Omega-Lage mit Hochdruck & Sonne – Trockenheit verschärft sich: Knacken wir bald die 20-Grad-Marke?

Eine Omega-Lage sorgt für trockenes Wetter und Sonne - nächste Woche wird’s dazu immer wärmer.
Eine Omega-Lage sorgt für trockenes Wetter und Sonne - nächste Woche wird’s dazu immer wärmer. (Bild: Pixabay)

Der März brachte uns in den ersten Tagen reichlich Sonnenschein und trockenes Wetter. Das geht noch mindestens eine Woche so weiter, da wir eine sehr stabile Wetterlage – auch Omega-Lage genannt – über Europa haben. 

Niederschläge sind in der nächsten Zeit eher Fehlanzeige, wodurch die Trockenheit und die Waldbrandgefahr steigt. In den nächsten Tagen wird’s zudem wärmer: Knacken wir bereits kommende Woche die 20-Grad-Marke?

Zunächst blicken wir auf den bisherigen März zurück. Bislang war der Monat von viel Hochdruck (Sonne und Trockenheit) geprägt. Dabei hatten wir es aber mit einer östlichen Strömung zu tun, wodurch kalte Winde vom Kontinent die Temperaturen kälter machten. 

März 2022: Keine Niederschläge, aber zu kalt!

Bis einschließlich gestern war der Monat im Bezugszeitraum 01.03. bis 08.03. im Vergleich zum offiziellen Klimamittel aus den Jahren 1961 bis 1990 vielerorts etwas zu kalt. Die negativsten Abweichungen finden wir in der Südhälfte und im Osten. Am Bodensee lagen die Abweichungen in der ersten Märzdekade zwischen -0,3 und -1,0 Grad. Die Ausnahme bildet der äußerste Norden, wo es an den Küsten teilweise leicht milder als üblich war. 

Die ersten Tage brachten insgesamt unterkühlte Temperaturen.
Die ersten Tage brachten insgesamt unterkühlte Temperaturen. (Grafik: Mtwetter.de)
Im März fiel verbreitet noch (fast) nichts vom Himmel.
Im März fiel verbreitet noch (fast) nichts vom Himmel. (Grafik: Mtwetter.de)

Was die Niederschlagssummen im März 2022 anbelangt, war es wortwörtlich staubtrocken. Im deutschlandweiten Flächenmittel fielen 0,03 %, die meisten Landesteile bekamen nicht einmal einen Tropfen Regen ab. 

Schon mal vorweg: Niederschläge jeglicher Art sind auch in den kommenden 7 bis 10 Tage keine in Sicht.

Aktuelle (Wetter- )Situation über Europa: Omega-Lage – was ist das?

Derzeit haben wir es mit einer sogenannten Omega-Lage über Europa zu tun. Diese erkennen wir auf der Wetterkarte mit dem Geopotential in rund 5,5 Kilometer Höhe. Über Mitteleuropa und nördlich von Deutschland liegt ein mächtiges Hochdruckgebiet, was für viel Sonnenschein hierzulande sorgt. Östlich von uns ist ein Tiefdruckgebiet – westlich von uns, über dem Atlantik ebenfalls. 

Eine sogenannte Omega-Lage bringt uns stabiles Hochdruckwetter.
Eine sogenannte Omega-Lage bringt uns stabiles Hochdruckwetter. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Wir erkennen: Ein Omega! Solche Omega-Lagen mit einem Hoch und zwei flankierenden Tiefs sind in der Regel sehr stabil und können für einige Tage, Wochen und sogar Monate anhalten. 

Die Unsicherheit dieser Wetterlage: Verschiebt sich diese Omega-Lage ein paar hundert Kilometer nach Westen oder Osten, würden wir zunehmend in den Tiefdruck gelangen. 

Wetteraussichten bis zum Wochenende (13. März)

Mildere Temperaturen und abschwächender Nachtfrost beschäftigen uns bis zum kommenden Wochenende. Dazu zeigt sich am Donnerstag, Freitag und ab Sonntag wieder öfter die Sonne. Am Samstag zieht vorübergehend eine Wolkenfront mit dichterer Bewölkung durch, die den Sonnenschein beeinträchtigt. 

Je nach Bewölkungsgrad und Sonnenscheindauer steigen die Höchstwerte auf 10 bis 13, am Hochrhein örtlich auf bis zu 14 oder 15 Grad. Der zuletzt sehr unangenehme Wind vom Osten schwächt sich insgesamt ab und ändert die Windrichtung zunehmend auf Südost bis Süd.

Wochenstart: Es wird immer wärmer – Wettermodelle mit 20 Grad!

Zu Wochenbeginn klettern die Temperaturen deutlich nach oben. Eine Südlage transportiert mildere Luftschichten aus dem Mittelmeerraum zu uns. 

Der direkte Modelloutput (Computerberechnung) des GFS-Modells berechnet für nächsten Mittwoch um 16:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit verbreitet Temperaturen von 11 Grad im Nordosten und 19 Grad in Nordrhein-Westfalen. Ansonsten lägen die ungefähren Höchstwerte im Süden ebenfalls bei 13 bis 17 Grad. 

Um Wochenmitte in einer Woche rechnet das Wettermodell mit (nahe) 20 Grad.
Um Wochenmitte in einer Woche rechnet das Wettermodell mit (nahe) 20 Grad. (Grafik: https://www2.wetter3.de/)

Da dies nur die Werte eines Modelloutputs sind, kann man darauf locker nochmal 2 bis 4 Grad hinzuaddieren. Dann hätten wir am Mittwochnachmittag viel Sonnenschein und verbreitet Temperaturen von 13 bis 21 Grad. Dass diese Messwerte so eintreffen, liegt von der Wahrscheinlichkeit her bei rund 80 %. Am Bodensee hätten wir es um Wochenmitte der nächsten Woche mit Höchsttemperaturen von 14 bis 18 Grad zu tun. Auch an den Tagen herum bliebe es nach den aktuellen Prognosen landesweit mit 10 bis 20 Grad – mal mit mehr oder weniger Wolken – oftmals freundlich, trocken und relativ warm. 

Trockenheit: Waldbrandgefahren hoch

Durch die andauernde Trockenheit seit etlichen Tagen, fast schon Wochen, nimmt die Wiesen- und Waldbrandgefahr in ganz Deutschland zu. 

Trockenes Wetter mit Sonne und einer Wolkenfront erwartet uns am Wochenende.
Trockenes Wetter mit Sonne und einer Wolkenfront erwartet uns am Wochenende. (Bild: Pixabay)

In den meisten Landesteilen herrscht derzeit die Gefahrenstufe 3 von 5. Nur an den Küsten, im Bereich der Mittelgebirge und am östlichen Alpenrand ist es noch die Warnstufe 1 bis 2. Im Zentrum von Nordrhein-Westfalen wurde bereits die zweithöchste (!) Gefahrenstufe 4 erreicht. 

Durch die Trockenheit ist der Waldbrandgefahrenindex landesweit recht hoch.
Durch die Trockenheit ist der Waldbrandgefahrenindex landesweit recht hoch. (Quelle: https://www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html)

Es gilt also, Feuer in der freien Natur an keinen offiziellen Stellen zu vermeiden. Auch die Wiesen sind besonders im Süden teilweise sehr trocken und vertrocknet, wodurch jeder kleine Funke einen größeren Brand entfachen kann. 

Wie sich die Wetterlage und die Trockenheit durch die Positionierung der Omega-Lage im weiteren Verlauf entwickelt, ermitteln wir demnächst genauer.