Özdemir: «Die beste Brezel ist schwäbisch»

Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) zeigt eine Brezel.
Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) zeigt eine Brezel. (Bild: Marijan Murat/dpa)

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Bad Urach (dpa/lby) – Da werden die Bayern nicht erfreut sein. «Die beste Brezel ist schwäbisch», ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir überzeugt.

Bei seinem ersten Vor-Ort-Termin als Minister in seiner alten Heimat Bad Urach auf der schwäbischen Alb legte sich der 56-jährige Grüne am Donnerstag fest. Zu der Brezel-Konkurrenz mit den Bayern sagte er: «Die Bayern glauben, dass ihre Brezel die beste ist, und wir wissen, dass unsere die beste ist.» Der Unterschied: Die schwäbischen Brezeln haben in der Regel dünnere Ärmchen als die bayerischen.

Bei Özdemir schwingt natürlich eine Portion Lokalpatriotismus mit. Denn der Legende nach soll der Uracher Hofbäcker Frieder 1477 in Todesangst die Laugenbrezel erfunden haben. Wegen Frevel wollte Graf Eberhard den Bäcker hängen lassen, doch er gab ihm noch eine Chance: Wenn Frieder es schaffte, innerhalb von drei Tagen ein Brot zu backen, durch das drei Mal die Sonne scheint, so solle sein Leben verschont bleiben. Es gelang.

Die Bayern haben ihre eigene Legende für ihre «Brezn»: Ein Münchner Bäcker wollte demnach 1839 seine süßen Faschingsbrezen glasieren. Statt des Zuckerwassers soll er aber Natronlauge erwischt haben, mit der eigentlich die Bleche gesäubert wurden. Als er diese Brezel dem königlich-württembergischen Gesandten Wilhelm Eugen von Ursingen servierte, war der begeistert.

Özdemir übte sich bei dem Besuch in der Bäcker BeckaBeck im Schlingen der Brezel. «Augen auf bei der Berufswahl», scherzte der Grüne beim ersten Versuch. In Berlin seien gute Brezeln «schwierig zu finden», bedauerte der Minister, der im Südwesten als potenzieller Nachfolger des grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (74) gehandelt wird.