Oberbürgermeister Zeidler verabschiedet Ulrich Heinkele und Otmar Weigele aus dem Gemeinderat

Oberbürgermeister Norbert Zeidler hat Otmar Weigele (links) und Ulrich Heinkele (rechts) aus dem Gemeinderat verabschiedet.
Oberbürgermeister Norbert Zeidler hat Otmar Weigele (links) und Ulrich Heinkele (rechts) aus dem Gemeinderat verabschiedet. (Bild: Stadtverwaltung Biberach)

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Leidenschaft für das Gemeinwohl

Biberach – Oberbürgermeister Norbert Zeidler hat am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat zwei weitere Gemeinderäte vorzeitig verabschiedet: Otmar Weigele von der FDP und Ulrich Heinkele von den Freien Wählern. Nachgerückt sind Günter Warth für die FDP und Karen Deibler für die Freien Wähler. Die Freien Wähler sind damit die erste Gruppierung, die mit einer reinen Frauenfraktion im Biberacher Gemeinderat vertreten ist.  

Das Gemeinderätliche Personalkarussell drehe sich kräftig weiter, sagte OB Zeidler bei der Verabschiedung und Würdigung von Otmar Weigele und Ulrich Heinkele. Es stünden jetzt die Wechsel Nummer acht und neun an, Nummer zehn und elf seien bereits angekündigt, was eine Wechselrate von einem Drittel in gut zwei Jahren ausmache.

Otmar Weigele habe man immer seine Leidenschaft für das Wohl des Gemeinwesens angemerkt, sagte Norbert Zeidler in der Würdigung des FDP-Mannes. „Wir waren mit Sicherheit nicht immer einer Meinung. Aber es war immer deutlich zu spüren: Da argumentiert einer mit Leidenschaft, Impetus und globalem Blick für die Sache.“ Die FDP – das sei ja die Fraktion der Drei im Gemeinderat, quasi eine Art Triumvirat, manchmal auch durchaus die drei Fragezeichen. Auch die große Affinität zu Zahlen zeichne alle drei aus. „In der liberalen Dreifaltigkeit dieser Stadt hatten Sie in den letzten Jahren einen festen und entscheidenden Platz, den Sie mit viel Sachverstand und Einsatz ausgefüllt haben“, so der OB.

Seine berufliche Erfahrung als Kaufmann, Banker und Volkswirt habe Otmar Weigele für seine spätere Gemeinderatsarbeit prädestiniert. Sein Einsatzfeld sei insbesondere der Bauausschuss gewesen. Außerdem sei er ein absoluter Experte für das Stiftungswesen – eine Expertise, die er insbesondere auch im Kuratorium der Wieland-Stiftung eingebracht habe. „Seine“ Stiftung sei aber natürlich die Stiftung der Gesellschaft für Heimatpflege. In dieser Gesellschaft widme er sich als Vorsitzender mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut und sehr erfolgreich „der Geschichte unserer wunderbaren oberschwäbischen Heimat“. Und er habe eine eigene Sozial- und Kulturstiftung gegründet.

Günter Warth übernimmt den Platz von Otmar Weigele für die FDP und Karen Deibler für Ulrich Heinkele für die Freien Wähler.
Günter Warth übernimmt den Platz von Otmar Weigele für die FDP und Karen Deibler für Ulrich Heinkele für die Freien Wähler. (Bild: Stadtverwaltung Biberach)

Otmar Weigele selbst sagte zum Abschied, er habe jetzt die Hälfte seines Lebens in Biberach verbracht und er lebe gerne hier mit seiner Familie. Was ihn nachdenklich stimme, sei ein Mentalitätswandel in der Gesellschaft: Immer öfter werde die faktenbasierte Meinung von meinungsbasierten Fakten abgelöst. Das widerspreche seiner Lebensauffassung. Sein Wunsch für den Gemeinderat: Dass die Fraktionen öfter über die Fraktionsgrenzen hinweg gemeinsam agierten, um eine „selbstbewusste Verwaltung in Schranken zu weisen“.

Unverblümt und humorvoll

Ulrich Heinkele verkörpere für ihn das, was die Freien Wähler sich auf die Fahnen geschrieben hätten: „Die Fähigkeit nämlich, sehr direkt und unverblümt eine Meinung zu vertreten, wenn es sein muss auch mal temperamentvoll, dabei aber niemals böse.“ Das Ganze verbunden mit einer großen Portion gesundem Menschenverstand, mit einem gesunden Sinn für Pragmatismus, mit einer Orientierung an der Sache, die weit weg sei von ideologischen Spielchen. Und auch mit einem knitzen charmanten Humor, was in der Kommunalpolitik nicht schade. Den Kommunalpolitiker und Gemeinderat Uli Heinkele zeichne die volle Begeisterung aus, mit der er bei der Sache sei. All das habe die Arbeit von Ulrich Heinkele in den Gremien wertvoll gemacht. „Mit Ihnen verlässt einer der prägenden und strippenziehenden Köpfe die eigene Fraktion und den Rat“, sagte der OB. In diesem genannten Sinne habe er auch vier Jahre lang als Fraktionsvorsitzender Verantwortung übernommen. Und als ehrenamtlicher Stellvertreter des OB habe er die Stadt auch nach außen repräsentiert.

Heinkeles Ausscheiden aus dem Gemeinderat sei schmerzlich. „Aber wir wissen ja, dass Sie auch weiter umtriebig sein werden, beispielweise in der Bauhütte Simultaneum. Gemeinsam mit Hans Beck sind Sie quasi unsere Biberacher Blues Brothers: Unterwegs im Auftrag des Herrn.“ Ulrich Heinkele bedankte sich beim Gemeinderat und seiner Fraktion. Er gehe als Ältester des Gremiums und hinterlasse eine reine Frauenfraktion. In seiner Zeit habe er zwei völlig unterschiedliche Oberbürgermeister erlebt und eine Stadtverwaltung, die viel Fleiß und Leistungsbereitschaft an den Tag gelegt habe. Gemeinderatsarbeit sei vielseitig, höchst unterschiedlich in den Themen, fordernd, auch was Toleranz und Kompromissbereitschaft betrifft, aber sie mache auch Spaß.

Norbert Zeidler dankte den Ausscheidenden für ihren Einsatz zum Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger mit Kulturgutscheinen, Weinpaketen und Fotobüchern zu ihrer Amtszeit. Anschließend vereidigte er die neuen Mitglieder Günter Warth (FDP) und Karen Deibler (Freie Wähler). 

(Pressemitteilung: Stadt Biberach)