Paukenschlag bei den Biberacher Filmfestspielen: Intendantin Helga Reichert wirft nach zwei Jahren das Handtuch.

Paukenschlag bei den Biberacher Filmfestspielen: Intendantin Helga Reichert wirft nach zwei Jahren das Handtuch.
2019 herrschte noch Einigkeit in der Filmfest-Familie mit der neuen Intendantin Helga Reichert und Organisationschef Tobias Meinhold. Jetzt hat man sich überworfen. (Bild: Archivfoto: Uli Landthaler)

Grund: Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand des Filmfest-Vereins über das künftige Konzept des Filmfestivals. Das geht aus einer Mitteilung des Vereins hervor.

Biberach (ula) – Der Verein mit seinem Vorsitzenden Tobias Meinhold ist für die Organisation der Filmfestspiele zuständig. Dazu gehört auch das Rahmenprogramm, zu dem die Auftaktveranstaltung und die Preisverleihung in der Stadthalle gehören, aber auch Diskussionsrunden und andere Zusatz-Events. Meinhold ist in dieser Hinsicht ein ideenreicher Macher, er veranstaltet mit einem anderen Verein auch die Biberacher Poetry Slam, also Dichterlesungen mit Wettbewerbscharakter, und hat im ersten Corona-Lockdown eine Reihe von Internet-Shows mit Musik und Gesprächen live aus dem Komödienhaus inszeniert. Auch dem Online-Streaming von Kinofilmen steht Meinhold offen gegenüber.

Das alles passt nicht in die Vorstellungswelt von Helga Reichert. Die Intendantin ist für die Filmauswahl zuständig und setzt auf das Kinoerlebnis im Saal des Traumpalast-Kinozentrums, das sie nicht durch ein gestreamtes Wohnzimmerkino gefährden will.  Das Filmfest 2020 fand denn auch ausschließlich im Kino statt, mit Sicherheitskonzept und nur zu einem Drittel gefüllten Sälen. Wie das Filmfest im Herbst 2021 aussehen soll, darüber wurden sich die beiden nicht einig,

Nun müssen Meinhold und die übrigen Vorstandsmitglieder einen neuen Intendanten suchen, der besser zu ihren Vorstellungen passt. Im März sollen erste Ergebnisse präsentiert werden.