Ochsenhauser Profis hinterlassen beim WTT-Turnier in Katar guten Eindruck

Eilt von Herausforderung zu Herausforderung: TTF-Akteur Samuel Kulczycki.
Eilt von Herausforderung zu Herausforderung: TTF-Akteur Samuel Kulczycki. (Bild: TTF Liebherr Ochsenhausen - Nicolai Schaal)

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Ochsenhausen – Die drei Asse der TTF Liebherr Ochsenhausen, die zum mit 200.000 US-Dollar dotierten „WTT Star Contender“ nach Doha gereist waren, haben dort – laut Pressemitteilung der TTF Ochsenhausen – gute Leistungen gezeigt.

Can Akkuzu hatte sich durch zwei Siege in der Qualifikation ins Hauptfeld des hochkarätig besetzten Turniers gespielt. Dort schaltete er auch noch den in der Weltrangliste 17 Plätze vor ihm platzierten 26-jährigen Brasilianer Vitor Ishiy aus, der seit Jahren in Ochsenhausen lebt und trainiert.

In der 2. Runde ereilte den Franzosen das Turnier-Aus. Gegen Saarbrückens Slowenen Darko Jorgic, der später bis ins Finale vorstieß, musste Akkuzu eine 1:3-Niederlage quittieren. Kanak Jha, der Spieler mit der aktuell besten Bundesligabilanz bei den Oberschwaben (7:2), stand als Gesetzter direkt im Hauptfeld und stieg erst in der Runde der letzten 32 ins Turnier ein.

DTTB-Nationalspieler Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach) wurde mit 3:0 geschlagen. Doch im Achtelfinale wartete – so die TTF weiter – schon Darko Jorgic auf den 21-jährigen US-Amerikaner, der in Doha in Topform agierte. 3:1 hieß es am Ende zu Gunsten von Jorgic, der damit Revanche für die Punktspielniederlage in Ochsenhausen genommen habe, wo Jha vor wenigen Wochen mit 3:2 triumphierte.

Ebenso direkt im Hauptfeld stand setzungsbedingt Simon Gauzy, aktuelle Nummer 19 der Welt. Zunächst besiegte er unter den „Letzten 32“ den Slowenen Lubomir Pistej mit 3:1 und ließ dann einen spektakulären 3:0-Achtelfinalsieg über Düsseldorfs Schweden Kristian Karlsson, der völlig chancenlos blieb, folgen (11:6, 11:2, 11:8).

Und es kam, wie es kommen musste: Gauzys Viertelfinalgegner hieß Hugo Calderano, aktuelle Nummer 8 der Welt – ein ewig junges Duell, das auch Gauzy schon des Öfteren für sich entscheiden konnte – dieses Mal jedoch nicht. Calderano, vergangene Saison noch bei den TTF unter Vertrag, durfte einen 3:1-Erfolg bejubeln (8:11, 11:4, 11:3, 12:10).

Das hochrangige Turnier gewann schließlich mit Hugo Calderano doch ein Ochsenhauser, auch wenn jener seit dieser Saison nur noch dort lebt und trainiert: Calderano kam nämlich am Persischen Golf zu seinem ersten WTT-Turniersieg. Im Finale besiegte der Brasilianer, der bei den Tischtennisfreunden zur Weltspitze emporstieg, Darko Jorgic in sechs Sätzen.

Und es geht Schlag auf Schlag weiter. Von Doha geht es ins rumänische Cluj-Napoca, wo vom 28. September bis 3. Oktober die Mannschafts-Europameisterschaften ausgetragen werden. Nur drei Monate nach der Einzel-EM in Warschau, die mit dem Titelgewinn von Rekord-Europameister Timo Boll endete, stehen also bereits wieder „Euros“ auf dem Programm, dieses Mal allerdings nur für die Nationalteams.

In der inoffiziellen Hauptstadt der Region Transsilvanien geht es auch für Frankreich und Polen mit Ochsenhauser Beteiligung um Medaillen – „topgesetzt“ ist die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes. 26 Nationalmannschaften spielen bei den 40. Team-Europameisterschaften in acht Vorrundengruppen um den Einzug in die K.o.-Runde, die die jeweiligen Sieger erreichen.

Zu den Favoriten auf den Titel zählen – neben Deutschland – auch Schweden, England, Österreich, Portugal, Kroatien und Slowenien. Und natürlich auch die Auswahl Frankreichs mit Can Akkuzu – Frankreichs bester Spieler, Simon Gauzy, pausiert allerdings und bereitet sich in Ochsenhausen auf die kommenden Bundesliga- und Pokaleinsätze vor.

Der polnischen Mannschaft mit Jakub Dyjas, Samuel Kulczycki und Maciej Kubik werden durchaus realistische Außenseiterchancen eingeräumt. In Cluj-Napoca geht es zudem um die Qualifikation für die nächste Mannschafts-WM, die 2022 in Chengdu (China) stattfinden wird.

Für das Weltturnier qualifizieren sich die acht Viertelfinalisten sowie die drei in der nach der EM veröffentlichten Team-Weltrangliste am besten eingestuften Endrunden-Vertreter. Logisch, dass die Franzosen dabei sein möchten – und die Chancen stünden gut. Polen könnte es einen Tick schwerer haben, doch auch für das Team von Samuel Kulczycki ist die WM keineswegs in unerreichbarer Ferne.  

Frankreich geht – laut Mitteilung – als Favorit in Gruppe F ins Turnier, in der auch Russland und die Niederlande aufschlagen. Polen ist in Gruppe D zusammen mit Österreich und Spanien am Start – auch hier scheint alles möglich zu sein.