Die Messe mit Tradition Oberschwabenschau: Zwischen Spätzleshobel und Zirbenbett (Bildergalerie)

Die Oberschwabenschau geht noch bis zum 23. Oktober, hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und punktet auch mit einem spannenden Beiprogramm.
Die Oberschwabenschau geht noch bis zum 23. Oktober, hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und punktet auch mit einem spannenden Beiprogramm. (Bild: Daniela Leberer)

Beim Bürgerempfang der Stadt Ravensburg auf der 53. Oberschwabenschau trafen sich heute Politiker mit Rang und Namen. Kein geringerer als Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, eröffnete die große Fachmesse.

Mit dem Herbstgedicht von Rilke „Herr es ist Zeit“ begrüßte OB Daniel Rapp die vielen hohen Gäste und Besucher in Halle 9 (Grüner Pfad) zum Klassentreffen der Region. „Seit drei Jahren endlich wieder ein Bürgerempfang analog und in Farbe – was für eine Freude. Ganz Oberschwaben und darüber hinaus trifft sich hier,“ so Rapp. Für Cem Özdemir gab es eine kleine historische Erklärung zur Messe mit Tradition vom Stadtoberhaupt: „Die Oberschwabenschau gehört zu Ravensburg wie das Rutenfest, das größte Heimatfest der Welt.“

Das A und O sind Bäume, Schatten und Wasser

In seiner Rede gab OB Rapp einen Ausblick darüber, was die Stadt aktuell und in den nächsten Jahren alles gegen den Klimawandel und die daraus entstehende Gefahren von Katastrophen tut. „Die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, werden vom Leben übertragen. Wir reagieren nur, wir müssen aber vor die Welle kommen und vorbereitet sein. Die Städte heizen sich viel mehr auf als der ländliche Raum und alle sind wir eine Schicksalsgemeinschaft. Die Städte müssen grauer, grüner und blauer werden. Das A und O sind Bäume, Schatten und Wasser an der Oberfläche. Die 17 Trinkwasserbrunnen mit kostenlosem Wasser in Ravensburg wurden dieses Jahr extrem gut angenommen.

Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration überbracht Grüße vom Landesvater, bedanke sich bei allen Pflegekräften für ihr unermüdliches Engagement in der Pandemie und appellierte an alle Besucher: ´Lassen Sie sich impfen und boostern.´

Regional einkaufen ist wichtig

Cem Özdemir dankte charismatisch gleich zu Beginn seiner Rede allen Oberschwabenschau-Helfern hinter den Kulissen und machte darauf aufmerksam, wie wichtig auch die Arbeit der Polizei ist. „Ich kann davon ein Lied singen, denn Beamte des Bundeskriminalamts begleiten mich überall hin und alle machen einen tollen Job“. Ein besonderer Gruß galt allen Landwirten und der Gruppe „zimt & zorn“ die beim Bürgerempfang mit großem Können für die musikalische Untermalung sorgte. Gewitzt erzählte Özdemir, dass seine Lieblingsgruppen früher immer „Schwoißfuaß und Krachmusikoff“ waren.

Wie wichtig die Landwirtschaft überhaupt ist und das Bauern in Sachen Systemrelevanz ganz oben stehen müssten, ist für Özdemir keine Frage. „Landwirte sorgen dafür, dass wir jeden Tag ´was Gscheits´ zum Essen in Deutschland haben und Landwirte haben auf der Oberschwabenschau viel zu bieten, weil sie viel leisten: Drum schwätzet miteinander und denkt beim Einkaufsverhalten daran, aus der Heimat und der Region zu kaufen.“

Ein Bummel lohnt sich auf alle Fälle

Die Oberschwabenschau geht noch bis zum 23. Oktober, hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und punktet auch mit einem spannenden Beiprogramm. Die „agraria“ öffnet ihre Türen am Mittwoch. Wer durch die vielen Hallen schlendert wird merken, dass es im Gegensatz zu der Zeit vor der Pandemie einige nicht besetzte Standplätze gibt und manch ein gewohnter Aussteller fehlt. Die Gründe liegen auf der Hand: Personalmangel, Lieferschwierigkeiten und keine Nachfolge im Betrieb.

Nichtsdestotrotz ist ein Gang über die Oberschwabenschau immer ein Erlebnis, es gibt viel zu entdecken, man trifft alte Bekannte, die Landfrauen verwöhnen wie immer mit allerhand Leckereien und Gelati Conte, die italienische Eismanufaktur vom Bodensee, hat ein wunderschönes und einladendes Café und Ristorante im Freibereich mit typisch italienischem Flair aufgebaut – ideal für einen kleinen Einkehrschwung.