ÖkoTipp: Einweg-Masken richtig entsorgen

Vor allem für Vögel können achtlos weggeworfene oder verlorengegangene Masken zur tödlichen Gefahr werden, wenn sie sich in den Gummibändern verfangen oder sie mit Futter verwechseln.
Vor allem für Vögel können achtlos weggeworfene oder verlorengegangene Masken zur tödlichen Gefahr werden, wenn sie sich in den Gummibändern verfangen oder sie mit Futter verwechseln. (Bild: Lynn Andres/BUND Hessen)

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Seit Beginn der Pandemie landen Atemschutzmasken vermehrt in der Natur und verunstalten dadurch nicht nur das Landschaftsbild, sondern sind auch eine Gefahr für Tiere. Mit einem einfachen Trick kann jede*r auch fremde Masken aufheben, ohne sich zu gefährden.

Das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes ist seit Mitte Januar 2021 in Baden-Württemberg in vielen Bereichen des öffentlichen Raums Pflicht. Diese Masken sehen die Hersteller als Einmalprodukte vor. Dementsprechend können sie nicht gewaschen werden, sondern sollen nach Gebrauch entsorgt werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass in der Corona-Krise in Deutschland jährlich bis zu 12 Milliarden Atemschutzmasken benötigt werden. Der BUND Baden-Württemberg betrachtet diese Prognose mit Sorge, denn die Einweg-Masken landen nicht selten auf dem Gehweg oder im Gebüsch statt in der Mülltonne.

Vor allem für Vögel und Fische können achtlos weggeworfene oder verlorengegangene Masken zur tödlichen Gefahr werden, wenn sie sich in den Gummibändern verfangen oder sie mit Futter verwechseln.

Auch noch Jahre später bleiben sie ein Problem, weil das aus Polyester und Polypropylen hergestellte Material lange braucht, bis es sich vollständig zersetzt. Gelangen die Masken in Flüsse und enden als Plastikmüll im Meer, zerfallen sie dort zu Mikroplastik und gelangen so in die Nahrungskette vieler Meereslebewesen.

Wie entsorgt man eine getragene Mund-Nasen-Bedeckung korrekt?

„Vermutlich werfen nur wenige Menschen ihre Masken absichtlich einfach in die Natur. Oftmals fallen sie unbemerkt aus Jacken- oder Hosentaschen“, beschreibt Fritz Mielert, Umweltreferent des BUND Baden-Württemberg, das Problem. Daher ist es wichtig, die Mund-Nasen-Bedeckung sicher zu verstauen. Nach dem Tragen sollte der Mund-Nasen-Schutz sowohl aus Umweltschutz- als auch aus Hygienegründen sachgerecht entsorgt werden.

Oftmals fallen Masken unbemerkt aus Jacken- oder Hosentaschen
Oftmals fallen Masken unbemerkt aus Jacken- oder Hosentaschen (Bild: Lynn Andres/BUND Hessen)

„Durch die vielen Einwegverpackungen und Kaffeebecher sind die öffentlichen Mülleimer gerade in Coronazeiten oft sehr voll. Gleichzeitig plündern Tiere immer wieder schlecht verschlossene Mülleimer oder der Wind verweht den Abfall. Bitte bedenken Sie dies, bevor Sie Ihre gebrauchte Maske dort entsorgen. Im Zweifelsfall nehmen Sie sie besser wieder mit und entsorgen sie daheim ordnungsgemäß im Restmüll. Obwohl sie auch aus Kunststofffasern bestehen, zählen sie nicht zu den Verpackungen und gehören somit nicht in den gelben Sack oder in die gelbe Tonne“, erklärt Fritz Mielert. Im Restmüll werden auch kontaminierte Masken am Ende durch Verbrennung sicher entsorgt.
 
Wo keine medizinischen Mund-Nasen-Bedeckungen vorgeschrieben sind, ist es empfehlenswert, waschbare Masken zu tragen, die mehrmals verwendet werden können. So kann jede*r der Umwelt zuliebe das Müllaufkommen durch Atemschutzmasken reduzieren.

Wie kann ich Masken von anderen Menschen aufheben, ohne sie zu berühren?

Der BUND schlägt vor: Wer in seiner Umgebung Müll einsammeln möchte, kann sich einfach zwei gebrauchte Tüten oder Ähnliches nehmen, die eine Hand in die eine Tüte stülpen, damit die Maske aufheben, die Maske in die andere Tüte legen und die Hand aus beiden Tüten ziehen. Nun sollten in einer Tüte eine Maske und die Tüte sein, die Sie als Handschuh verwendet haben.

Beim nächsten Mal stecken Sie Ihre Hand wieder in die eine Tüte und heben wie gehabt die Maske so auf. Dadurch berühren Sie die Masken nie mit den bloßen Händen. Leicht verknotet können Sie die Tüten auch bei der nächsten Putzaktion wieder mitnehmen. Einweghandschuhe sind zwar praktisch, verstärken das Abfallproblem jedoch zusätzlich.

(Quelle: BUND)