ÖkoTipp: Gemüse der Saison – Rosenkohl

Das Wintergemüse Rosenkohl ist ein richtiger Vitamin C booster.
Das Wintergemüse Rosenkohl ist ein richtiger Vitamin C booster. (Bild: Pixabay)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Die grünen „Rosen“ unter dem Wintergemüse sind reich an Vitamin C und bei Kindern oft nicht so beliebt. Doch mit ein paar Tricks lassen sich die Röschen auch zu süßen Speisen mit nussigem Aroma verwandeln. Es ist also immer einen Versuch wert, dem Rosenkohl eine zweite Chance zu geben.

Für die Umwelt ist es am besten, wenn wir regional, saisonal, ökologisch und in der Nähe unserer Wohnung einkaufen. Gerade in der dunklen Jahreszeit scheint es auf den ersten Blick gar nicht so einfach, Obst und Gemüse zu finden, die jetzt in der Region geerntet werden. Doch die Suche ist auch im Januar erfolgreich. Wir präsentieren – den Rosenkohl!

Rosenkohl, auch „Sprossenkohl“ genannt, wurde vermutlich zum ersten Mal im 16. Jahrhundert in Belgien angebaut. Daran erinnert auch sein weniger geläufiger Name „Brüsseler Kohl“. Ab dem 19. Jahrhundert verbreitete er sich auch in anderen europäischen Ländern wie Deutschland und Frankreich.

Auch in den Wintermonaten der Hit: Rosenkohl! (Bild: Pixabay/Rudy and Peter Skitterians)

Anbau und Ernte

Die Knospen des Rosenkohls werden „Röschen“ oder „Rosen“ genannt und bestehen aus vielen kleinen, eng nebeneinander wachsenden Blättern. Sie sehen aus wie kleine Kohlköpfe und wachsen spiralförmig um einen 60 bis 90 Zentimeter hohen Stängel.

Rosenkohl kann von Ende Mai bis Anfang Juni ins Beet gepflanzt und von September bis März geerntet werden. Da er von unten nach oben reift, ernten Gärtner und Landwirten zuerst die unteren Röschen und arbeiten sich dann nach oben. Dabei werden die etwa walnussgroßen Röschen vorsichtig abgepflückt – nicht die gesamte Pflanze wie etwa beim Grünkohl. Der genaue Zeitpunkt variiert von Sorte zu Sorte. So vertragen die einen nur wenig Frost, während die anderen problemlos längere Frostphasen bis zu -15 Grad Celsius überstehen.

Wer Rosenkohl selber ernten will muss die kleinen Röschen einzelnd abpflücken. (Bild: Pixabay)

„Sorten, die länger auf dem Feld stehen, entwickeln einen süßlicheren Geschmack, da die Pflanze bei niedrigen Temperaturen Traubenzucker bildet und diesen in die für Rosenkohl typischen Zuckerstoffe umwandelt“, erklärt Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg.

Vitaminreichstes Wintergemüse

Rosenkohl enthält noch mehr Vitamin C als Grünkohl. Zudem kann er unter anderem als Lieferant für B-Vitamine, Eisen, Magnesium, Folsäure, pflanzliches Eiweiß und Senföle dienen. Somit kann er das Immunsystem und das Nervensystem stärken, die Durchblutung fördern und antibakteriell wirken.

Rosenkohl in der Küche

Frisch geernteter Rosenkohl muss nicht sofort gegessen werden. Christoph Schramm rät: „Ungewaschen und in ein nasses Tuch eingewickelt, halten sich die kleinen Rosen ein paar Tage im Kühlschrank.“ Wenn sie bei der Lagerung oder in der Gefriertruhe ihre Farbe behalten sollen, blanchieren Köche sie davor kurz in leicht gesalzenem Wasser.

Auch blanchiert ist Rosenkohl sehr zu genießen. (Bild: Pixabay/Alexander Fox)

Gerade bei Kindern ist Rosenkohl oft nicht sehr beliebt, da manche Sorten bitter schmecken. Viele Erwachsene erinnern sich noch mit Grauen an die eher öden Rosenkohl-Gerichte aus ihrer Kindheit, als das Kohlgemüse als Beilage mit Kartoffeln und einem Stück Fleisch serviert wurde. Doch mittlerweile haben (Hobby-) Köche viele kreative und ungewöhnliche Rezepte entwickelt und selbst für Rosenkohlkritiker empfiehlt es sich, dem gesunden Gemüse nochmal eine Chance zu geben.

So können sie den Rosenkohl mit Honig bestreichen, mit Kümmel bestreuen und in einer Auflaufform im Ofen karamellisieren lassen. Mit Nudeln, Tofu und scharfen Gewürzen im Wok angebraten, passt er auch zu asiatischen Gerichten. Andere Rezeptideen sind Rosenkohl-Quiche, Nudeln mit Rosenkohlblättchen und Walnüssen, Rosenkohl-Lasagne oder eine Rosenkohl-Pfanne mit verschiedenen Nüssen und leckeren Bratkartoffeln. Da er so viele Nährstoffe enthält, ist er auch als Zutat für gesunde Smoothies beliebt.

Ein Rosenkohlauflauf: Eine leckere Idee das Gemüse zuzubereiten. (Bild: Pixabay)