Über 46.000 Hunde werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt. Ein Großteil der Tiere ist – wie auch im aktuellen Fall – nicht registriert oder ausreichend geimpft. In Stuttgart floriert der Handel mit Hundekindern derzeit massiv“, so Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner. „Der Händler ist kein Unbekannter; wir fordern eine harte Strafe, um das skrupellose Geschäft mit Tieren als Ware zu stoppen. Die Stuttgarter Polizei vom Polizeirevier 4 und das zuständige Veterinäramt haben tolle Arbeit geleistet, um den Fall gemeinsam mit PETA aufzudecken und den Welpen zu retten.“

Hintergrundinformationen
Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich. PETA appelliert an alle Menschen, niemals ein Tier über Internetportale zu kaufen und stattdessen einen tierischen Mitbewohner aus dem Tierheim zu adoptieren.

(Quelle: PETA Deutschland e.V.)